TCS warnt vor SicherheitsrisikenDiese Traum-Ferienorte könnten zum Albtraum werden
Samuel Walder
25.6.2025
Wer in die Ferien will, sollte sich gut vorbereiten.
Getty Images
Ob in Lateinamerika, Afrika, Europa oder Südostasien – die Sommerferien stehen vor der Türe. Doch hinter exotischen Destinationen lauern reale Risiken. Der TCS und das EDA warnen Tourist*innen.
Der TCS warnt vor Sicherheitsrisiken in beliebten Feriendestinationen.
In Lateinamerika, Südostasien, Nordafrika und Teilen Afrikas südlich der Sahara drohen Kriminalität, politische Unruhen, gesundheitliche Gefahren oder unzureichende Infrastruktur.
Auch innerhalb Europas bestehen Risiken wie Hitzewellen, Waldbrände, soziale Unruhen und Kleinkriminalität in Touristenhochburgen.
Naturkatastrophen wie Erdbeben, Tropenstürme oder Vulkanausbrüche in Ländern wie Japan, Indonesien oder Mexiko bleiben ein oft unterschätztes Risiko bei der Reiseplanung.
Die Koffer sind gepackt, die Vorfreude steigt: Für viele Schweizer*innen beginnen in wenigen Tagen die lang ersehnten Sommerferien. Doch während sich Tausende auf ferne Traumziele vorbereiten, mahnt der Touring Club Schweiz (TCS) zur Vorsicht – denn nicht überall, wo Palmen und Kultur locken, ist die Sicherheit garantiert.
Wie der TCS in einer Mitteilung schreibt, können hinter dem touristischen Glanz einiger Regionen ernsthafte Gefahren lauern: In den Metropolen Lateinamerikas etwa droht Reisenden ein erhöhtes Risiko durch Kriminalität, in Teilen Südostasiens sorgen politische Spannungen für Unsicherheit. Auch in Nordafrika – insbesondere im Maghreb – sind gewisse Regionen aufgrund politischer Instabilität problematisch. Afrika südlich der Sahara birgt zusätzlich Gesundheits- und Klimarisiken, während Europa selbst immer wieder von Hitzewellen, Waldbränden oder sozialen Unruhen betroffen ist.
Trotz dieser Gefahren zieht es jedes Jahr zahlreiche Reisende in genau jene Länder, vor denen das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) und andere Behörden eindringlich warnen. Die Reiseplanung wird dabei nicht selten vom Reiz des Exotischen oder günstigen Angeboten bestimmt – auf Kosten der Sicherheit.
Lateinamerika: Vorsicht in den Grossstädten
In Mexiko kann man nicht nur Kultur erleben. Die Bandenkriminalität ist allgegenwärtig. (Mexiko)
Jair Cabrera Torres/
Brasilien, Mexiko, Kolumbien oder Peru locken mit atemberaubender Natur, kultureller Vielfalt und exotischem Flair. Doch hinter dem farbenfrohen Postkartenbild verbergen sich mitunter handfeste Risiken – insbesondere in Grossstädten und entlegenen Regionen.
Wie der TCS warnt, sollten sich Reisende nicht nur von den touristischen Hotspots blenden lassen. So sind etwa in Mexiko weite Teile im Norden und Zentrum des Landes von schwerer Kartellgewalt betroffen – für Touristen kann das in bestimmten Regionen lebensgefährlich werden. Auch in Kolumbien herrscht in Grenzgebieten zu Venezuela sowie im Amazonas-Dschungel nach wie vor Instabilität – hier sind bewaffnete Gruppen und mangelnde staatliche Kontrolle ein ernstzunehmendes Risiko.
Peru, ein weiteres beliebtes Ziel für Abenteuerlustige und Kulturinteressierte, ist in jüngster Zeit immer wieder von Demonstrationen und Strassensperren erschüttert worden. Diese sozialen Unruhen haben den Tourismus zeitweise stark behindert – mit teils langen Wartezeiten, gesperrten Zufahrten und erheblichen Einschränkungen für Reisende.
Asien: Wachsamkeit, je nach Region
So paradisisch die Philippinen auch sind – auch hier herrschen Gefahren. (Philippinische Insel)
Marc Peter
Länder wie Thailand, Vietnam, Indonesien und die Philippinen verzaubern mit Traumstränden, köstlichem Essen und exotischer Kultur. Doch auch im Paradies gibt es Schattenseiten, wie aktuelle Warnungen internationaler Behörden zeigen.
Zwar gelten die meisten touristischen Gebiete als sicher, doch gewisse Regionen bergen ernstzunehmende Risiken – und werden dennoch von manchen Reiseanbietern nicht aus den Programmen gestrichen. Auf den Philippinen etwa bleibt die Insel Mindanao ein Sicherheitsrisiko: Bewaffnete Gruppen sorgen dort immer wieder für Gewaltakte und Entführungen.
Auch Indonesien ist nicht nur für seine Strände bekannt – auf dem riesigen Archipel besteht ein permanentes Vulkanrisiko. Besonders die politisch und sozial angespannte Region Papua im Osten des Landes sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Hier kann es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommen.
In Thailand wiederum ist der Süden des Landes potenziell problematisch. Dort kommt es immer wieder zu Spannungen, die zwar meist lokal begrenzt sind, aber durchaus Auswirkungen auf Reisende haben können.
Maghreb: Vorsicht abseits der üblichen Wege
Das EDA warnt in gewissen Regionen in Tunesien vor Terrorismus. (Küste Tunesiens)
Patrizia Schlosser/dpa-tmn
Marokko und Tunesien zählen seit Jahren zu den liebsten Feriendestinationen der Schweizer. Sonne, Strand und orientalisches Flair machen die Länder des Maghreb besonders attraktiv. Und tatsächlich: Die bekannten Badeorte und touristischen Zentren gelten als weitgehend sicher. Doch abseits der ausgetretenen Pfade sieht die Lage anders aus – das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) warnt vor bestimmten Regionen.
