Corona-Übersicht 163 Neuinfektionen — Berset will nicht für Verluste der Spitäler zahlen

Agenturen/red

31.8.2020

Die Zahl der Neuansteckungen in der Schweiz sinkt — das BAG meldet 163 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden. Gesundheitsminister Alain Berset will nicht für die Mindereinnahmen der Spitäler aufkommen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb eines Tages 163 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Zudem gab es einen weiteren Todesfall wegen Covid-19. Die Zahl der Todesfälle stieg damit auf insgesamt 1726.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 42'177 laborbestätigte Ansteckungen, wie das BAG am Montag weiter mitteilte. Am Sonntag waren 292 neue bestätigte Fälle gemeldet worden. In den Tagen davor waren jeweils deutlich über 300 neue Fälle beim BAG registriert worden.

Gesundheitsminister Alain Berset will den Spitälern bei allfälligen Mindereinnahmen wegen der Corona-Krise nicht entgegenkommen. Er sehe keinen Grund dafür, sagte er nach einem Treffen mit Vertretern von Spitälern und Krankenversicherern vor den Medien.

Der Bund habe von den Spitälern während fünf Wochen — darunter Ostern — die Verschiebung der elektiven Eingriffe verlangt, sagte Berset  weiter. Nun gebe es da einen Nachholbedarf «und wir sehen wirklich nicht, warum das zu Mindereinnahmen führen sollte».

Ausserdem habe die Corona-Pandemie auch in vielen anderen Bereichen zu Mindereinnahmen geführt, und bei den Zahlen, welche die Spitäler vorgelegt hatten, müsse noch Transparenz geschaffen werden. Hingegen sei der Bund offen, um über die Finanzierung der Mehrkosten zu diskutieren, die den Spitälern entstanden seien.

Bei dem Treffen am Montag sei es vor allem darum gegangen, mit den Leistungserbringern und den Finanzierern im Gesundheitswesen nach ein paar Monaten der Pandemie eine erste Bilanz zu ziehen. Hier gebe es «wirklich Diskussionsbedarf», sagte Berset. Differenzen zwischen dem Bund und den Kantonen hingegen habe er keine feststellen können.


Die Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Tourismusbranche fordert im Rahmen des Tourismusgipfels von Sommaruga Planungssicherheit.
  • Gesundheitsminister Alain Berset will den Spitälern wegen Mindereinnahmen aufgrund der Coronakrise nicht entgegenkommen.
  • Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldet für die Schweiz und Liechtenstein 163 neue Covid-19-Infektionen innert 24 Stunden. 
  • In Bern findet heute der dritte Tourismusgipfel statt – Thema beim Treffen von Branchenvertretern mit Bundesräten sind die Auswirkungen der Pandemie auf die Schweizer Tourismusbranche.
  • Die Swiss reagiert mit der Räumung von Economy-Sitzen auf die coronabedingt gestiegene Nachfrage nach Frachtflügen.
  • Wegen unerlaubter Partys während der Coronakrise hat die Polizei in Grossbritannien am Wochenende mehrere Strafen im fünfstelligen Bereich gegen die Organisatoren verhängt.

21.58 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Montag

21.27 Uhr: Indigener Häuptling Raoni mit Covid-19 mit Corona im Krankenhaus

Etwas mehr als einen Monat nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus ist der prominente indigene Häuptling Raoni Metuktire wieder ins Hospital gekommen - diesmal mit Corona. «Raoni wurde mit Symptomen einer Lungenentzündung erneut ins Krankenhaus gebracht. Tests brachten die Bestätigung von Covid-19», schrieb das Instituto Raoni am Montag auf Twitter. Demnach ist der Gesundheitszustand des etwa 90-Jährigen stabil, er habe kein Fieber und atme normal.



Im Juli hatte Raoni an einer Darminfektion gelitten und war neun Tage zur Behandlung im Krankenhaus. Dem behandelnden Arzt der Klinik in Sinop im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso zufolge, den das Nachrichtenportal «G1» zitierte, war die Erkrankung lebensbedrohlich. Der gesundheitliche Zustand von Raoni hatte sich laut Medienberichten nach dem Tod seiner Frau verschlechtert.

Sein exaktes Alter ist unbekannt. Er kämpft seit Jahrzehnten für den Schutz des brasilianischen Regenwaldes und die Rechte der indigenen Urbevölkerung. Mit dem britischen Sänger Sting startete der Häuptling des Kayapó-Volkes Ende der 1980er Jahre eine Kampagne, um seine Forderungen in die Welt zu tragen. Der Mann mit der markanten Lippen-Platte besuchte zahlreiche Länder, wurde von Staats- und Regierungschefs empfangen und drehte einen Dokumentarfilm mit Marlon Brando.

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro, der das Amazonasgebiet stärker wirtschaftlich nutzen will und eine Einmischung von aussen ablehnt, warf Raoni im vergangenen Jahr vor, sich von ausländischen Interessen instrumentalisieren zu lassen. Raoni sprach Bolsonaro seinerseits Führungsqualitäten ab.

20.58 Uhr: Sommaruga: «Gäste sollen sich sicher fühlen»

Vertreter der Tourismusbranche haben Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga erklärt, wo sie der Schuh drückt in diesem von Coronavirus-Massnahmen geprägten Jahr und nach einem Lockdown der Wirtschaft, der vor allem sie getroffen hat. Sie fordern Planungssicherheit.

«Dieser Austausch ist ganz wichtig», sagte Sommaruga nach dem Treffen  in Bern gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Vieles hänge von der Entwicklung im Ausland ab, auf die die Schweiz wenig Einfluss habe. Allerdings sei man sich beim Treffen im Bernerhof einig gewesen, dass die Zahl der Coronavirus-Neuansteckungen tief gehalten werden müsse.

Viel Zuversicht verbreitete Bundespräsidentin Sommaruga nach dem Treffen mit Vertretern der Tourismusbranche in Bern.
Viel Zuversicht verbreitete Bundespräsidentin Sommaruga nach dem Treffen mit Vertretern der Tourismusbranche in Bern.
KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Die Schweizer Bevölkerung solle gerne in der Schweiz bleiben, weil sie sich im eigenen Land sicher fühle. Auch Gäste aus dem Ausland sollen diesen Eindruck haben, wünscht sich die Bundespräsidentin.

Die Tourismusbranche habe die bundesrätliche Unterstützung des öffentlichen Verkehrs mit 700 Millionen Franken begrüsst, und im Parlament würden nun Stimmen laut, die fordern, dass auch der touristische Verkehr, zum Beispiel der Ortsverkehr, Unterstützung erfahre, sagte Sommaruga.

Ein erster Gipfel mit den Touristikern hatte am 26. April stattgefunden. Dabei wurden Lockerungen für den 8. Juni ins Auge gefasst. Ein weiterer Tourismus-Gipfel fand am 24. Mai statt. Im Bernerhof trafen sich auch damals Bundespräsidentin Sommaruga, die Bundesräte Berset und Parmelin sowie Mitglieder der Verwaltung mit zahlreichen Vertretern der Tourismusallianz.



20.22 Uhr: Tourismus-Verband fordert offene Grenzen und weniger Hürden für den Corona-Winter

Vor Abschluss des dritten Tourismusgipfels hat sich der Schweizer Tourismus-Verband lautstark in Position gebracht. Wie es in einer Medienmitteilung heisst, wolle man keine zusätzlichen Hürden in der kommenden Wintersaison. Zudem fordern die Vertreter gegenüber dem Bundesrat «offene» Grenzen, «insbesondere im europäischen Raum».

