Hitzesommer und steigender Wasserverbrauch könnten in der Schweiz zu Problemen bei der Trinkwasserversorgung führen.
Vermehrte Trockenheit durch den Klimawandel und Übernutzung durch die Landwirtschaft bringt die Trinkwasser-Versorgung der Schweiz an ihre Kapazitätsgrenzen. Die ersten Regionen reagieren, berichtet das «SRF.»
Der Hitzesommer 2018 ist unvergessen. Aber auch dieses Jahr mussten einige Bauern ihre Felder schon im April bewässert. Eigentlich gibt es in der Schweiz genügend Wasser, doch das Trinkwasser ist nicht überall gleichmässig verteilt. In manchen Regionen könnten die Wasserversorger an ihre Grenzen kommen – vor allem, wo der Zugang zu Schmelzwasser fehlt.
So kämpft die Region Sursee im Kanton Luzern zuweilen mit niedrigem Grundwasserspiegel. Die Region ist auf Regen angewiesen. Eine neue Wasserleitung durch den Sempachersee soll die Region nun mit dem Grundwasserstrom der Reuss verbinden.
In der Bodenseeregion um Amriswil, die von einem Seewasserwerk versorgt wird, soll die Kapazität der Leitungen durch grössere Durchmesser erhöht werden. Die alten, stark mit Muscheln bewachsenen Rohre des Seewasserwerks könnten nicht mehr genug fördern, so Urban Kronenberg, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Regio Energie Amriswil. Die alten Leitungen sollten den Landwirte als eigene Wasserversorgung zur Verfügung gestellt werden. «Dieses Wasser müsste dann nicht bis zur Trinkwasserqualität aufbereitet werden, was wesentlich günstiger wäre», sagt Kronenberg.