In Tunesien betrifft das insbesondere das Grenzgebiet zu Libyen sowie abgelegene Gebirgsregionen im mittleren Westen des Landes. Hier rät das EDA ausdrücklich von Reisen ab – zu hoch ist das Risiko durch Terrorismus oder kriminelle Aktivitäten.
Auch in Algerien, besonders im Süden nahe der Sahara, bestehen teils erhebliche Einschränkungen für Reisende. Die Nähe zu Konfliktzonen und schwache staatliche Kontrolle machen diese Gebiete zu Risikozonen.
In Marokko ist die Lage insgesamt stabil, doch auch hier gilt: Je weiter man sich von den touristischen Zentren entfernt, desto wichtiger ist Vorsicht und Vorbereitung. Regionen nahe der algerischen Grenze oder abgelegene Wüstenabschnitte sollten nur mit ortskundiger Begleitung und unter Einhaltung aller Sicherheitshinweise bereist werden.
Afrika südlich der Sahara: beliebte Destinationen mit Risiken
Südafrika fasziniert viele Touristen, doch die Kriminalität ist hoch – beispielsweise in Kapstadt. (Sonnenuntergang in Kapstadt)
Vanessa Büchel
Länder wie Tansania, Kenia, Namibia, Südafrika oder Senegal bieten unvergessliche Reiseerlebnisse. Kein Wunder also, dass diese Destinationen Jahr für Jahr Tausende Schweizer Touristinnen und Touristen anziehen. Doch hinter dem Abenteuerurlaub lauern auch Gefahren, auf die man vorbereitet sein sollte.
Besonders Südafrika steht immer wieder im Fokus: Die Kriminalität in Städten wie Johannesburg, Kapstadt oder Durban ist hoch – Raubüberfälle und Gewaltverbrechen gehören dort leider zum Alltag. Reisende sollten deshalb erhöhte Vorsicht walten lassen und sich nicht leichtsinnig in bestimmte Viertel begeben.
In Kenia und Tansania hingegen gelten die klassischen Touristenregionen – etwa die Nationalparks und Küstenorte – als relativ sicher. Doch in grenznahen oder abgelegenen Regionen kann die Lage schnell instabil werden. Auch spontane Unruhen oder Überfälle sind nicht ausgeschlossen.
Ein oft unterschätzter Risikofaktor ist zudem die medizinische Versorgung. Abseits der grossen Städte ist sie mitunter stark eingeschränkt – Notfälle können dann zur ernsten Herausforderung werden. Hinzu kommen Klima- und Gesundheitsrisiken wie Malaria oder Durchfallerkrankungen, die eine gezielte Vorbereitung erforderlich machen.
Europa: insgesamt sicher, aber nicht ohne Wachsamkeit
Vorsicht vor Taschendieben in Süd-Europa. (Neapel)
picture alliance / dpa
Der Grossteil der Schweizer*innen verbringt seine Sommerferien weiterhin in Europa. Kein Wunder: Der Kontinent bietet Vielfalt, Komfort und ist leicht erreichbar. Doch auch die scheinbar sichere Reiseregion birgt Gefahren, auf die man vorbereitet sein sollte.
In grossen Städten sind Touristinnen und Touristen ein beliebtes Ziel für Taschendiebe und Betrüger. Besonders in Menschenmengen, an Bahnhöfen oder bei Sehenswürdigkeiten ist Wachsamkeit gefragt. Auch politische Proteste und soziale Bewegungen – etwa in Frankreich, Spanien oder Deutschland – können zu Verkehrschaos und vorübergehenden Schliessungen von Museen und Attraktionen führen.
Hinzu kommen klimatische Herausforderungen: In Südeuropa mehren sich die extremen Wetterereignisse. Griechenland, Italien und Portugal kämpfen immer häufiger mit Waldbränden und intensiven Hitzewellen. Temperaturen über 40 Grad sind längst keine Ausnahme mehr – eine ernsthafte Belastung, besonders für Kinder, ältere Menschen und gesundheitlich angeschlagene Reisende.
Naturkatastrophen: ein oft unterschätztes Risiko
In diversen Ländern kann es zu Naturkatastrophen kommen, wie zum Beispiel in Japan. (Taifun in Japan)
Hidetaka Komukai/Kyodo News/AP/dpa
Die Welt entdecken – das bedeutet für viele auch, sich auf Abenteuer in fernen Ländern einzulassen. Doch wer Länder wie Japan, Indonesien, Mexiko oder die Karibik bereist, reist auch in Gebiete, die immer wieder von Naturkatastrophen erschüttert werden. Trotz perfekter Organisation und Erfahrung im Krisenmanagement vor Ort bleibt eines klar: Die Natur kennt keinen Reisekatalog.
Japan, Indonesien oder die Türkei etwa liegen in stark aktiven Erdbebenzonen. Plötzliche Beben können Gebäude erschüttern, Verkehr lahmlegen und – im schlimmsten Fall – Tsunamis auslösen. In diesen Ländern ist die Infrastruktur auf solche Ereignisse zwar gut vorbereitet, doch für Reisende kann ein Erdbeben dennoch zur ernsten Ausnahmesituation werden.
Noch unberechenbarer sind Wirbelstürme, Taifune oder tropische Regenfluten, wie sie in der Karibik, in Mexiko oder Südostasien vor allem während der Sommersaison auftreten. Von Flugausfällen über Strassensperren bis hin zu Evakuierungen – ein Tropensturm kann selbst die beste Reiseplanung über den Haufen werfen.
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