Sich ständig veränderte Reiserestriktionen sowie Quarantänelisten hätten «negative Auswirkungen auf den Schweizer Tourismus».

Die Tourismusbranche sei auf Planungssicherheit angewiesen. Wie es weiter heisst, hätten die erarbeiteten Schutzkonzepte im Sommer gegriffen.

20.01 Uhr: WHO zu Anti-Corona-Demonstrationen: Regierungen sollen zuhören

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Regierungen aufgerufen, auf Demonstrationen gegen staatliche Corona-Massnahmen mit Besonnenheit zu reagieren. Die Regierungen sollten nicht überreagieren, sagte der WHO-Experte Mike Ryan am Montag in Genf. «Die wirklich wichtige Sache ist, in einen Dialog einzutreten.» Gerade jetzt komme es darauf an, nicht noch mehr Spaltung in der Gesellschaft zu befördern.

Überzeugungsarbeit zur Notwendigkeit von Massnahmen könne manchmal scheitern. «Aber es ist wirklich wichtig, dass man nicht seinen Willen aufzwingt», sagte Ryan. Es gebe ein Recht darauf, nicht zuzustimmen. Ausnahmesituation wie die Coronakrise erzeugten immer starke Gefühle und Reaktionen. Natürlich sei es auch ein Gebot, dass die Proteste in einer sicheren Art und Weise abliefen, die das Risiko einer Übertragung nicht erhöhe, sagte Ryan weiter. Auch das könne durch Zuhören und Dialog erreicht werden.



In Berlin hatten am Samstag Zehntausende gegen die staatlichen Corona-Massnahmen protestiert. Eine Gruppe von Demonstranten überwand dabei die Absperrgitter am Reichstagsgebäude und stürmte anschliessend die Treppen hoch. Die Geschehnisse sorgten auch am Montag im politischen Berlin weiter für Empörung.

19.28 Uhr: Weniger als 1000 Corona-Neuinfektionen in Italien

In Italien ist die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen wieder unter die Marke von 1000 gesunken. Am Montag verzeichneten die Behörden in dem Mittelmeerland 996 neue bestätigte Fälle innerhalb von 24 Stunden. Am Tag davor waren es noch 1365 gewesen. In der vergangenen Woche hatten die Werte sogar noch höher gelegen.

Am 22. August war die Marke von 1000 neuen Fällen pro Tag in Italien nach Monaten mit deutlich niedrigeren Werten überschritten worden. Anschliessend sank der Wert kurz unter 1000, um dann auf mehr als 1400 zu klettern. Der Anstieg verstärkte in dem Land, das ab Februar besonders heftig von der Corona-Pandemie getroffen worden war, die Angst vor einer zweiten Infektionswelle.

Die Zahl der Todesfälle stieg am Montag um 6. Die Gesamtzahl der gemeldeten Corona-Toten liegt damit bei 35'483. Insgesamt registrierte das Mittelmeerland bisher fast 270'000 Infektionsfälle.

18.56 Uhr: Deutschland will Flickenteppich in EU bei Reisebeschränkungen beenden

In der Coronakrise will die deutsche EU-Präsidentschaft die unterschiedliche Herangehensweise der Mitgliedstaaten beim Erlass von Reisebeschränkungen innerhalb Europas beenden. Vor einem Treffen der EU-Botschafter am Mittwoch legte Deutschland nach AFP-Informationen  ein Diskussionspapier vor, das mehrere «Stellschrauben» für eine abgestimmte Zusammenarbeit beschreibt. Genannt werden insbesondere eine EU-weit einheitliche Bestimmung von Risikogebieten auf Grundlage gemeinsamer Kriterien und Datenlage.

Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft betont in dem Papier, es liege «weiterhin in der Verantwortung jedes Mitgliedstaates, die Massnahmen zu ergreifen, die er für angemessen hält». Ein «fragmentierter Ansatz» bei den Reisebeschränkungen müsse aber vermieden werden, um eine ähnlich chaotische Situation wie zu Anfang des Jahres zu vermeiden und «die Integrität des Schengen-Raums zu wahren».

Deutschland bot den anderen Mitgliedstaaten vor der Sitzung der EU-Botschafter am Mittwoch an, nun die Führung bei der Ausarbeitung eines gemeinsamen Ansatzes zu übernehmen. Von EU-Diplomaten hiess es, es gehe zunächst darum zu sehen, ob alle EU-Länder sich für eine gemeinsame Herangehensweise aussprächen. In das deutsche Diskussionspapier flossen dem Vernehmen nach bereits Vorschläge der EU-Kommission und anderer Mitgliedstaaten ein.

Die EU-Kommission hatte nach eigenen Angaben ihre Vorschläge am Freitag den Mitgliedstaaten in einer Arbeitsgruppe vorgestellt. Ein Sprecher nannte heute drei zentrale Punkte: gemeinsame Kriterien zu epidemologischen Gefahren, ein «Farbcodierungssystem» zur Risikoeinstufung und eine «gemeinsame Herangehensweise» bei Massnahmen für Reisende aus Riskiogebieten wie Quarantäne und vorgeschriebene Corona-Tests.

18.23 Uhr: Migranten auf Malta: 32 Menschen mit Corona-Infektion

In Malta sind 32 Migranten, die sich im Gewahrsam der Behörden befinden, positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilten die maltesischen Gesundheitsbehörden mit. Sie machten keine Angaben, wann die Menschen die Mittelmeerinsel erreicht hatten und wo sie sich befanden. In der restlichen Bevölkerung verzeichnete Malta am Montag 21 neue Corona-Fälle innerhalb eines Tages — nach 15 Fällen am Sonntag und 27 vom Samstag.

Alle Bootsmigranten, die nach Malta kommen, müssen für zwei Wochen in Quarantäne und werden auf das Sars-CoV-2-Virus getestet. Die dabei entdeckten Infektionen fliessen nicht in die offizielle Covid-19-Statistik ein. Die Regierung in Valletta lehnt das Ersuchen um eine Einlauf-Genehmigung von privaten Hilfsschiffen, die Migranten vor Libyen und Tunesien aus Seenot retten, häufig ab.

Malta verzeichnete in der Reisesaison im Juli und August einen deutlichen Anstieg der Coronavirus-Infektionen. Als Folge gab es negative Auswirkungen für den Tourismus. Grossbritannien und Italien erliessen Reise-Beschränkungen. Die Behörden reagierten mit Restriktionen für grössere Veranstaltungen. Die Maskenpflicht an öffentlichen Orten und in Bussen ist streng. Inzwischen sinken die Werte bei neuen Fällen wieder. Insgesamt zählte das kleine EU-Land bisher 1883 Corona-Infektionen. Zwölf Menschen sind daran bisher gestorben.

18.06 Uhr: USA überschreiten Marke von sechs Millionen bestätigten Corona-Infektionen

In den USA hat die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen die Marke von sechs Millionen Fällen überschritten. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität wurden bis Montagmittag (Ortszeit) mehr als sechs Millionen Infektionen gemeldet. Das sind fast ein Viertel der weltweit rund 25 Millionen nachgewiesenen Fälle. Mehr als 183'000 Infizierte in den USA starben bereits.

Die USA sind gemessen an den absoluten Zahlen das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt. Erst vor drei Wochen hatten die Vereinigten Staaten die Marke von fünf Millionen Infektionen erreicht — nur 17 Tage nach Erreichen der Vier-Millionen-Marke.

