Corona-Übersicht Über 1000 Neuinfektionen an einem Tag +++ Eindringlicher Impf-Appell der Taskforce

Agenturen/red

3.8.2021

Martin Ackermann, Präsident der Taskforce, fordert die Bevölkerung eindringlich zum Impfen auf.
Martin Ackermann, Präsident der Taskforce, fordert die Bevölkerung eindringlich zum Impfen auf.
Bild: Keystone/Peter Schneider

Die Taskforce des Bundes ruft zum Impfen gegen das Coronavirus auf, um die Epidemie bald zu beenden. Auch Testen und Contact Tracing bleiben entscheidend bei der Eindämmung von Neuansteckungen. Unterdessen meldet das BAG wieder über 1000 Neuinfektionen an einem Tag. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red

3.8.2021

«Das Coronavirus wird nicht verschwinden, wir hätten es (jedoch) in der Hand, die Epidemie (durch Impfen) in zwei Monaten zu beenden», sagte Martin Ackermann, Präsident der wissenschaftlichen Task Force des Bundes, am Dienstag vor den Medien in Bern. Drei Millionen Menschen in der Schweiz seien aber noch nicht gegen das Coronavirus geimpft.

Wenn alle noch nicht Geimpften an Covid-19 erkranken würden, könnte es erneut zu Engpässen im Gesundheitswesen kommen, sagte Ackermann. Wichtig sei daher ein Frühwarnsystem. Durch Impfen könnten Szenarien mit schweren Erkrankungen verhindert werden. «Lassen Sie sich so bald wir möglich impfen», appellierte er an die Bevölkerung.

Die Anzahl täglich verabreichter Impfdosen ist in der Schweiz gemäss der Taskforce seit Anfang Juni um über 70 Prozent zurückgegangen. Die Kantone haben daher die Kapazitäten zur Impfung gegen das Coronavirus heruntergefahren.

Wichtig sei, dass die Kantone flexibel und in der Lage bleiben, sich anzupassen, sollte sich die Situation ändern, sagte Linda Nartey, Vizepräsidentin der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte VKS vor den Medien. Die Kantone setzten alles daran, das Impfen gegen Covid-19 möglichst einfach zu gestalten, führte die Berner Kantonsärztin aus. Deshalb bemühten sie sich um niederschwellige Impf-Angebote.

«Ausbruchs-Management» bleibt wichtig

Ziel der Kantone bleibt laut Nartey, eine Überlastung des Gesundheitswesens zu vermeiden. Wichtig bleibe also das «Ausbruchs-Management» und damit auch das Vorhandensein von Kontaktdaten bei Veranstaltungen. Testen und Contact Tracing blieben entscheidend bei der Eindämmung von Neuansteckungen, gerade auch nach der Ferienzeit. Auch der Arbeitsplatz bleibe ein riskanter Ort.

Zurzeit stehen keine Länder auf der Liste des Bundes der Staaten mit besorgniserregender Virusvarianten. Indien, Nepal und Grossbritannien werden ab Mittwoch von der Liste entfernt, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf seiner Webseite mitteilte.

Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle im BAG, wies vor den Medien darauf hin, dass Geimpfte das Coronavirus genau so häufig verbreiten können wie Ungeimpfte. Das zeigten neueste Studien aus den USA. Daher seien Schutzmassnahmen wie Abstand halten, im Innern Masken tragen und Testen weiterhin wichtig.

Mit Blick auf mögliche Auffrischungsimpfungen sagte Masserey, es sei zurzeit noch unklar, wann und für wen eine dritte Impfung zu empfehlen sei. Das BAG verfolge die Situation weiterhin.

Jüngere Patientinnen und Patienten

Die Patientinnen und Patienten, die während der dritten Coronavirus-Welle, also im Frühling 2021, auf einer Schweizer Intensivstation lagen, unterscheiden sich von jenen der ersten und zweiten Welle: Sie waren im Schnitt fünf Jahre jünger und hatten häufiger Übergewicht sowie Vorerkrankungen. Das ergab eine Studie des Universitätsspitals Zürich.

Die Altersverschiebung hin zu jüngeren Patienten liegt jedoch nicht nur an der Impfkampagne, die ältere Patienten vor einem schweren Verlauf schützt. Das Universitätsspital geht davon aus, dass auch «veränderte Viruseigenschaften» für die gestiegene Zahl jüngerer Patienten verantwortlich sind.

Mehr als 1000 neue Fälle

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem BAG am Dienstag innerhalb von 24 Stunden 1059 Corona-Ansteckungen gemeldet. Zudem registrierte das BAG 53 Spitaleinweisungen, aber keine neuen Todesfälle. Mit einem geschätzten Anteil von 99,4 Prozent aller neuen Ansteckungen ist die Delta-Variante im Sieben-Tage-Schnitt aktuell die dominante Virus-Mutation.

Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 64,4 Prozent. 5,1 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt. 48,37 Prozent der Bevölkerung sind bereits vollständig geimpft. Vom 27. Juli bis 2. August wurden in der Schweiz laut BAG 167'808 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das BAG meldet 1059 Neuinfektionen bei 16‘957 Tests. 53 mussten hospitalisiert werden, es gab aber keinen neuen Todesfall in Folge von Covid-19. 
  • Der Bund prüft laut einem Medienbericht die Einführung von Spucktests für zu Hause mit Videobeweis.
  • Das oberste Gremium des Internationalen Währungsfonds (IWF) will mit einer beispiellosen Erhöhung der finanziellen Schlagkraft der Organisation um 650 Milliarden US-Dollar vor allem Entwicklungs- und Schwellenländern zur Überwindung der Corona-Krise zusätzliche Liquidität zur Verfügung stellen, ohne deren Verschuldung zu erhöhen.
  • Die Ausbreitung der Delta-Variante hat am Dienstag das Vertrauen der asiatischen Anleger erschüttert.
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    Wir beenden den Live-Ticker am Dienstag

  • 21.16 Uhr

    Rückkehr der Touristen sorgt in Spanien für Rekord-Rückgang der Arbeitslosigkeit

    In Spanien ist die Arbeitslosigkeit im Juli so stark wie nie seit Beginn der Statistik 1996 gesunken – was vor allem an der Rückkehr der Touristen liegt. Wie das spanische Arbeitsministerium am Dienstag mitteilte, fanden im vergangenen Monat fast 200'000 Arbeitslose einen neuen Job, darunter waren fast 134'000 Stellen im Dienstleistungssektor. Er wird in Spanien vom Tourismus dominiert.

    Den offiziellen Zahlen zufolge sank die Zahl der Arbeitslosen im Juli verglichen mit Juni um 5,47 Prozent auf zuletzt rund 3,4 Millionen. Laut spanischem Statistikamt begrüsste das Land im Juni 2,2 Millionen ausländische Touristen — nach nur gut 204'000 im Juni 2020 inmitten der Corona-Pandemie. Das Vorkrisenniveau ist damit allerdings noch lange nicht erreicht: Im Juni 2019 genossen rund 8,8 Millionen Touristen die spanische Sonne.

    Mit einem Anteil von 22,6 Prozent waren die Deutschen zuletzt die grösste Gruppe unter den Reisenden in Spanien. Der Hauptstadtflughafen BER veröffentlichte am Dienstag Zahlen zum Flugverkehr im Juli. Demnach wurden im vergangenen Monat erstmals mehr als eine Million Passagiere abgefertigt — rund 1,25 Millionen Fluggäste starteten und landeten am BER.

    «Der deutliche Anstieg der Passagierzahlen während der Sommerferien ist ein Zeichen dafür, dass sich die Menschen trotz der Corona-Pandemie nach einem Urlaub in der Ferne sehnen und darauf nicht verzichten wollen», erklärte Flughafen-Chef Engelbert Lütke Daldrup.

  • 20.39 Uhr

    Sundance-Festival 2022 als Hybrid-Event nur für Geimpfte

    Das von Robert Redford gegründete Sundance-Filmfestival im US-Staat Utah soll im Januar 2022 als Hybridveranstaltung stattfinden. Wegen der Corona-Pandemie werden vor Ort nur geimpfte Teilnehmer zugelassen, gab Festival-Chefin Tabitha Jackson bekannt. Das seit 1985 laufende Festival für unabhängig produzierte Filme soll vom 20. bis zu 30. Januar laufen.

    Gewöhnlich pilgern jedes Jahr Zehntausende Filmfans zu dem Event in den Wintersportort Park City, doch pandemiebedingt war das diesjährige Filmfest verkürzt und weitgehend ins Internet verlegt worden. 2022 werden nun wieder Besucher vor Ort und zusätzlich online erwartet.

  • 20.10 Uhr

    Bangladesch will zehn Millionen in einer Woche impfen

    Bangladesch will binnen einer Woche mindestens zehn Millionen Menschen gegen das Coronavirus impfen. Wie der Minister A.K.M Mozammel Haque bekanntgab, sollen die Impfungen ab Samstag in 14'000 Impfzentren im ganzen Land erfolgen. Alte Menschen, Arbeiter und Ladenbesitzer sollen demnach bevorzugt geimpft werden.

    Nach Angaben des Gesundheitsministeriums verfügt das Land über ausreichend Impfstoff, um zwölf Millionen Menschen zu impfen. Die Impfdosen hat die Regierung in Dhaka demnach aus China und den USA über die internationale Covax-Initiative erhalten.

    Ein im Juli verhängter Lockdown, der eigentlich am Donnerstag enden sollte, wurde nach Angaben der Regierung bis kommenden Dienstag verlängert. Danach sollen Geschäfte wieder öffnen und öffentliche Verkehrsmittel wieder fahren dürfen. In beiden Bereichen dürfen aber nur geimpfte Beschäftigte an ihre Arbeitsplätze zurückkehren.

    Offiziell wurden in dem Land mit seinen 169 Millionen Einwohnern bisher rund 1,3 Millionen Corona-Infektionen und mehr als 21'000 Todesfälle durch Covid-19 registriert. Experten gehen aber von einer riesigen Dunkelziffer aus.

