ReferendumZürcher müssen ein viertes Mal über das Hardturm-Areal abstimmen
dor
20.12.2019
Das Zürcher Stimmvolk stimmt einmal mehr über das Fussballstadion auf dem Hardturm-Areal ab. Die IG Freiräume Zürich West hat 5'000 Unterschriften gegen das Projekt zusammen – mehr als doppelt so viele wie nötig.
Die Neugestaltung des Zürcher Hardturm-Areals zieht sich weiter hin. Die Stadtzürcher Wählerschaft wird im kommenden Mai erneut über die Gestaltung des letzten grossen städtischen Areals in Zürich West abstimmen müssen – zum vierten Mal. Grund: Am heutigen Freitag reicht die IG Freiräume Zürich West laut «Tages-Anzeiger» ihr Referendum gegen das geplante Projekt aus Fussballstadion und Wohntürmen bei der Stadt ein.
Der Verein habe nach eigenen Angaben innerhalb von sechs Wochen rund 5'000 Unterschriften gegen das Bauprojekt «Ensemble» der Credit Suisse (CS), des Ostschweizer Bauunternehmens HRS und der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich (ABZ) gesammelt. Erforderlich wären 2'000 Unterschriften innerhalb von zwei Monaten gewesen.
«Wir haben viel Zuspruch erhalten auf der Strasse», wird Lisa Kromer, Sprecherin der IG, in dem Bericht zitiert. Rund 100 Personen hätten beim Sammeln mitgeholfen. Der im Frühjahr 2017 gestartete Verein setzt sich nach eigenen Angaben für öffentliche Frei- und Grünräume ein. In dem Verein finden sich demnach Personen aus Bereichen wie Architektur, Stadtplanung, Kunst, Journalismus, Soziale Arbeit und Politik und verschiedenen Zürcher Stadtvierteln.
Zürichs Stimmberechtigten nahmen im November 2018 das Projekt «Ensemble» mit 53,8 Prozent Ja-Stimmenanteil an. Zu dem Bauvorhaben auf dem rund 55'000 Quadratmeter grossen Areal gehören die Credit-Suisse-Arena, ein Fussballstadion für 18'000 Zuschauer, zwei 137 Meter hohe CS-Wohn- und Bürotürme mit rund 570 Wohnungen sowie 174 ABZ-Genossenschaftswohnungen. Die gesamten Investitionen belaufen sich auf rund 570 Millionen Franken.
Das Stadion sollte gemäss diesen Plänen im Jahr 2022 fertiggestellt, das erste Fussballspiel in der Saison 2022/23 angepfiffen werden. Die Hochhäuser und der gemeinnützige Wohnungsbau würden ab 2023 fertiggestellt.
Die «Ensemble»-Trägerschaft will sich laut «Tages-Anzeiger» erst zum Referendum äussern, wenn dieses offiziell eingereicht ist.
Das neue Referendum richtet sich gegen diesen privaten Gestaltungsplan, dem das Zürcher Stadtparlament im Oktober zugestimmt hatte. Das «Ja» des Parlaments stehe in «krassem Widerspruch zur aktuellen Umweltpolitik der Stadt», kritisierte die IG Freiräume Zürich West damals in einer Pressemitteilung die Entscheidung der Politik. Sie fordert eine ökologischere und zukunftstauglichere Entwicklung des Areals.
«In Zeiten der Klimaveränderung und CO2-null-Ziele kann man so nicht mehr bauen», wird die IG-Sprecherin Kromer im aktuellen «Tages-Anzeiger»-Bericht zitiert. Fast das ganze 55'000-Quadratmeter-Areal würde versiegelt und der Park auf der Hardturm-Brache verschwinden. Laut Dominik Waser, Klimaaktivist und Komiteemitglied, seien die geplanten Wohnungen zu gross und zu teuer: «Zürich braucht sozialverträgliche, ökologische Wohnungen und mehr Grünräume.» Nur so lasse sich die sommerliche Erhitzung dämpfen.
Alternativprojekt ohne Stadion und Wohntürme
Das Alternativprojekt der «Ensemble»-Gegner sieht einen Park und kleinere Wohnungen, aber keine Hochhäuser und kein Fussballstadion. Das Referendum ermöglicht gemäss dem Bericht aber lediglich das Nein zum Ensemble-Vorschlag. Danach würde der Planungsprozess wieder von vorne losgehen.
Die Stadtzürcher Stimmberechtigten mussten sich immer wieder zur Stadion-Frage äussern. 2003 hatten sie das privat finanzierte Projekt Pentagon an der Urne bewilligt, es kam aber nie zustande. 2013 lehnten sie ein städtisch finanziertes Projekt ab.
10. Januar: Auf der Schwägalp geht eine Lawine ab und beschädigt das Hotel Säntis – drei Menschen werden leicht verletzt.