US-Präsident Donald Trump ist für seinen Umgang mit der Pandemie scharf kritisiert worden. Der Republikaner, der schon seit Monaten auf eine rasche Rückkehr zur Normalität dringt, weist alle Vorwürfe zurück.

Die Pandemie ist auch ein wichtiges Wahlkampfthema vor der Präsidentschaftswahl am 3. November. Die oppositionellen Demokraten von Präsidentschaftskandidat Joe Biden machen Trump für die verheerenden Corona-Zahlen mitverantwortlich.

Einer Schülerin wird zu Beginn des Schuljahres an der West Jefferson High School die Temperatur gemessen.
Einer Schülerin wird zu Beginn des Schuljahres an der West Jefferson High School die Temperatur gemessen.
Keystone/Chris Granger/The Advocate via AP

17.34 Uhr: Berset will nicht für Mindereinnahmen der Spitäler aufkommen

Gesundheitsminister Alain Berset will den Spitälern bei ihren allfälligen Mindereinnahmen wegen der Coronakrise nicht entgegenkommen. Er sehe keinen Grund dafür, sagte er nach einem Treffen mit Vertretern von Spitälern und Versicherern am Montag vor den Medien.



Der Bund habe den Spitälern während fünf Wochen – darunter Ostern – die Verschiebung der elektiven Eingriffe verlangt, sagte Berset. Nun gebe es da einen Nachholbedarf, «und wir sehen wirklich nicht, warum das zu Mindereinnahmen führen sollte».

Gesundheitsminister Alain Berset hat nicht vor, in Sachen Mindereinnahmen auf die Spitäler zuzugehen.
Gesundheitsminister Alain Berset hat nicht vor, in Sachen Mindereinnahmen auf die Spitäler zuzugehen.
Bild: Keystone

Hingegen habe der Bund immer gesagt, dass man offen sei, um über die Mehrkosten zu diskutieren. Und man sei auch bereit, mit allen Akteuren Lösungen zu suchen. Bei dem Treffen sei es darum gegangen, mit den Leistungserbringern und den Finanzierern im Gesundheitswesen nach ein paar Monaten der Pandemie Bilanz zu ziehen. «Es gibt wirklich Diskussionsbedarf», sagte Berset. Differenzen zwischen dem Bund und den Kantonen hingegen habe er keine feststellen können.

17.16 Uhr: Insel in Brasilien öffnet nur für Corona-Genesene

Das Inselparadies Fernando de Noronha, eines der spektakulärsten Reiseziele Brasiliens, öffnet wieder für Touristen – aber nur für diejenigen, die schon mit Corona infiziert waren. Die neuen Zugangsregeln, die von diesem Dienstag (1. September) an gelten, wurden auf der Internetseite der Inselgruppe bekanntgegeben. Demnach muss der Reisende ausser dem obligatorischen Beleg über die Zahlung der Umweltabgabe auch eine Bestätigung über eine überstandene Infektion mit Sars-CoV-2 einreichen.

Wie aus einer Erklärung des nördlichen Bundesstaates Pernambuco hervorgeht, zu dem die rund 500 Kilometer vor der Küste im Atlantik gelegene Inselgruppe gehört, wird entweder ein positiver PCR-Test gefordert, der mehr als 20 Tage vor der Anreise durchgeführt wurde, oder ein positiver IgG-Test, der Antikörper gegen Sars-CoV-2 nachweist.

Was für eine Landschaft: Die Strände von Fernando de Noronha sind ein Traum für Touristen.
Was für eine Landschaft: Die Strände von Fernando de Noronha sind ein Traum für Touristen.
Bild: Keystone

Fernando de Noronha war im März für Besucher geschlossen worden. Auch Bewohner, die sich gerade auf dem Festland befanden, durften die Insel erst im Juni wieder betreten. Der Inselverwalter Guilherme Rocha räumte ein, dass die Wiedereröffnung nicht ganz ohne Risiko sei. «Aber (...) was ist der sicherste Weg? Die Wiedereröffnung nur für Menschen, die bereits Covid-19 hatten.» Re-Infektionen, wie sie zuletzt in Asien, Europa, den USA und auch in Südamerika gemeldet wurden, seien sehr selten.

Fernando de Noronha gehört zum Schönsten, was Brasilien landschaftlich zu bieten hat. Die Inselgruppe ist bekannt für idyllische Strände und smaragdgrünes Wasser, in dem Delfine und bunte Fische schwimmen. Zusammen mit dem Rocas-Atoll gehört der Archipel zum Unesco-Weltnaturerbe. Insgesamt umfasst er 21 Inseln, aber nur die grösste, Fernando de Noronha, ist bewohnt. Trotz der faszinierenden Natur ist die Insel nicht überlaufen: Die Zahl der Besucher, die täglich auf die Insel kommen dürfen, ist begrenzt, und die Naturschutzregeln sind sehr strikt.

17.01 Uhr: Hunderte von Hilfsgesuchen Kulturschaffender beim Kanton Bern

Wegen der Coronakrise haben Kulturschaffende und in diesem Bereich tätige Unternehmen bis Mitte Juni 876 Hilfsgesuche beim Kanton Bern eingereicht. Das gibt die Kantonsregierung in einer am Montag veröffentlichten Antwort auf einen Grossratsvorstoss bekannt.

Mit dieser Zahl beantwortet die Kantonsregierung die Frage, ob sie wisse, wie viele Kulturbetriebe und freie Kulturschaffende von den coronabedingten Einschränkungen betroffen sind. Die Zahl der eingereichten Gesuche gebe einen «Richtwert», so der Regierungsrat. Noch bis zum 20. September können solche Gesuche eingereicht werden.

Hunderte von Hilfsgesuchen Kulturschaffender wie beispielsweise Konzertveranstalter liegen beim Kanton Bern.
Hunderte von Hilfsgesuchen Kulturschaffender wie beispielsweise Konzertveranstalter liegen beim Kanton Bern.
Bild: Keystone/dpa/Axel Heimken

Anfang April hatte die Kantonsregierung bekanntgegeben, dass Kulturschaffende solche Hilfsgesuche einreichen können. Nicht-gewinnorientierte Kulturunternehmen können zinslose Darlehen beantragen, um ihre Liquidität zu sichern. Selbständige Kulturschaffende und Kulturunternehmen können Ausfallentschädigungen beantragen, die auf die Corona-Massnahmen zurückzuführen sind. Die Hilfe stützt sich auf die Covid-Verordnung Kultur des Bundes. Der Kanton Bern beteiligt sich anteilsmässig an den Ausfallsentschädigungen.

Die Berner Regierung weist in ihrer Interpellationsantwort auch darauf hin, dass sie für Hilfe an Kulturschaffende zusätzliche 15 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds bereitgestellt hat. Angesichts der rasch bereitgestellten Hilfe bestehe aus ihrer Sicht kein Bedarf für einen kantonalen Härtefallfonds für vom Veranstaltungsverbot betroffene Kulturschaffende. Die kantonale Kulturförderung gehe im Übrigen kulant um mit Projektbeiträgen aus dem Kulturförderungsfonds.

16.52 Uhr: Schaffhauser Kantonsrat will Bund wegen Spitälern zur Kasse bitten

Der Kanton Schaffhausen will in Bern eine Standesinitiative einreichen, die erreichen soll, dass sich der Bund an den Ertragsausfällen der Spitäler beteiligt, welche diesen durch die Covid-19-Verordnung entstanden sind. Der Kantonsrat hat am Montag eine entsprechende Motion mit 57 Stimmen bei einer Gegenstimme an die Regierung überwiesen.