  • 19.33 Uhr

    EU-Gelder aus Corona-Wiederaufbaufonds fliessen

    Die Europäische Kommission hat erste Gelder aus dem EU-Hilfsfonds gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise ausgezahlt. Belgien, Luxemburg und Portugal erhielten als erste Mitgliedstaaten eine Vorfinanzierung, wie die Brüsseler Behörde mitteilte. Demnach bekamen die drei Länder einen Betrag von 13 Prozent der ihnen jeweils zugesprochenen Gesamtsumme im Rahmen des Corona-Hilfsfonds.

    Nach Angaben der Kommission gingen 770 Millionen Euro an Belgien, 12,1 Millionen Euro an Luxemburg und 2,2 Milliarden Euro an Portugal. Die Reihenfolge der Auszahlungen an die Mitgliedstaaten hänge von der Geschwindigkeit ab, mit der die jeweiligen Regierungen ihre Vereinbarungen umsetzen könnten, sagte eine Kommissionssprecherin am Dienstag. «Für manche Mitgliedstaaten ist das eine Frage von Tagen, für andere Mitgliedstaaten könnte es länger dauern», fügte sie hinzu.

    Die beispiellose Wiederaufbauhilfe mit einem Gesamtumfang von 672 Milliarden Euro (rund 720 Milliarden Franken) hatten die EU-Staats- und Regierungschefs im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht. Deutschland stehen aus dem Topf bis zu 25,6 Milliarden Euro an Zuschüssen zu, die nicht zurückgezahlt werden müssen. In ihren nationalen Ausgabenplänen mussten die Länder bestimmte Kriterien erfüllen. So müssen mindestens 37 Prozent der Mittel in Klimaschutzmassnahmen investiert werden und 20 Prozent in die Digitalisierung.

    Die Bundesregierung will 90 Prozent dieser Gelder für den Klimaschutz und die Digitalisierung verwenden. Deutschlands vorgelegter Aufbauplan wurde zusammen mit elf weiteren im Juli genehmigt. Von den 27 EU-Ländern reichten nur Bulgarien und die Niederlande ihre Vorhaben zur Verwendung der Gelder noch nicht ein. Die Pläne Polens und Ungarns unterliegen verschärfter Beobachtung. Die Regierungen in Warschau und Budapest werden wegen rechtsstaatlicher Verfehlungen sowie ihres Umgangs mit sexuellen Minderheiten innerhalb der EU scharf kritisiert.

  • 19.06 Uhr

    Neuer Höchstwert an Neuinfektionen im Iran

    Der Iran hat einen neuen Höchstwert bei den täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus erreicht. Als Ursache wird eine zunehmende Verbreitung der Delta-Variante angegeben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden binnen eines Tages 39'019 Neuinfektionen registriert. Am Vortag waren es 37'189 Fälle. Im selben Zeitraum starben 378 Patienten im Zusammenhang mit dem Virus. Die Gesamtzahl der Corona-Infektionen im Iran liegt nun bei fast 4 Millionen, die der Corona-Toten bei über 91'000.

    Ein Eilantrag von Gesundheitsminister Said Namaki auf einen zweiwöchigen Lockdown wurde vom Corona-Krisenstab aus wirtschaftlichen Erwägungen vorerst abgelehnt. «Ein Lockdown ist sicherlich eine Option, die aber genauer überprüft werden muss, auch aus wirtschaftlicher Sicht», sagte Innenminister Abdolresa Rahmani Fasli. Der Antrag sei jedoch nicht vom Tisch und eine finale Entscheidung soll in den nächsten Tagen getroffen werden, so der Minister nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna.

    Die Delta-Variante hat die Corona-Krise im Land noch mehr verschärft und Krankenhäuser und Pflegepersonal an die Grenzen gebracht. In vielen Städten sind die Intensivstationen und Notaufnahmen mit neuen Corona-Patienten überfüllt.

    Auch die Impfkampagne für die mehr als 83 Millionen Menschen kommt nur schleppend voran. Die Wirtschaftskrise hat die Einfuhr von Impfstoffen erheblich erschwert. Bislang sind weniger als vier Prozent der Iraner doppelt geimpft.

  • 18.43 Uhr

    New York führt Corona-Impfpass für Restaurants und Fitnessstudios ein

    New York führt als erste US-Stadt einen Corona-Impfpass für bestimmte Aktivitäten ein. Die New Yorker müssen für Restaurants, Fitnessstudios und Aufführungen in Innenräumen eine Impfung nachweisen, wie Bürgermeister Bill de Blasio ankündigte. «Wenn Sie geimpft sind, haben Sie den Schlüssel, dann können Sie die Tür öffnen. Aber wenn Sie nicht geimpft sind, werden Sie leider an vielen Dingen nicht teilnehmen können.»

    Der Gesundheitspass «Key to NYC» («Schlüssel zu New York City») wird zum 16. August eingeführt. Zunächst gilt demnach eine Übergangszeit, ab 13. September sollen dann auch Kontrollen vorgenommen werden. Die Regelung gilt demnach für die Innenräume von Restaurants, Veranstaltungs- und Sportstätten und betrifft sowohl Besucher als auch Angestellte. Erforderlich sei «mindestens eine Impfdosis», sagte de Blasio.

