Das historische QuizKennst du die Antworten auf diese 10 Bundesrats-Fragen?
Lea Oetiker
3.2.2025
Die sieben Bundesrät*innen bis Ende März: Viola Amherd, Guy Parmelin, Ignazio Cassis, Karin Keller-Sutter, Albert Rösti, Elisabeth Baume-Schneider und Beat Jans.
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Ende März kriegt die Schweiz einen neuen Bundesrat. Doch: Was weisst du eigentlich über unsere Regierung und ihre Geschichte? Teste dein Wissen im blue News Quiz. Ausführliche Antworten gibt es weiter unten.
In anderen Ländern gibt es Präsident*innen, in der Schweiz aber regieren die sieben Bundesrät*innen. Wie gut kennst du dich mit ihnen und ihrer Geschichte aus? Teste dein Wissen im blue News Quiz:
Achtung: Ab hier nur weiterlesen, wenn du die Antworten wissen willst.
Wann gab es den ersten Bundesrat?
Im November 1848 trat die erste Bundesversammlung zusammen, wählte den ersten Bundesrat und machte Bern zur Bundesstadt. Mit der Annahme der Bundesverfassung 1848 wurde die Schweiz zu einem modernen Bundesstaat.
Bei dieser ersten Bundesratswahl wurden sieben Männer gewählt: Jonas Furrer (Bundespräsident), Ulrich Ochsenbein, Henri Druey, Josef Munzinger, Friedrich Frey-Herosé, Wilhelm Matthias Naeff und Stefano Franscini.
Wie viele Bundesrät*innen wurden in den letzten hundert Jahren abgewählt?
In den letzten hundert Jahren wurden zwei Bundesrät/-innen abgewählt: Ruth Metzler und Christoph Blocher.
Ruth Metzler wurde im März 1999 für die CVP in den Bundesrat gewählt. Sie war bei der Wahl 34 Jahre alt, das zweitjüngste Mitglied, das der Bundesrat je hatte. Sie wurde im Jahr 2003 abgewählt, weil die SVP bei den Wahlen so viele neue Sitze im National- und Ständerat erhalten hatte, dass sie laut der Zauberformel Anspruch auf einen weiteren Sitz im Bundesrat geltend machen konnte.
Statt Metzler wurde Christoph Blocher gewählt. Er blieb bis 2007 im Bundesrat. Dann wurde auch er abgewählt. Grund dafür: Viele Mitglieder der Bundesversammlung bevorzugten Eveline Widmer-Schlumpf.
Wie viele Frauen waren schon im Bundesrat?
Seit der Einführung des Frauenstimmrechts (1971) gab es zehn Frauen im Bundesrat:
Wie alt war der jüngste Bundesrat bei Amtsantritt?
Das jüngste Mitglied des Bundesrats, das es je gab, war Numa Droz (FDP). Er wurde 1875 mit 31 Jahren Bundesrat. Er blieb bis 1892 im Amt.
Wie oft hat ein Bundesrat oder eine Bundesrätin während der Amtszeit bereits sein oder ihr Amt verloren?
Ein Mitglied des Bundesrats kann während seiner Amtszeit sein Amt verlieren, aber nur aus schwerwiegenden Gründen. Beispielsweise: Weil er oder sie so krank wird, dass die Aufgabe des Bundesrats nicht mehr erfüllt werden kann, die Person amtsunfähig wird, wenn die Handlungen des Bundesratsmitglieds der Stellung der Schweiz in der Welt grossen Schaden zufügen oder wenn ein Verdacht auf illegales Verhalten besteht.
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Es gibt aber kein direktes Verfahren, um einen Bundesrat oder eine Bundesrätin in den anderen Fällen vom Amt zu befreien. Stattdessen muss die politische Immunität der Person aufgehoben werden.
Das geschah bisher einmal. Bundesrätin Elisabeth Kopp trat 1989 nach dem Verdacht, dass sie das Amtsgeheimnis verletzt habe, zurück. Damit der Verdacht untersucht werden konnte, wurde ihre politische Immunität aufgehoben. 1990 wurde sie freigesprochen.
Bekommen Bundesrät*innen einen Diplomatenpass?
Bundesrät*innen geniessen so einige Privilegien. Unter anderem erhalten sie, ihre Ehepartner*innen und Kinder (bis 18 Jahre) einen Diplomatenpass. Somit brauchen sie in einigen Ländern kein Visum.
Wie werden die Departemente verteilt?
Wer welches Departement übernimmt, klären die Bundesrät*innen unter sich. Die Person, die am längsten im Bundesrat ist, darf zuerst ihr Wunschdepartement äussern. Das geht der Reihe nach so weiter, bis das neuste Mitglied an der Reihe ist.
Falls die Mitglieder des Bundesrats sich nicht einig sind, wer was übernimmt, wird darüber abgestimmt. Danach muss das zugewiesene Departement übernommen werden.
Oft möchten die Mitglieder des Bundesrats ein Departement, das für ihre Partei besonders wichtig ist. Sie können dort nämlich Einfluss nehmen, indem sie beispielsweise bestimmen, wer es abgesehen von ihnen leitet oder indem sie Entscheidungen beschleunigen oder verlangsamen.
Ist schon mal ein Bundesrat oder eine Bundesrätin im Amt gestorben?
Zwischen 1848 und dem Ende des Ersten Weltkriegs starben erstaunlich viele Bundesräte im Amt. Und zwar 18 von 46, das sind fast 40 Prozent. Grund dafür: Bis 1919 gab es keine Ruhegehaltsregelung. Aus finanziellen Gründen seien sie deshalb oft trotz Altersschwäche und Krankheit im Amt verblieben. Nach der Einführung der Ruhegehaltsregelung starben wie weniger amtierende Bundesräte. Bis heute fünf.
Im Bundesrat gab es auch einen Suizid, nämlich 1880. Fridolin Anderwert nahm sich nach einer medialen Schlammschlacht am 25. Dezember auf der Kleinen Schanze in Bern mit einer Pistole das Leben.
Welche Kantone stellten noch nie einen Bundesrat oder eine Bundesrätin?
Schaffhausen, Uri, Schwyz und Nidwalden – aus diesen vier Kantonen wurde tatsächlich noch nie jemand in die Bundesregierung gewählt. Andere Kantone wie Bern, Zürich und Waadt hatten dafür schon öfter eine Vertretung im Bundesrat.
Hat das Volk je den Bundesrat direkt gewählt?
Nach 1848 war es für einige Zeit tatsächlich normal, dass sich amtierende Bundesräte nach jeder Legislatur als Nationalräte zur Wahl stellten. Erst wenn die Bevölkerung sie erfolgreich in den Nationalrat gewählt hatte, konnten sie auch wieder zur Wahl in den Bundesrat antreten. Das Volk bestätigte also die Bundesräte mit einer Wiederwahl, und wenn es ihnen die Wahl verweigerte, hatte das Konsequenzen.