Der Bundesrat verbot am 16. März den Spitälern und Kliniken, medizinische Eingriffe und Therapien durchzuführen, die nicht dringend angezeigt sind. Dadurch waren die Spitäler praktisch lahm gelegt, wie Motionär Christian Heydecker (FDP) sagte. Dies betreffe sowohl die Spitäler Schaffhausen als auch die Klinik Belair. Bei einer Medienkonferenz im Juni erklärte Bundesrat Alain Berset (SP), dass sich der Bund nicht an den Kosten beteiligen wolle, dies sei Sache der Kantone.

Wegen der Covid-19-Verordnung des Bundes konnten Spitäler nicht dringend notwendige Eingriffe nicht vornehmen und Betten blieben leer. (Symbolbild)
Wegen der Covid-19-Verordnung des Bundes konnten Spitäler nicht dringend notwendige Eingriffe nicht vornehmen und Betten blieben leer. (Symbolbild)
Bild: Keystone/Ennio Leanza

Die Standesinitiative «Auch der Bund soll für die Spitäler zahlen» soll nun dafür sorgen, dass der Bund sich nicht aus der Verantwortung stiehlt, wie Heydecker sagte. Ursache der Vertragsausfälle sei die bundesrätliche Verordnung. Entsprechende Vorstösse gibt es auch in anderen Kantonen.

Der Regierungsrat unterstütze den Vorstoss, sagte Gesundheitsdirektor Walter Vogelsanger (SP). Die Spitäler Schaffhausen und die Klinik Belair seien massiv in ihrer Geschäftstätigkeit eingeschränkt gewesen und sie hätten keine Möglichkeit gehabt, dies zu verhindern. Bei den Spitälern Schaffhausen werde voraussichtlich Ende des Jahres ein zweistelliger Millionenbetrag fehlen.

16.45 Uhr: Fast 200 Flugpassagiere in Quarantäne geschickt

Nach einem Flug von einer griechischen Insel nach Grossbritannien sind alle etwa 200 Passagiere und Crew-Mitglieder in eine zweiwöchige Quarantäne geschickt worden. 16 Gäste des Ferienfliegers seien bereits positiv getestet worden, berichtete der Sender BBC am Montag. Sieben davon haben sich britischen Gesundheitsexperten zufolge höchstwahrscheinlich an Bord angesteckt.

Auf dem Flug von der Insel Zakynthos nach Cardiff (Wales) am 25. August sollen etliche Passagiere die Corona-Schutzmassnahmen ignoriert haben. Viele hätten nicht wie vorgeschrieben Masken getragen; die Besatzung sei kaum eingeschritten, hiess es.

«Der Flug war ein Debakel», sagte eine Frau der BBC. Viele Fluggäste seien ohne Masken im Flieger herumspaziert, um sich mit Bekannten zu unterhalten. Die Maschine sei voller «egoistischer Cov-Idioten» gewesen, sagte sie in Anspielung auf die Erkrankung Covid-19. Den Vorwürfen werde genau nachgegangen, zitierte der Sender einen Sprecher des Reisekonzerns Tui. Viele junge Briten haben in Griechenland den Ruf, feierwütig zu sein und viel Alkohol zu trinken.

Bei Ankunft an einem britischen Flughafen werden Passagiere auf die geltenden Regeln hingewiesen (Archiv)
Bei Ankunft an einem britischen Flughafen werden Passagiere auf die geltenden Regeln hingewiesen (Archiv)
Bild: Keystone

16 Uhr: Schweden startet Massentest bei Studenten

An der Universität von Umeå hat am Montag der bisher grösste Massentest Schwedens auf das Corona-Virus begonnen. 20 000 Studenten und Mitarbeiter sind aufgerufen, sich in den nächsten Tagen testen zu lassen. In einer Woche soll der Test wiederholt werden.

Es gehe darum zu klären, ob regelmässiger Unterricht auf dem Campus möglich sei, ohne die Ausbreitung des Virus zu beschleunigen, sagte Anders Johansson, Experte für Infektionskrankheiten an der Universität Umeå, dem schwedischen Fernsehsender SVT. Das Ergebnis werde sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene interessant sein.

In letzter Zeit wurden auch in Schweden vermehrt Ansteckungen bei jungen Leuten festgestellt. «Was jetzt bei jüngeren Menschen passiert, wird in wenigen Wochen bei älteren Menschen passieren», so Johansson.

15.15 Uhr: USA denken an Schnell-Zulassung für Impfstoff

Angesichts der weiterhin starken Ausbreitung des neuartigen Coronavirus schliesst die US-Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA die Zulassung eines Impfstoffs in den Vereinigten Staaten noch vor abschliessenden Tests nicht aus. Bei einem entsprechenden Antrag des Herstellers werde seine Behörde eine Entscheidung auf wissenschaftlicher Grundlage treffen, sagte FDA-Chef Stephen Hahn der «Financial Times» vom Sonntag. Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen bewegt sich in den USA auf die Sechs-Millionen-Marke zu.

Ein Antrag auf Zulassung eines Corona-Impfstoffs noch vor Ende der dritten und finalen Testphase müsse vom Hersteller kommen, sagte Hahn in dem Zeitungsinterview. Seine Behörde würde dann aufgrund der vorliegenden wissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnisse und Daten darüber entscheiden, ob der Antrag «angemessen» sei oder nicht. Der FDA-Chef betonte, dass es sich dabei nicht um eine «politische Entscheidung» handeln würde.

Hahn wehrte sich damit gegen Spekulationen, seine Behörde stehe unter massivem Druck von Präsident Donald Trump, einen Corona-Impfstoff möglichst rasch zuzulassen. Trump hatte gesagt, ein Serum werde möglicherweise schon vor der Präsidentschaftswahl am 3. November zur Verfügung stehen.

Hahn wird von Medizinern vorgeworfen, sich im Umgang mit der Corona-Pandemie bereits wiederholt Druck aus dem Weissen Haus gebeugt zu haben. So hagelte es Kritik an der Entscheidung der FDA vom März, das Malaria-Mittel Hydroxychloroquin für die Behandlung von Coronavirus-Patienten zuzulassen.

Stephen Hahn (rechts) und Donald Trump bei einer Pressekonferenz am 24. August im Weissen Haus: Hahn wird von Experten vorgeworfen, dass er sich mehrmals dem Druck aus dem Weissen Haus gebeugt habe.  
Stephen Hahn (rechts) und Donald Trump bei einer Pressekonferenz am 24. August im Weissen Haus: Hahn wird von Experten vorgeworfen, dass er sich mehrmals dem Druck aus dem Weissen Haus gebeugt habe.  
Bild: Keytone

14.28 Uhr: EU-Versprechen zum «Impfstoff für alle»

Die Europäische Union will die Beschaffung eines Corona-Impfstoffs für ärmere Länder mit Garantien in Höhe von 400 Millionen Euro unterstützen. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen kündigte am Montag einen entsprechenden «Haftungsbeitrag» für COVAX an, eine internationale Initiative für einen fairen weltweiten Zugang zu Covid-19-Impfstoffen, sobald sie verfügbar sind.

Wie das Geld der EU genau verwendet wird, soll nach Angaben der EU-Kommission in den nächsten Wochen vereinbart werden. Vorerst handele es sich um eine politische Zusage, sagte eine Kommissionssprecherin.