    Die Corona-Infektionszahlen in den USA sind zuletzt wegen der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus wieder angestiegen. In den vergangenen zwei Wochen verstärkten Bürgermeister de Blasio und der Gouverneur des Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, deshalb die Bemühungen zur Ausweitung der Impfungen. So müssen sich unter anderem Beschäftigte des öffentlichen Dienstes entweder impfen lassen oder jede Woche einem Corona-Test unterziehen.

    Von den mehr als acht Millionen Einwohnern der Metropole New York haben nach Angaben der Stadt rund 72 Prozent mindestens eine erste Impfdosis erhalten.

  • 18.16 Uhr

    Infektionszahlen in Niederlanden sinken stark

    In den Niederlanden ist die Zahl der Neuinfektionen in der zweiten Woche in Folge drastisch gesunken. In den vergangenen sieben Tagen wurden rund 21'000 Fälle gemeldet, etwa 44 Prozent weniger als in der Vorwoche, wie das Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM mitteilte. Die Zahl der Patienten in den Spitälern nimmt den Angaben zufolge nur noch leicht zu.

    Die Sieben-Tage-Inzidenz lag den Angaben zufolge bei 121. Zum Vergleich: In Deutschland lag dieser Wert zuletzt bei 17,9. Deutschland hatte die Niederlande zum Hochrisikogebiet erklärt, nachdem Anfang Juli die Infektionen explosionsartig angestiegen waren mit Inzidenz-Werten von über 400.

    Am Dienstag waren 2263 Fälle registriert worden. Eine Woche zuvor waren es noch fast 4000. Besonders stark getroffene Regionen sind Amsterdam, Rotterdam und Den Haag. 11,5 Prozent der neu infizierten Menschen war nach der Analyse des Instituts völlig geimpft.

    Inzwischen sind zwei Drittel aller erwachsenen Niederländer vollständig geimpft, 85 Prozent der Erwachsenen haben zumindest eine Dosis erhalten.

  • 17.31 Uhr

    Lambda-Variante möglicherweise resistent gegen Impfstoffe

    Die bisher vor allem in Lateinamerika auftretende Lambda-Variante des Coronavirus steht seit einigen Wochen besonderer Beobachtung («variant of interest») der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Eine japanische Forschungsgruppe fordert nun, die Variante als «besorgniserregend» («variant of concern») einzustufen.

    Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommen in einer Studie zu dem Schluss, dass die Lambda-Variante möglicherweise gegen Antikörper resistent sei und eine höhere Ansteckungsrate aufweist, als der Urtyp des Virus, wie «Der Spiegel» berichtet. Die Studie ist bislang noch nicht von unabhängiger Stelle überprüft worden.

    In Laboruntersuchungen entdeckten die Forscherinnen und Forscher demnach drei Mutationen im Spike-Protein des Virus, die dazu beitragen könnten, dass Antikörper das Virus weniger gut neutralisieren. Impfungen wären dadurch weniger effektiv.

    Die Lambda-Variante zeigt möglicherweise eine Resistenz gegen Impfstoffen. 
    Die Lambda-Variante zeigt möglicherweise eine Resistenz gegen Impfstoffen. 
    KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER (Symbolbild)
  • 16.59 Uhr

    BAG streicht die letzten Länder von der Risikoliste

    Die Risikoliste des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) ist ab morgen, 4. August erstmals leer. Das BAG streicht Grossbritannien, Indien und Nepal von der Liste der Länder mit besorgniserregenden Virusvarianten. Damit ist eine obligatorische Quarantäne bei der Einreise in die Schweiz nicht mehr notwendig.

  • 15.30 Uhr 

    USA spenden bislang mehr als 110 Millionen Impfdosen

    Die USA haben bislang mehr als 110 Millionen Dosen an Corona-Impfstoffen an mehr als 60 Länder gespendet. Das teilte das Weisse Haus am Dienstag mit. Nach Angaben der Vereinten Nationen seien dies mehr Impfstoff-Spenden als von allen anderen Ländern zusammengenommen. Die Mehrheit der Vakzine sei über das Impfprogramm Covax verteilt worden.

    Laut einer Aufstellung des Weissen Hauses gingen unter anderem 8 Millionen Impfdosen an Indonesien, rund 6,2 Millionen Dosen an die Philippinen, 6 Millionen Dosen an Kolumbien, rund 5,7 Millionen Dosen an Südafrika, 5,5 Millionen Dosen an Pakistan, 5 Millionen Dosen an Vietnam, 4,5 Millionen Dosen an Guatemala, 3,5 Millionen Dosen an Argentinien und je 3 Millionen Dosen an Brasilien und El Salvador.

    Die 110 Millionen Dosen seien nur ein Anfang, hiess es weiter. Ab Ende August solle die Auslieferung der 500 Millionen Impfdosen des Herstellers Pfizer/Biontech an 100 ärmere Länder beginnen. US-Präsident Joe Biden hatte dieses Vorhaben kurz vor dem G7-Gipfel in Grossbritannien verkündet. Damals hatte die Regierung erklärt, 200 Millionen Dosen sollten zwischen August und Jahresende geliefert werden, die übrigen 300 Millionen bis Juni 2022.

  • 14.57 Uhr

    Weitere Infizierte im Bundesasylzentrum

    Im Bundesasylzentrum Bässlergut in Basel haben sich bisher 70 Bewohnende mit dem Coronavirus infiziert. Die Ansteckung von 50 Bewohnenden war letzten Freitag bekannt gegeben worden.

