«Da bleiben einem die Worte weg» Wirt aus Blatten erschüttert über den Gletscherabbruch

Samuel Walder

28.5.2025

Das Bergrestaurant Tellialp liegt oberhalb von Blatten VS.
Das Bergrestaurant Tellialp liegt oberhalb von Blatten VS.
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Während unten im Tal Geröll Häuser verschüttet, steht Karl Meyer fassungslos auf der gegenüberliegenden Seite. Der Wirt des Bergrestaurants Tellialp bleibt zwar verschont, ist dennoch erschüttert über die Situation.

Samuel Walder

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Karl Meyer, Wirt des Bergrestaurants Tellialp, schildert die Wucht des Ereignisses als «gigantisch» und zeigt sich erschüttert über das Ausmass der Schäden.
  • Wegen unpassierbarer Strassen kann kein Material geliefert werden – Meyer zeigt Verständnis und nennt sein Restaurant eine «Kleinigkeit» im Vergleich zu den Sorgen der Dorfbewohner.
  • Meyer betont die Wichtigkeit, dass niemand verletzt wurde, und zeigt grossen Respekt vor der Naturgewalt, die sich direkt vor seiner Haustür entladen hat.

Nach dem dramatischen Gletscherabbruch in Blatten VS, haben wahrscheinlich dutzende ihr Zuhause verloren. Einer, der unmittelbar dabei war, ist Karl Meyer, Inhaber des Bergrestaurant Tellialp oberhalb von Blatten. Er schildert gegenüber blue News, wie er den Gletscherabbruch am Mittwochnachmittag erlebt hat.

«Man findet keine Worte»

«Es ist gigantisch, was da abgelaufen ist», sagt Meyer. Seit dem Abbruch erreichen ihn unaufhörlich Bilder von Freunden und Bekannten – und jedes neue Bild mache deutlicher, wie heftig die Situation wirklich sei. «Da bleibt einem schlichtweg die Worte weg.»

Auch die Gäste, die sonst auf der Tellialp einkehren, fragen besorgt nach. Doch für Meyer steht fest: «Ich schicke ihnen einfach einige Bilder. Diese sagen genug aus.» Es sei unglaublich, was da geschehen ist. 

Sommergeschäft wohl verloren – aber Verständnis für die Prioritäten

«Die Strassen sind zu, und es gibt keine Möglichkeit, Material hochzubringen», so der Wirt. Der Sommerbetrieb auf der Tellialp? Vorerst Geschichte. Doch Meyer zeigt sich verständnisvoll: «Das ist jetzt nicht die Priorität – andere Probleme sind wichtiger.» Sein Restaurant nennt er bescheiden eine «Kleinigkeit».

Das Restaurant liegt gegenüber vom Gletscherabbruchs.
Das Restaurant liegt gegenüber vom Gletscherabbruchs.
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Da sein Restaurant auf der gegenüberliegenden Seite steht und nicht im Tal unten ist, habe er zwar keinen Schaden davon getragen, dennoch fühlt er mit den Dorfbewohner*innen mit. Ihm sei wichtig, dass keiner Person etwas passiert ist.

Am wichtigsten sei nun, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind: «Zum Glück hat man die Menschen evakuiert», betont Meyer. Zwischen Fassungslosigkeit und Dankbarkeit klingt vor allem eines durch: Respekt vor der Macht der Natur.