COVAX wird federführend von den Impfallianzen Gavi und Cepi und von der Weltgesundheitsorganisation WHO getragen. Die EU-Kommission hatte sich schon im Frühjahr auf das Ziel eines «Impfstoffs für alle» verpflichtet.

14 Uhr: Russland will Impfstoff im September ausliefern

Nach der frühen Freigabe eines Corona-Impfstoffes in Russland sollen grössere Mengen des Vakzins in den nächsten Wochen ausgeliefert werden. Die ersten grösseren Lieferungen beginnen im September, wie der russische Gesundheitsminister Michail Muraschko am Montag in Irkutsk am Baikalsee der Staatsagentur Tass zufolge sagte. Im November und Dezember solle dann die maximale Menge bereitstehen. Nach früheren Angaben soll das Vakzin zunächst für den russischen Markt bestimmt sein.

Der russische Impfstoff mit dem Namen «Sputnik V» wurde vor drei Wochen für eine breite Anwendung in der Bevölkerung registriert. Diese Genehmigung erfolgte, bevor die wichtige Testphase III überhaupt begonnen hatte. Erst in dieser Phase wird gewöhnlich an sehr vielen Teilnehmern überprüft, ob und wie gut ein Wirkstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt und welche Nebenwirkungen auftreten. Das Vorgehen Moskaus löste international viel Kritik aus.

Dem Gesundheitsminister zufolge wurden für die dritte Testphase bereits mehr als 2'500 Freiwillige gefunden. 40'000 sollen es insgesamt werden. Parallel dazu sollen bereits Lehrer und Gesundheitspersonal geimpft werden. «Dies ist absolut freiwillig», sagte Muraschko.

EIne russische Wissenschaftlerin arbeitet Anfang August in Moskau am «Sputnik V» genannten Corona-Impfstoff. (Archiv)
EIne russische Wissenschaftlerin arbeitet Anfang August in Moskau am «Sputnik V» genannten Corona-Impfstoff. (Archiv)
Bild: Keystone

13.20 Uhr: Zürcher Clubs halten sich an Regeln 

Die Zürcher Bars und Clubs, die am Wochenende von der Stadtpolizei kontrolliert worden sind, haben sich an die neue Besucherbeschränkung auf 100 Personen gehalten. Fast die Hälfte der kontrollierten Betriebe machte aber schon gar nicht auf.

Die Stadtpolizei habe Kontrollen im üblichen Rahmen durchgeführt, sagte Polizeisprecher Marco Cortesi am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Dabei seien 20 Betriebe aufgesucht worden. Acht Betriebe waren geschlossen. Die übrigen zwölf erfüllten die neuen Regeln. Ein Betrieb wurde zwar angezeigt. Der Verstoss sei aber eher klein gewesen und habe nicht im Zusammenhang mit den Corona-Schutzvorgaben gestanden, sagte Cortesi weiter.

Zürcher Nachtclubs halten sich an die neue 100-Personen Regel – oder machen gar nicht auf. (Symbolbild)
Zürcher Nachtclubs halten sich an die neue 100-Personen Regel – oder machen gar nicht auf. (Symbolbild)
Bild: Keystone

12.40 Uhr: 163 neue Infizierte innerhalb von 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb eines Tages 163 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Zudem gab es ein weiteres Todesopfer wegen Covid-19. Die Zahl der Todesfälle stieg damit auf insgesamt 1'726.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 42'177 laborbestätigte Ansteckungen, wie das BAG am Montag mitteilte. Am Sonntag waren es 292 neue bestätigte Fälle gewesen. In den Tagen davor waren jeweils deutlich über 300 neue Fälle beim BAG registriert worden.

Im Vergleich zum Vortag kam es zu 3 weiteren Spitaleinweisungen. Damit mussten seit Anfang der Pandemie 4'541 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 1'015'686 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Innerhalb eines Tages wurden dem BAG 4'738 neue Tests gemeldet. Bei 4,9 Prozent aller Tests fiel das Resultat über die vergangenen Monate gesehen positiv aus.

In vielen Kantonen wurde inzwischen die Maskenpflicht beim Einkaufen eingeführt. Zum Wochenstart ging die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen etwas nach unten. (Symbolbild)
In vielen Kantonen wurde inzwischen die Maskenpflicht beim Einkaufen eingeführt. Zum Wochenstart ging die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen etwas nach unten. (Symbolbild)
Bild: Keystone

12.25 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder

Die am stärksten betroffenen Länder – Infizierte, Todesfälle, Genesene.
Die am stärksten betroffenen Länder – Infizierte, Todesfälle, Genesene.
Grafik: dpa

12.21 Uhr: Swissport gelingt Befreiungsschlag

Dem krisengeschüttelten Flughafendienstleister Swissport ist ein Befreiungsschlag geglückt. Für die selber in finanziellen Engpässen steckende chinesische Besitzerin HNA springt eine Gruppe internationaler Investoren in die Bresche. Nach Abschluss der geplanten Refinanzierung wird die Investoren-Gruppe auch die Kontrolle über die ehemalige Swissair-Tochter übernehmen.

Geplant ist ein sogenannter «debt-for-equity-Swap», bei dem Schulden gegen Anteile am Unternehmen getauscht werden, teilte Swissport am Montag mit. Bei den Geldgebern handelt es sich um sechs Private Equity-Gesellschaften aus Grossbritannien und den USA sowie die britische Bank Barclays.

Mit der geplanten Transaktion, die bis Ende Jahr abgeschlossen werden soll, sinkt die Verschuldung um 1,9 Milliarden Euro, teilte Swissport am Montag mit. Neben einer bereits angekündigten kurzfristigen Finanzspritze von 300 Million stellen die Investoren eine neue langfristige Kreditfazilität von 500 Millionen Euro zur Verfügung.

Das Geld tut Not – Swissport ächzte bereits vor Ausbruch der Krise unter einem Schuldenberg von 2,1 Milliarden Euro. Und wie andere flugnahe Betriebe leidet Swissport stark unter den Folgen der Corona-Pandemie. Alleine im zweiten Quartal 2020 brach der Umsatz um 70 Prozent auf 236 Millionen Euro ein und der operative Verlust summierte sich auf 67 Millionen.

Für den in finanziellen Schwierigkeiten steckenden Flughafendienstleister Swissport springen internationale Investoren in die Bresche. (Archiv)
Für den in finanziellen Schwierigkeiten steckenden Flughafendienstleister Swissport springen internationale Investoren in die Bresche. (Archiv)
Bild: Keystone

12.15 Uhr: Markt für Büroflachen noch kaum belastet

In der Schweiz sind die leerstehenden Büroflächen trotz Corona und dem Trend hin zur Arbeit im Home-Office im laufenden Jahr bislang nur leicht angewachsen. Das dürfte sich aber in den kommenden Monaten ändern.

Die Firmen hätten zumeist langfristige Mietverträge und warteten die weitere Entwicklung des Geschäftsgangs ab, ehe Büros geschlossen werden, schreibt der Immobilienmakler CBRE am Montag. Dies führe zu einer gewissen Marktträgheit und verzögere die Folgen der Coronakrise. Auch profitiere der Büromarkt noch weiter von dem bis in die zweite Jahreshälfte 2019 beobachteten Beschäftigungswachstum.

Wie die CBRE-Auswertung der am 17. Juli aufgeschalteten Online-Inserate zeigt, haben sich die in Zürich, Genf, Basel, Bern und Lausanne verfügbaren Büroflächen seit Ende 2019 auf 512'000 m2 von 491'000 m2 erhöht. Die Verfügbarkeitsziffer nahm so nur leicht auf 3,0 Prozent zu.