    Im Rahmen eines am Montag durchgeführten Massentests sind 17 weitere Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie das Basler Gesundheitsdepartement am Dienstag in seinem Corona-Bulletin mitteilte. Drei weitere Ansteckungen seien am Wochenende festgestellt worden. 

    Gemäss Mitteilung befindet sich eine Person im Spital. Die übrigen Bewohnenden seien symptomlos. Ein weiterer Massentest im Bundesasylzentrum Bässlergut soll kommenden Freitag durchgeführt werden. Das Zentrum wurde als Ganzes unter Quarantäne respektive Isolation gestellt.

  • 13.48 Uhr 

    48,3 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft

    Vom 27. Juli bis 2. August sind in der Schweiz 167'808 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Damit sind 48,3 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag auf seiner Website veröffentlichte.

    Insgesamt wurden seit Beginn der Impfkampagne 9'046'281 Impfungen verabreicht. 4'181'144 Personen haben zwei Impfdosen erhalten, bei 683'993 Personen wurde bislang die Erstimpfung vorgenommen.

    Pro Tag wurden vergangene Woche durchschnittlich 23'973 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Vorwoche sank die Impfkadenz um 41 Prozent.

  • 13.34 Uhr

    BAG meldet 1059 neue Fälle und 53 Spitaleinweisungen

    In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Dienstag 1059 neue Coronavirus-Ansteckungen bei 16‘957 Tests gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 53 Spitaleinweisungen, aber keinen neuen Todesfall.

    Eine Hausärztin in Zürich führt einen Corona-Test durch. (Archiv)
    Eine Hausärztin in Zürich führt einen Corona-Test durch. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 12.16 Uhr 

    Weltweite Sterbedaten in der Pandemie ausgewertet

    Forscher haben die Sterbedaten von rund 100 Ländern während der Corona-Pandemie in vergleichbarer Form aufbereitet. Während die Schweiz bei der Übersterblichkeit im mitteleuropäischen Durchschnitt liegt, schneidet Deutschland überraschend gut ab.

    Dort sind seit dem Ausbruch des Virus 5 Prozent mehr Menschen gestorben, als im Durchschnitt zu erwarten gewesen wären. In der Schweiz betrug der Anstieg 13 Prozent – nur unwesentlich höher als in Österreich, Belgien, den Niederlanden und Frankreich. Grossbritannien verzeichnete 18 und Italien 20 Prozent mehr Tote als üblich.

    In Osteuropa wurde ein Anstieg von durchschnittlich 22 bis 37 Prozent nachgewiesen mit Spitzen in Albanien und Mazedonien mit 43 respektive 47 Prozent ausserordentlichen Todesfällen. Am höchsten war die Übersterblichkeit in Südamerika. Den traurigen Rekord hält Peru mit einem Anstieg von 156 Prozent.

    Der Studie nach starben in einigen Ländern sogar weniger Menschen als in vergleichbaren Zeiträumen vor der Pandemie. In Dänemark, Finnland, Island, Australien und Neuseeland starben 1 bis 6 Prozent weniger Menschen, als zu erwarten gewesen wären, die Seychellen weisen sogar eine Untersterblichkeit von 20 Prozent aus.

  • 11.39 Uhr 

    Erneut über 3000 Neuinfektionen in Tokio

    In der Olympia-Stadt Tokio steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter an. Die Stadt registrierte am Dienstag binnen 24 Stunden 3709 Neuinfektionen. Im Vergleich zum Dienstag der Vorwoche sind das 861 mehr Infektionen. Sieben Menschen starben. In Tokio und anderen Präfekturen gilt noch bis 31. August ein Notstand, der aber nur lockere Massnahmen vorsieht. So sollen Restaurants und Bars keinen Alkohol ausschenken und früher schliessen. Kritiker halten dies für nicht mehr ausreichend, um einen drohenden Kollaps des Gesundheitssystems zu verhindern. In der Regierung wird inzwischen über härtere Massnahmen wie Ausgangssperren nachgedacht. Einen Lockdown wie in anderen Ländern hat Japan bisher nicht verhängt.

    Die Delta-Variante des Virus sei ein «extrem starker Feind», sagte Tokios Gouverneurin Yuriko Koike. Sie appellierte abermals an die Bürger, trotz der Sommerferien und des bevorstehenden buddhistischen Ahnenfestes Obon zu Hause zu bleiben. Die streng vom Volk abgeschirmten Olympischen Spiele sollen aber fortgesetzt werden. Kritiker beklagen, dass die auf allen Fernsehkanälen pausenlos übertragenen Olympischen Spiele mit dazu beitragen würden, dass vor allem jüngere Japaner das Coronavirus nicht mehr so ernst nehmen.

    Vor manchen Wettkampfstätten, bei denen keine Zuschauer zugelassen sind, sieht man immer wieder Japaner teils in grösseren Gruppen, wie sie aus der Distanz zum Beispiel von Brücken aus einen Blick auf die Arenen zu erhaschen versuchen. Andere fotografieren Busse, in denen Athleten oder auch nur für Olympia akkreditierte Journalisten sitzen.

