Wahlen 2023Zürich gewinnt weiteren Sitz im Nationalrat auf Kosten von Basel
lmy
1.9.2021
Der Bundesrat bestätigt: Bei den nächsten Wahlen verliert Basel-Stadt einen Sitz im Nationalrat. Zürich bekommt dafür einen mehr – mittlerweile sind es 36.
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01.09.2021, 12:00
01.09.2021, 12:48
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Bei den Wahlen 2023 bekommt Zürich einen zusätzlichen Sitz im Nationalrat – Basel-Stadt hingegen verliert einen. Das hat der Bundesrat bekannt gegeben. Ausschlaggebend sind dafür die Zahlen, die das Bundesamt für Statistik per Ende 2020 für jeden Kanton ausweist.
Diese Verschiebung hatte Claudio Kuster bereits vor einer Woche errechnet und in seinem Blog «Napoleon's Nightmare» beschrieben. Der persönliche Mitarbeiter des Schaffhauser Ständerats Thomas Minder hat seit 2015 alle Sitzverschiebungen im Nationalrat richtig prognostiziert.
Nur noch vier Sitze für Basel-Stadt
Der Kanton Zürich wächst schnell. Die Bevölkerung hat hier in den letzten vier Jahren um überdurchschnittliche 4,4 Prozent zugenommen – in Basel-Stadt waren es nur 1,9 Prozent. Der nationale Durchschnitt liegt bei 3 Prozent.
Zürich hat momentan 35 Sitze im Nationalrat. Die SVP besetzt 10 davon, die SP 7, die GLP 6, FDP und Grüne je 5, CVP und EVP je einen.
In Basel dagegen dürfte das Gerangel um die vier verbleibenden Sitze noch grösser werden. Momentan ist die SP doppelt vertreten, Grüne, Grünliberale und Liberaldemokraten je einmal. Am meisten wackelt der Sitz der GLP, meint der «Tages-Anzeiger» – eine Prognose sei wegen der Listenverbindungen aber schwierig.
Bern muss 2027 schon wieder zittern
Kuster wagte auch schon eine Prognose für 2027: Wenn das Bevölkerungswachstum ähnlich weitergeht, müsste Bern um einen Sitz zittern. Der Kanton musste schon bei den letzten beiden Wahlen einen Sitz abgeben und wächst weiterhin langsam. Mit dem Kantonswechsel von Moutier gehen weitere 7400 Einwohner verloren.
Auch Graubünden und Basel-Landschaft könnten einen Sitz verlieren, Thurgau, Freiburg und Luzern würden profitieren.
Transparenz: Dieser Artikel erschien am 25. August zum ersten Mal und wurde nach dem Entscheid des Bundesrates aktualisiert.