Einen kräftigen Anstieg der verfügbaren Büroflächen zeigt sich in Basel, wo die Verfügbarkeitsraten um einen Prozentpunkt auf 4,2 Prozent angestiegen sind. In der Stadt Zürich ging das Angebot dagegen auf 194'000 m2 von zuvor 206'000 m2 und die dazugehörige Rate leicht auf 2,5 Prozent zurück. Wenig dynamisch entwickle sich derweil Bern mit einem minimen Anstieg auf 2,2 Prozent

Bislang schlägt die Coronakrise in der Schweiz noch nicht bei den Büroflächen durch. (Symbolbild)
Bislang schlägt die Coronakrise in der Schweiz noch nicht bei den Büroflächen durch. (Symbolbild)
Bild: Keystone

11.55 Uhr: Italiens Wirtschaft schrumpft stärker als gedach

Die Virus-Pandemie trifft Italien heftiger als erwatet. Das Bruttoinlandsprodukt sank zwischen April und Juni um 12,8 Prozent zum Vorquartal und schrumpfte damit in Rekordtempo, wie das nationale Statistikamt am Montag mitteilte.

Es revidierte damit den bisher ermittelten Wert von minus 12,4 Prozent. Die Corona-Krise mit den vielen Einschränkungen belastete vor allem Verbraucher, Unternehmen und Aussenhandel.

Die Ausgaben für den privaten Konsum purzelten im Frühjahr um 8,7 Prozent, während die Investitionen um fast 15 Prozent sanken und die Exporte um 26,4 Prozent einbrachen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal verlor die Wirtschaft insgesamt 17,7 Prozent an Fahrt.

In Italien sind bislang 35'500 Menschen gestorben, die positiv auf das Coronavirus gestestet wurden. Damit ist das Land besonders stark von dem Virus-Ausbruch betroffen.

11.30 Uhr: Bruder von Jeremy Corbyn verhaftet

Piers Corbyn, der Bruder des britischen Ex-Labourchefs Jeremy Corbyn, ist wegen Verstössen gegen Corona-Massnahmen vorübergehend festgenommen worden. Zudem muss er umgerechnet 11'200 Euro Strafe zahlen, wie der Astrophysiker der Nachrichtenagentur PA bestätigte. Er werde die Strafe aber nicht zahlen. 

Corbyn hatte am Samstag eine Demonstration am Trafalgar Square in London gegen Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise organisiert. Auf Twitter bezeichnete er den Protest als «epischen Erfolg» und sprach von 35'000 Teilnehmern. Britische Medien gingen nur von einigen Hundert Demonstranten aus, die auf Plakaten gegen Maskenpflicht und Impfungen protestierten.

Der Forscher ist in Grossbritannien als Verschwörungstheoretiker bekannt: Er geht davon aus, dass das superschnelle 5G-Mobilfunknetz für die Pandemie verantwortlich ist. 

Piers Corbyn bei seiner Festnahme. 
Piers Corbyn bei seiner Festnahme. 
Bild: Keystone

10.30 Uhr: Bischof Bürcher negativ getestet

Entwarnung beim Bistum Chur: Gemäss einer Mitteilung wurde Bischof Peter Bürcher heute Montag negativ auf das Coronavirus getestet. Der Bischof habe sich am Freitag in Selbst-Quarantäne begeben, nachdem bekannt wurde, dass ein Priester, mit dem der sich am Montag, 24. August, getroffen hatte, positiv auf das Virus getestet worden war.

Gemäss den gesetzlichen Auflagen gilt laut dem Bistum Chur dennoch eine Quarantänepflicht für 10 Tage. Aus diesen Gründen bleibe der Bischof bis und mit kommenden Donnerstag, 3. September 2020, in der Quarantäne.

Bischof Peter Bürcher wurde negativ auf das Coronavirus getestet.
Bischof Peter Bürcher wurde negativ auf das Coronavirus getestet.
Bild: Keystone

9.55 Uhr: Mehr Wildhüter in Bern – auch wegen Corona

Drei zusätzliche Wildhüterinnen oder Wildhüter engagiert der Kanton Bern in Zukunft. Er will damit die Aufsicht in den Naturschutz- und Wildschutzgebieten verstärken – weil es in den letzten Jahren in Naturschutzgebieten zu immer mehr Störungen und Regelverstössen gekommen sei. 

Wie die kantonale Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion (WEA) am Montag mitteilte, hat das auch mit Corona-Pandemie zu tun, die den Besucherdruck in einigen Gebieten nochmals erhöht hat. Es gebe Besucherinnen und Besucher, die illegal Feuer entfachen, campieren, laut Musik abspielen, Hunde laufen und den Abfall liegen lassen würden.



Aktuell besteht das Korps der bernischen Wildhüterinnen und Wildhüter aus 25 Personen. Bei ihrer Aufsicht unterstützt werden sie von Rangern und der freiwilligen Naturschutzaufsicht.

9.30 Uhr: Arbeitsgruppe zuständig für Grossanlässe im Tessin

Die Tessiner Regierung hat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, welche die ab dem 1. Oktober wieder erlaubten Grossanlässe koordinieren und kontrollieren soll.

Die departementsübergreifende Arbeitsgruppe werde für die Bewilligung und Koordination aller Anlässe mit über tausend Teilnehmenden zuständig sein, schreibt die Regierung in einer Mitteilung. Auch für die Kontrollen der Grossevents sei die Gruppe zuständig – gemeinsam mit dem betreffenden Departement. Zudem arbeite die Gruppe eine kantonale Richtlinie für Grossanlässe aus.

Ausserdem hat sie die für die Strandbäder geltenden Massnahmen bis Ende September verlängert. So wird vorgeschrieben, dass jeder Besucher und jede Besucherin über mindestens sieben Quadratmeter Platz verfügen muss. Die Betreiber der Bäder müssen zudem die Kontaktdaten aller Besucherinnen und Besucher aufnehmen.

Der Kanton Tessin verlängert die Corona-Massnahmen in Strandbädern. 
Der Kanton Tessin verlängert die Corona-Massnahmen in Strandbädern. 
Bild: Keystone

7.35 Uhr: Als Staat wäre Zürich Risikogebiet

Verzeichnet ein Staat 60 Neuinfektionen pro 100’000 Einwohner innert zwei Wochen, wird er von der Schweiz zum Risikogebiet erklärt. Rückkehrende aus diesen Ländern müssen sich folglich nach ihrer Ankunft in der Schweiz in Quarantäne begeben.

Würde dieser Grenzwert auch für die einzelnen Kantone gelten, wäre Zürich ab sofort Corona-Risikogebiet, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Konkret müssen sich im Kanton Zürich täglich während zwei Wochen im Schnitt 65 Personen mit dem Virus anstecken, damit die kritische Grenze erreicht wird.

Bereits letzte Woche hat der Kanton mehrere Massnahmen ergriffen, um zu verhindern, dass die Fallzahlen noch weiter ansteigen – darunter auch die Maskenpflicht in Läden. 