    Frauen mit Masken vor den Olympischen Ringen in Tokio.
    Frauen mit Masken vor den Olympischen Ringen in Tokio.
    Bild: Keystone
  • 10.10 Uhr 

    75 Prozent des Zürcher Spital-Personals sind geimpft

    Bis zum 1. Juli haben sich 75 Prozent der Ärzt*innen, Pflegenden und Mitarbeitenden der Zürcher Spitäler, die Patientenkontakt haben, gegen das Coronavirus impfen lassen. Das teilt der Verband Zürcher Krankenhäuser VZK mit. 

    Das Ansteckungsrisiko in den Spitälern sei «dank den konsequent angewandten Hygienemassnahmen» und der Impfquote «sehr gering». Man könne davon ausgehen, «dass die Zürcher Spitäler zu den sichersten Orten gehören.» Als geimpft gelten laut der Mitteilung alle Personen mit zweimaliger Impfung oder Genese mit einmaliger Impfung. 

    Behandlung eines Corona-Patienten in einem Zürcher Spital. (Archiv)
    Behandlung eines Corona-Patienten in einem Zürcher Spital. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 9.55 Uhr 

    Mehr als 3800 Neuinfektionen in Israel

    In Israel ist die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gestiegen. Nach Daten des israelischen Gesundheitsministeriums von Dienstag waren am Montag 3818 neue Fälle bestätigt worden. Zuvor hatte die Zahl bei 2121 gelegen. Insgesamt gibt es in Israel derzeit 22'345 Covid-Patienten, 221 von ihnen sind den Angaben zufolge schwer krank. Der Prozentsatz der am Montag positiv getesteten Menschen wurde mit 3,78 angegeben – zuvor hatte der Anteil bei 2,96 Prozent gelegen.

    Fast 5,4 Millionen der rund 9,3 Millionen Israelis sind vollständig geimpft. Vor kurzem hatte das Gesundheitsministerium Zahlen vorgelegt, nach denen die Effektivität der in Israel verwendeten Biontech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen hat. Nach Angaben des Ministeriums verhindert die Impfung eine Corona-Infektion nur noch zu 39 Prozent und schwere Erkrankungen zu 91 Prozent. Gleichzeitig verbreite sich im Land die ansteckendere Delta-Variante, hiess es.

    Angesichts steigender Infektionszahlen hat Israel in der vergangenen Woche damit begonnen, 60-Jährigen und älteren Jahrgängen eine dritte Impfung gegen das Coronavirus zu verabreichen. Sie ist für Menschen vorgesehen, die ihre zweite Impfdosis vor mindestens fünf Monaten erhalten haben.

    Im israelischen Binyamina werden in einer Sporthalle Corona-Tests durchgeführt. (Archiv)
    Im israelischen Binyamina werden in einer Sporthalle Corona-Tests durchgeführt. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 9.23 Uhr 

    Impfung in Schwyzer Impfzentren ohne Anmeldung

    Wer sich in einem der drei Schwyzer Impfzentren gegen das Coronavirus impfen lassen will, kann dies definitiv auch ohne vorgängige Registrierung oder Anmeldung machen. Um die Hürden zum Covidschutz zu senken, wird das Angebot für Walk-In-Impfungen ausgebaut, wie das Departement des Innern am Dienstag mitteilte.

    Der Kanton hatte im Spital Schwyz probehalber auch Personen zur Impfung zugelassen, die weder registriert noch angemeldet waren. In den Impfzentren der Spitäler Einsiedeln und Lachen war eine vorgängige Registrierung zwar auch nicht mehr nötig, wohl aber eine telefonische Anmeldung.

    Der Kanton hat nun entschieden, dieses Angebot, das sich bewährt habe und auf Anklang gestossen sei, weiterzuführen und auszubauen. Impfentschlossene könnten in allen drei Spitälern direkt und ohne vorgängige Registrierung oder Anmeldung vorbeigehen, teilte das Innendepartement mit.

    Wer es vorzieht, in einem Impfzentrum einen Termin zu fixieren, kann sich telefonisch anmelden. Online-Registrierungen sind weiterhin möglich, sowohl für Impfungen in den Spitälern wie auch in den Apotheken. Wer sich in einer Arztpraxis impfen lassen wolle, müsse sich dort anmelden, hiess es weiter.

    Im Kanton Schwyz waren bis am 1. August 43,4 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. 46,4 Prozent haben mindestens eine Impfung erhalten.

    Impfung junger Leute in einem Schweizer Impfzentrum: In den Schwyzer Impfzentren braucht es keine Anmeldung mehr. (Symbolbild)
    Impfung junger Leute in einem Schweizer Impfzentrum: In den Schwyzer Impfzentren braucht es keine Anmeldung mehr. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 7.45 Uhr

    Wuhan lässt gesamte Bevölkerung testen

    Als Reaktion auf die sich auch in China verbreitende Delta-Variante des Coronavirus lässt das einstige Pandemie-Epizentrum Wuhan seine gesamte Bevölkerung testen. Wie die staatliche Volkszeitung am Dienstag berichtete, trafen die Behörden der Elf-Millionen-Metropole die Entscheidung, nachdem die ersten drei Infektionen in der Stadt seit gut einem Jahr verzeichnet wurden.