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller
23. Januar: Greta Thunberg reist ans World Economic Forum in Davos, um ihren «Schulstreik fürs Klima» zu den Mächtigen zu tragen.
Bild: Keystone/Valentin Flauraud
15. März: Zehntausende taten es Greta gleich und gehen in der Schweiz wiederholt für das Klima auf die Strasse – so wie hier in Bern.
Bild: Keystone/Peter Schneider
19. Februar: Die Armee stellt Fanny Chollet vor. Sie ist die erste Frau, die in der Schweiz Kampfjets pilotieren darf.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
19. Februar: In Walliser Crans-Montana geht eine Lawine nieder und begräbt auf einer Skipiste vier Personen unter den Schneemassen. Ein 34-jähriger Pistenpatrouilleur kommt dabei ums Leben.
Bild: Keystone/Anthony Anex
10. April: Das Bundesgericht schreibt Geschichte, als es erstmals eine nationale Abstimmung für ungültig erklärt, weil der Bund grundlegende Informationen falsch kommuniziert hat. Das Nein zur Initiative der CVP zur Abschaffung der Heiratsstrafe vom 28. Februar 2016 ist somit nichtig.
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13. April: Die Young Boys entscheiden die Schweizer Fussballmeisterschaft für sich – zum zweiten Mal in Folge nach einer jahrzehntelangen Durststrecke. Ein Ereignis, das die Fans der Berner ausgiebig feiern.
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Nur eine Woche später tut es der SCB YB gleich: Am 20. April holt sich der Schlittschuhclub Bern gegen den EV Zug ein weiteres Mal den Meistertitel der Schweizer National League.
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30. April: Ein Techniker führt letzte Tests aus an einer F/A-18 Super Hornet vor deinem Testflug auf dem Militärflugplatz in Payerne. Der Flieger aus den USA ist eines der Kampfjet-Modelle, das die Schweizer Armee für die Anschaffung neuer Flieger evaluiert.
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13. Mai: Tausende chinesische Touristen halten die Schweiz in Atem. Sie arbeiten für die Kosmetikfirma Jeunesse Global und verbringen zur Belohnung für ihre Leistungen einige Tage zu Besuch in der Schweiz – und bringen dabei vor allem hier in Luzern die touristische Infrastruktur an ihre Leistungsgrenze.
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14. Juni: Wenn Frau will, steht alles still – zum zweiten Mal streiken in der Schweiz die Frauen. Zehntausende gehen auf Demonstration in der ganzen Schweiz, dem Tag für die Gleichberechtigung, auf die Strasse.
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22. Juni: Ein Unwetter zieht über das Neuenburger Val-de-Ruz. Dabei wird eine Frau so schwer verletzt, dass sie später ihren Verletzungen erliegt. Die Schäden in der Region gehen in die Millionen.
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Am 18. Juli wird in Vevey die «Fête des Vignerons» eröffnet. Rund 375'000 Zuschauerinnen und Zuschauer kommen zum Spektakel, das nur einmal im Vierteljahrhundert stattfindet. Das sind zu wenige: Am Ende bleibt ein Defizit von 15 Millionen Franken.
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4. August: Am Bahnhof Baden wird ein Zugbegleiter der SBB bei der Abfahrt in der Türe eingeklemmt, mitgeschleift und dabei tödlich verletzt. Bald stellt sich heraus, dass der Einklemmschutz eines der häufigsten Wagentypen der SBB mangelhaft ist.
Bild: Keystone/Ennio Leanza
11. August: In Chamoson im Wallis tritt die Losentse nach einem Unwetter über die Ufer und reisst zwei Autos mit. In einem davon befanden sich ein Kind und ein Erwachsener, ihre Leichen bleiben auch Wochen nach dem Unglück verschollen.
Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott
3. September: Die Nationalbank stellt mit der neuen Hunderternote den letzten Schein der neuen Serie vor. Gewidmet ist er dem Element Wasser.
Bild: Keystone/Peter Klaunzer
8. Oktober: Der Physiknobelpreis geht an zwei Schweizer Forscher. Michael Mayor (hier bei einem Auftritt in Zürich) und Didier Queloz werden für die Entdeckung des ersten Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems im Jahr 1995 geehrt.
Bild: Keystone/Salvatore Di Nolfi
20 Oktober: Grünen-Präsidentin Regula Rytz (Mitte) feiert den Erfolg ihrer Partei bei den eidgenössischen Wahlen. 17 Sitze haben die Grünen hinzugewonnen. In ein Bundesratsmandat lässt sich der Erfolg aber nicht ummünzen: Rytz verpasst die Wahl am 11. Dezember deutlich.
Bild: Keystone/Peter Schneider
6. November: Das Zürcher Bezirksgericht verurteilt den Intensivtäter Brian, einst als «Carlos» bekanntgeworden, zu einer Freiheitsstrafe von 4 Jahren und 9 Monaten, verordnet aber zugleich eine stationäre Massnahme.
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