In Zürich muss beim Einkaufen seit letzten Donnerstag eine Maske getragen werden. Damit will die Regierung Schlimmeres verhindern. 
In Zürich muss beim Einkaufen seit letzten Donnerstag eine Maske getragen werden. Damit will die Regierung Schlimmeres verhindern. 
Bild: Keystone

6.15 Uhr: Lange Durstrecke für Zürichs gebeutelte Hotellerie 

Zürichs Tourismusdirektor geht davon aus, dass die Hotellerie der Stadt, wo die Übernachtungszahlen um fast zwei Drittel eingebrochen sind und bereits mindestens ein Hotel eingegangen ist, weiter stark unter der Coronapandemie leiden wird. Die «schmerzhafteste Phase» stehe der Branche noch bevor, sagte Martin Sturzenegger in einem am Montag in der «Neuen Zürcher Zeitung» veröffentlichten Interview. «Es werden wirklich bittere ein bis zwei Jahre», warnte Sturzenegger.

Die Covid-19-Kredite und die Kurzarbeit hätten vieles aufgefangen, nun werde es für Hotels ohne Kapitalgeber im Hintergrund sehr schwierig. Keiner könne sagen, wann die Geschäfte wieder richtig anziehen würden, sagte der Tourismusdirektor weiter: «Wir stellen uns auf 2023 ein.» Die grosse Frage sei, wie lang der Atem einzelner Betriebe sei, um bis dahin auch durchhalten zu können.

Touristen geniessen in Vor-Corona-Zeiten – maskenfrei – vom Zürcher Lindenhof aus den Blick auf die Limmat und das Niederdorf. (12. Mai 2018)
Touristen geniessen in Vor-Corona-Zeiten – maskenfrei – vom Zürcher Lindenhof aus den Blick auf die Limmat und das Niederdorf. (12. Mai 2018)
Bild: Keystone/Melanie Duchene

Wie die gesamte Tourismusbranche setzt Sturzenegger vermehrt auf inländische Gäste. Viel Potenzial sieht er bei Familien – Hotels könnten etwa zum Familienhotel umgebaut werden und Wochenpauschalen für Familien eingeführt werden. Gerade in Zürich und Region führt laut Sturzenegger kein Weg an der Innovation vorbei. Die Branche müsse sich nun «stärker bewegen und sich mehr um Gäste bemühen».



6 Uhr: Dritter Tourismusgipfel mit Bundesräten

In Bern findet heute der dritte Tourismusgipfel statt. Es treffen sich Vertreter der Branche mit Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und den Bundesräten Guy Parmelin und Alain Berset. Es geht bei den Gesprächen um die Auswirkungen des Coronavirus auf den Tourismus. Das Treffen dient dem Austausch und der Koordination. Entscheide werden keine gefällt. Andreas Züllig, Präsident des Branchenverbandes Hotelleriesuisse, will einem Bericht der «Neuen Zürcher Zeitung» zu folgeder Forderung Nachdruck verleihen, dass gewissen Betrieben die Rückzahlung von Unterstützungskrediten erlassen wird.

5.50 Uhr: Swiss räumt 750 Economy-Sitze aus für Frachtflüge

Die Swiss hat auf die gestiegene Nachfrage nach Frachtflügen wegen der Coronapandemie reagiert. Für die Monate April, Mai und Juni hat die Fluggesellschaft etwa 750 Sitze in der Economy-Klasse von drei Boeing 777 ausgebaut, um Platz für die Fracht zu schaffen. Die Sitze befänden sich derzeit in einer Lagerhalle in Basel, sagte Ashwin Bhat, Chef des Frachtgeschäfts der Swiss, in einem Interview mit den Zeitungen von CH Media. Die Transporte hätten sich eine Zeit lang auf bestimmte Strecken konzentriert, unter anderem nach China, um medizinische Schutzausrüstungen und Masken zu transportieren. Es habe Momente gegeben, wo er sich gefragt habe, ob er seinem Chef wirklich vorgeschlagen habe, die Sitze auszubauen. «Es fühlte sich surreal an», sagte Bhat. Nachdem es mehrere Wochen lang mehr Cargo- als Passagier-Flüge gegeben habe, ändere sich dies nun fliessend.

Die Swiss führe nach wie vor reine Frachtflüge durch, so zum Beispiel nach Boston, Delhi und Mumbai. Ab Ende August fliege die Swiss mit einer Boeing 777 einmal pro Woche nach Buenos Aires, ab September auch nach Boston und San Francisco.

Seit Ende März habe die Swiss rund 800 reine Frachtflüge durchgeführt und 27'000 Tonnen Waren transportiert. Der letzte Flug mit Masken sei vor etwa zwei Wochen erfolgt. Sollte es plötzlich wieder zu wenige Masken haben, stünde die Swiss bereit.

5.31 Uhr: Pandemie-Auswirkungen auf Detailhandel 

Das Bundesamt für Statistik gibt heute die Detailhandelsumsätze für den Monat Juli bekannt. Wie schon im Juni dürfte die Coronapandemie in den Zahlen Spuren hinterlassen haben. Zur Jahresmitte hatten sich die Umsätze nach ersten positiven Signalen im Mai wieder erholt. Sie nahmen im Vergleich zum Vorjahr kalenderbereinigt um 0,4 Prozent zu. Noch kaum auf das Juli-Ergebnis ausgewirkt haben dürfte sich die in mehreren Kantonen eingeführte Maskenpflicht in Geschäften. Der Dachverband Swiss Retail Federation erwarte weiter sinkende Frequenzen, weil die Kunden kürzer im Landen verweilten und vermehrt auf Online-Shops auswichen, teilte der Verband letzte Woche Dienstag mit.



5.05 Uhr: China verschärft Untersuchungen zu Weinimporten

Der Konflikt über Wein-Importe zwischen China und Australien spitzt sich weiter zu. Nach einem Antidumping-Verfahren auf Einfuhren der australischen Weine kündigt China zusätzlich eine Antisubventions-Untersuchung an. Das chinesische Handelsministerium teilte am Montag mit, dass die Überprüfung am 31. August auf Anfrage der China Wine Industry Association eingeleitet wurde, wonach die Weinimporte von der australischen Regierung subventioniert worden seien.

China ist der grösste Markt für australische Weinexporte und gleichzeitig grösster Handelspartner mit einem Volumen von rund 170 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr. Seit April schwelt zwischen den Regierungen in Peking und Canberra ein Konflikt, der sich an der Forderung Australiens nach einer unabhängigen Bewertung des Ursprungs des Coronavirus entzündet hatte.

4.43 Uhr: Salzburger Festspiele ziehen positive Bilanz

Die Salzburger Festspiele habe eine positive Bilanz des durch die Coronakrise stark abgespeckten Festivals gezogen. Die Erwartungen des Direktoriums seien weit übertroffen worden, teilten die Festspiele mit. Das wegen des Coronavirus aufgelegte Sicherheitskonzept habe funktioniert. «Dass bisher bei 1'400 Mitwirkenden in der über zweimonatigen Vorbereitungs-, Proben- und Vorstellungszeit nur eine einzige Mitarbeiterin Anfang Juli infiziert wurde und dass kein einziger Fall unter den 76'500 Besuchern gemeldet wurde, ist eine Sensation», meinte der Kaufmännische Direktor Lukas Crepaz. Die 110 Aufführungen hätten eine Auslastung von 96 Prozent gehabt.

Die Einnahmen betrügen 8,7 Millionen Euro. Die Treue hielten vor allem die Stammgäste: Gut zwei Drittel aller verkauften Karten gingen an diese Gruppe. Das Publikum kam aus 39 Ländern.

Das strenge Sicherheitskonzept habe international grosse Beachtung gefunden, erklärte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler. Intendant Markus Hinterhäuser sagte: «So wird das Signal, das von Salzburg ausgeht, das stärkste, vitalste und wesentlichste sein, das man an die Welt senden kann.»