    Das Coronavirus war im Dezember 2019 weltweit erstmals im zentralchinesischen Wuhan aufgetreten. Als Reaktion hatte die Regierung die Menschen in der Stadt für 76 Tage in einen Lockdown geschickt. Mit strikten Massnahmen ging das bevölkerungsreichste Land seitdem gegen das Coronavirus vor, weshalb es – von einigen lokalen Ausbrüchen abgesehen – schon seit dem vergangenen Sommer so gut wie keine Infektionen mehr gibt.

    Nach einem Ausbruch am Flughafen der ostchinesischen Stadt Nanjing vor zwei Wochen breitet sich nun jedoch die Delta-Variante auf immer mehr Städte in China aus. Bislang wurden landesweit mehr als 400 Infektionen mit der Variante gemeldet. Vielerorts werden Massentests durchgeführt. Auch wurden Reisen in Teilen des Landes eingeschränkt.

    In Wuhan werden Corona-Massentests durchgeführt. (Archiv)
    In Wuhan werden Corona-Massentests durchgeführt. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 6.30 Uhr

    Kampagne für Booster-Impfungen muss geplant werden

    Ab Ende September wird im Kanton Zürich nur noch in drei Zentren und in Apotheken geimpft. Hausärzte, die zu Beginn der Impfkampagne ebenfalls viele Covid-19-Vakzine verimpften, bieten diese aus Kostengründen kaum mehr an. Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich hat angekündigt, dass sie diese Praxen für die Auffrischungsimpfungen wieder einbeziehen werde. Die Ärzte stünden zwar bereit, aber es müssten noch einige Probleme gelöst werden, bevor die Booster-Impfungen angeboten werden könnten, warnt Josef Widler, Chef der Zürcher Ärztegesellschaft, jetzt im Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». Es sei entscheidend, dass jetzt vorausschauend agiert werde. «Wir müssen die Auffrischungsimpfungen jetzt planen, damit wir rechtzeitig parat sind», so Widler.

    Laut Widler ist die Logistik der Impflieferungen zu teuer. Der Kanton müsse für jede Lieferung an die Hausärzte 300 Franken bezahlen. Die hohen Kosten kämen zustande, weil der Bund an seinen Lieferketten festhalten wolle, sagte Widler weiter: «Alles wird über die Armee- und Kantonsapotheke abgewickelt. Stattdessen sollten besser Grossisten wie Galenica oder die Zur-Rose-Gruppe einen Teil der Logistik übernehmen.» Die Praxen könnten bei den Grossisten zusammen mit der Bestellung anderer Medikamente jeweils ihren Bedarf an Impfstoff ordern, zusätzliche Lieferkosten entfielen damit, so Widler. Zusätzlich müsse die Abrechnung der Impfungen vereinfacht werden.

    Josef Widler, Präsident Ärztegesellschaft des Kantons Zürich. (Archivbild)
    Josef Widler, Präsident Ärztegesellschaft des Kantons Zürich. (Archivbild)
    Bild: Keystone//Ennio Leanza
  • 6 Uhr

    Jetzt kommt der Spucktest per Video

    Der Bund prüft die Einführung von Spucktests für zu Hause mit Videobeweis. Für nicht geimpfte Personen soll so das Testen einfacher sein. Der Bundesrat könnte schon bald eine Rechtsgrundlage für solche Spucktests schaffen, heisst es in einem Bericht in den Zeitungen von CH-Media. Das wäre ein offizieller Nachweis, der für das Covid-Zertifikat benötigt wird.

    Dank dieser neuen Testmöglichkeit könne das Leben für Ungeimpfte leichter werden – trotz des wachsenden Drucks seitens der Behörden und Gesellschaft.

  • 5.38 Uhr

    Anstieg der Delta-Fälle verschreckt asiatische Anleger

    Die Ausbreitung der Delta-Variante hat am Dienstag das Vertrauen der asiatischen Anleger erschüttert. China, Japan und Australien kämpfen mit rasch ansteigenden Fallzahlen. «Nach dem schlimmsten Ausbruch seit Beginn der Pandemie sind in China Millionen von Menschen im Lockdown, und angesichts der Risiken für die Lieferketten könnte sich dies in grösserem Masse auf die Weltwirtschaft auswirken», sagte Elizabeth Tian, Leiterin der Abteilung für Aktienderivate bei der Citigroup.

    Zu der negativen Stimmung trägt auch die anhaltende Sorge der Anleger über die zunehmende staatliche Regulierung Chinas in Sektoren wie Technologie, Fintech und Bildung bei. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,8 Prozent tiefer bei 27'559 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,7 Prozent und lag bei 1927 Punkten.

  • 4.10 Uhr

    USA verlängern schnelle Abschiebe-Regelung an der Grenze

    Die US-Regierung will Migranten an der Grenze während der Pandemie weiterhin schnell abschieben. Eine entsprechende Anordnung der Gesundheitsbehörde CDC wurde am Montag verlängert. Zur Begründung hiess es, die Einreise von Ausländern über Kanada und Mexiko stelle – unabhängig von ihrem Herkunftsstaat – eine ernsthafte Gefahr der Einschleppung von Covid-19 dar. Unbegleitete Kinder sind von der Regel ausgenommen. Menschenrechtsorganisationen werfen der Regierung vor, die Pandemie nur als Vorwand zu nutzen, um Menschen ohne ausreichende Prüfung und Gerichtsanhörung pauschal abzuschieben.

    Die Richtlinie werde in Kraft bleiben, bis die öffentliche Gesundheit nicht mehr durch Einschleppung des Coronavirus gefährdet sei, so die CDC. Ursprünglich hatte die Regierung des damaligen US-Präsidenten Donald Trump die Anweisung zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 erlassen.

    Bürgerrechtsorganisationen hofften auf eine Kehrtwende unter Trumps Nachfolger Joe Biden, sind inzwischen jedoch enttäuscht und wollen die Richtlinie nun auf dem Klageweg kippen. «Wir haben der Biden-Regierung mehr als genug Zeit gegeben, die von der Trump-Regierung hinterlassenen Probleme zu beheben, aber sie hat uns keine andere Wahl gelassen, als wieder vor Gericht zu gehen», kritisierte die Organisation ACLU. «Das Leben von Familien steht auf dem Spiel.»

  • 2.53 Uhr

    IWF will Finanzkraft um 650 Milliarden Dollar steigern

    Das oberste Gremium des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat einer beispiellosen Erhöhung der finanziellen Schlagkraft der Organisation um 650 Milliarden US-Dollar zugestimmt. «Dies ist eine historische Entscheidung», erklärte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Montagabend (Ortszeit) in Washington. Der IWF will mit der Finanzspritze vor allem Entwicklungs- und Schwellenländern zur Überwindung der Corona-Krise zusätzliche Liquidität zur Verfügung stellen, ohne deren Verschuldung zu erhöhen. Es handelt sich nicht um eine Kapitalerhöhung im eigentlichen Sinn. Der IWF verfügt über seine eigene Reservewährung, die Sonderziehungsrechte (SDR)

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte sich bei einem Corona-Hilfsgipfel für Afrika im Mai in Paris dafür starkgemacht, dass die reichsten Länder ihre Sonderziehungsrechte an die ärmsten Länder, insbesondere in Afrika, umverteilen.

  • 1.18 Uhr

    Ende des Mietmoratoriums: US-Teilstaaten in der Pflicht

    Die US-Regierung sieht vorerst keine Möglichkeit, ein wegen der Pandemie verhängtes Moratorium für Zwangsräumungen von säumigen Mietern zu erneuern. Das Moratorium war am Wochenende ausgelaufen und diente in der Corona-Krise dem Schutz der öffentlichen Gesundheit. Präsident Joe Biden habe die Gesundheitsbehörde CDC gebeten zu prüfen, ob eine Verlängerung möglich sei, teilte das Weisse Haus am Montag mit. Der CDC sei es aber «nicht gelungen, eine rechtliche Grundlage für ein neues, gezieltes Räumungsmoratorium zu finden». Die US-Regierung nimmt nun die Bundesstaaten und Kommunen in die Pflicht.

    Fachleuten zufolge könnten mit dem Auslaufen des Moratoriums inmitten einer neuen Corona-Welle Hunderttausenden Mietern Räumungsklagen drohen. Gleichzeitig werden Milliarden Dollar an Hilfsgeld für Mieter nicht eingesetzt, weil Bundesstaaten und Kommunen die Mittel nicht abgerufen haben. Das bisher gültige landesweite Moratorium der CDC gegen Zwangsräumungen wurde wegen eines Einwandes des Obersten Gerichts nicht über Ende Juli hinaus verlängert. Bemühungen, eine gesetzliche Neuregelung zu verabschieden, waren am Freitag im Repräsentantenhaus gescheitert.

  • 0.58 Uhr

    Berichte über Geburtstagspläne von Obama – Sorgen wegen Corona

    Berichte über eine geplante Geburtstagsfeier des früheren US-Präsidenten Barack Obama mit angeblich Hunderten geladenen Gästen sorgen wegen steigender Corona-Zahlen in den USA für Aufsehen. «Diese Veranstaltung findet allen öffentlichen Berichten zufolge im Freien statt», sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, am Montag. Sie reagierte damit auf die Frage eines Reporters, ob Obama mit einer grossen Feier in diesen Zeiten nicht ein falsches Signal senden würde. Psaki nannte keine weiteren Details zu der Feier und verwies auf Obamas Büro. Sie betonte, der ehemalige Präsident sei ein grosser Verfechter des Impfens.

    Zuvor hatten mehrere US-Medien berichtet, Obama plane anlässlich seines 60. Geburtstags am Wochenende eine grosse Feier auf der mondänen Atlantikinsel Martha's Vineyard. Auf der Nachrichtenseite «Axios» hiess es, dass die Gäste geimpft sein und Corona-Tests vorweisen müssten. «Axios» schrieb ausserdem unter Berufung auf eine nicht namentlich genannte Quelle aus dem Umfeld der Obamas, dass Hunderte Menschen erwartet würden. Das Büro des früheren Präsidenten reagierte auf eine entsprechende Anfrage zu der Feier nicht. Obama wird an diesem Mittwoch 60 Jahre alt.