Insgesamt wurden im Rahmen des Sicherheitskonzepts rund 3'600 Coronatests gemacht, darunter etwa 1'000 noch am Wohnort der Künstler und temporären Mitarbeiter, 2'355 Routine-Tests von Personen, die den Sicherheitsabstand nicht einhalten konnten und 154 Tests aufgrund eines Verdachts.

Anlässlich des 100-Jahr-Jubliäums des weltgrössten Musik- und Theaterfestivals wird erstmals eine Kinoreihe, die zehn Sternstunden der Salzburger Festspiele in Kinos in Österreich, Deutschland und der Schweiz präsentieren. Den Auftakt macht am 24./25. Oktober 2020 die legendäre «La Traviata» mit Anna Netrebko und Rolando Villazón aus dem Jahr 2005.

4 Uhr: Victoria mit weniger Neuinfektionen und vielen Toten

Australiens Bundesstaat Victoria hat die wenigsten Neuinfektionen innerhalb eines Tages seit Ende Juni verzeichnet. 73 neue Infektionen seien innerhalb von 24 Stunden verzeichnet worden, teilte das Gesundheitsministerium des Bundesstaates am Montag mit. Gleichzeitig stieg die Zahl der Todesfälle auf das Rekordhoch von 41 Toten.

Ende Juni waren in Victoria zu Beginn der zweiten Coronavirus-Welle 67 Neuinfektionen registriert worden, danach stieg die Zahl der Fälle stark auf häufig hohe dreistellige Zahlen an. Die strengen, für sechs Wochen gültigen Ausgangsbeschränkungen in Victorias Hauptstadt Melbourne gelten noch bis zum 13. September. Die Regierung des Bundesstaates äusserte sich bisher nicht dazu, wie die Beschränkungen gelockert oder ob sie verlängert werden sollen.

Australiens Schatzamtsminister Josh Frydenberg sagte, er stimme nicht mit der Regierung von Victoria überein, dass es zu früh sei, Pläne für die Wiederöffnung bekannt zu geben. «Das Gewerbe ist sehr frustriert, weil ihnen nicht mitgeteilt wurde, wann sie wieder öffnen können, wann Leute wieder zur Arbeit gehen können», sagte Frydenberg der Rundfunkgesellschaft Nine Network.

Er wies auf eine Vorhersage des Schatzamtes hin, das davon ausgeht, dass in drei Monaten mehr Menschen in Victoria staatliche Arbeitslosenbeihilfen bekommen werden, als im Rest Australiens zusammen. Australien zahlt Arbeitgebern einen als «Job Keeper» bekannten Zuschuss, damit diese Angestellte weiterhin bezahlen können, die keine Arbeit haben. Verbraucherausgaben sind in Victoria während des Lockdowns um 30 Prozent gefallen, im Rest Australiens dagegen nur um drei Prozent.

3.50 Uhr: Virus im Abwasser von Studentenwohnheim

Im Abwasser von vier Studentenwohnheimen der State University Utah ist das Coronavirus nachgewiesen worden. Am Sonntag und Montag sollten 287 Studierende auf dem Campus in der US-Stadt Logan getestet werden, wie die Universität am Sonntag (Ortszeit) mitteilte.

In den Wohnheimen hat es bisher keine nachgewiesenen Infektionen mit dem Virus gegeben. Die Studierenden müssen sich in Quarantäne begeben, bis die Testergebnisse da sind, was bis zu vier Tage dauern kann. Die Universität ist eine der wenigen, die Abwässer untersucht, um möglichen Ausbrüchen entgegenzuwirken, wie die Zeitung «Salt Lake Tribune» berichtete.

In der Universität von Arizona war ein grösserer Ausbruch wegen der Untersuchung von Abwässern womöglich kürzlich verhindert worden. Nachdem mehr als 300 Bewohner eines Studentenwohnheims getestet wurden, wurden zwei Infektionen festgestellt. Beide Betroffene hatten keine Symptome gezeigt, wie Universitätspräsident Robert Robbins sagte. Sie wurden isoliert.

3.17 Uhr: Japans Industrie wächst zweiten Monat in Folge

Japans Industrie ist im Juli den zweiten Monat in Folge gewachsen. Die Industrieproduktion legte um 8 Prozent gegenüber dem Vormonat zu, wie Regierungsdaten am Montag zeigten. Analysten hatten in einer Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters im Schnitt ein Wachstum von 5,8 Prozent erwartet.

In den Zahlen spiegelt sich die Belebung der Wirtschaft nach dem Ende des coronabedingten Notstandes wider. Die vom Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie befragten Hersteller gehen davon aus, dass die Produktion im August um 4 Prozent und im September um 1,9 Prozent steigen wird.

2.07 Uhr: Grossbritannien bittet Party-Organisatoren zur Kasse

Wegen unerlaubter Partys während der Coronapandemie hat die Polizei in Grossbritannien am Wochenende mehrere Strafen im fünfstelligen Bereich gegen die Organisatoren verhängt. Betroffen waren Feiern in Wales sowie in der ostenglischen Grafschaft Norfolk, wie die zuständigen Polizeibehörden am Sonntag berichteten. Im südwalisischen Ort Banwen baten die Beamten demnach zwei Organisatoren einer Party mit rund 3'000 Teilnehmern zur Kasse. Am Sonntagabend hatte die Polizei zunächst noch nicht alle Feiernden zerstreuen können. «Die Versammelten wissen, dass ihr Handeln unverantwortlich ist», sagte die Polizei.

Seit vergangenem Freitag darf die Polizei in Grossbritannien gegen die Organisatoren illegaler Partys mit mehr als 30 Teilnehmern Strafen in Höhe von bis zu 10’000 Pfund (rund 11'200 Euro) verhängen.

In Norfolk hatten Feiernde am Samstag Flaschen und Dosen auf Beamte geworfen, die versuchten, eine Party mit rund 500 Teilnehmern in einem Waldstück aufzulösen. Erst am Sonntag gelang es der Polizei nach eigenen Angaben, die Party zu beenden. Zwei Organisatoren wurden mit einer 10’000-Pfund-Strafe belegt, mehrere Menschen wurden festgenommen.

1.52 Uhr: Demo gegen Grippe-Pflichtimpfung für Schüler

Etwa tausend Menschen haben am Sonntag in der US-Metropole Boston gegen eine Grippe-Pflichtimpfung für Schüler demonstriert. Unter ihnen waren laut dem Bericht eines AFP-Korrespondenten viele Eltern mit ihren Kindern. Sie protestierten gegen eine vor knapp zwei Wochen im Bundesstaat Massachusetts erlassene Vorschrift, wonach Kinder und Jugendliche gegen Grippe geimpft werden müssen. Damit wollen die Behörden eine zusätzliche Belastung des durch die Coronapandemie extrem strapazierten Gesundheitssystems verhindern.

Der Bundesstaat Massachusetts hatte am 19. August die Grippe zu einer Liste von Krankheiten hinzugefügt, gegen die Kinder und Jugendliche geimpft sein müssen. Ausnahmen gelten nur bei medizinischer Unverträglichkeit, aus religiösen Gründen oder wenn die Kinder zu Hause beschult werden beziehungsweise komplett Online-Unterricht haben.

Massachusetts mit seinem republikanischen Gouverneur Charlie Baker ist der erste US-Bundesstaat, der eine solche Regelung erlassen hat.

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