Tötungsdelikt in Bülach ZH «Die Todesschreie wird meine Tochter nie wieder vergessen» – Anwohnerin berichtet

Samuel Walder

17.2.2025

Zwei Frauen in Bülach ZH tot aufgefunden – Mann (72)  festgenommen

Zwei Frauen in Bülach ZH tot aufgefunden – Mann (72) festgenommen

In Bülach wurde am Montagmorgen zwei Frauen tot in einem Einfamilienhaus aufgefunden. Ein 72-jähriger Schweizer wurde festgenommen.

17.02.2025

In Bülach wurde am Montagmorgen zwei Frauen tot in einem Einfamilienhaus aufgefunden. Ein 72-jähriger Schweizer wurde festgenommen.

Samuel Walder

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In Bülach wurden am Montagmorgen zwei Frauen in einem Reiheneinfamilienhaus getötet, ein 72-jähriger Schweizer wurde als mutmasslicher Täter verhaftet.
  • Die Opfer, eine 68-jährige Schweizerin und eine 49-jährige US-Amerikanerin, standen laut Polizei in familiärer Beziehung zum Verdächtigen.
  •  Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.

Am Montagmorgen ist es in Bülach zu einem Tötungsdelikt an zwei Frauen gekommen. Der mutmassliche Täter konnte verhaftet werden. Das berichtet die Kantonspolizei Zürich.

Gegen 7.15 Uhr meldeten Anwohner der Notrufzentrale von Schutz & Rettung Zürich eine blutende und um Hilfe rufende Person auf dem Balkon eines Reiheneinfamilienhauses.

Die umgehend ausgerückten polizeilichen Einsatzkräfte konnten im Haus einen 72-jährigen Schweizer antreffen und verhaften. Ebenfalls stellte die Polizei im Haus zwei tote Frauen fest. Der Verhaftete ist dringend tatverdächtig, die beiden Frauen, eine 68-jährige Schweizerin und eine 49-jährige US-Amerikanerin, getötet zu haben.

Nachbarn sind fassungslos. Sie haben den Mann als «sehr nett» empfunden.
Nachbarn sind fassungslos. Sie haben den Mann als «sehr nett» empfunden.
BRK

Gemäss ersten polizeilichen Erkenntnissen stehen die Opfer und der mutmassliche Täter in einer familiären Beziehung zueinander. Die genauen Umstände sowie die Hintergründe der Tat sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Der beschuldigte Mann wird der Staatsanwaltschaft zugeführt. Bis zum rechtskräftigen Verfahrensabschluss gilt für den Beschuldigten die Unschuldsvermutung.

So reagieren Anwohner*innen auf das Tötungsdelikt in Bülach

«20 Minuten» berichtet: Anwohnerinnen und Anwohner sind tief erschüttert – besonders eine junge Zeugin kämpft mit dem Erlebten.

«Im Halbschlaf hat sie die Schreie gehört», berichtet die Mutter eines Mädchens. «Sie hat mir erzählt, dass sie die Todesschreie nie wieder vergisst. Sie ist sehr verstört.»

Eine Frau konnte durch den offenen Rollladen die Szenerie am Tatort sehen.
Eine Frau konnte durch den offenen Rollladen die Szenerie am Tatort sehen.
BRK

Die Frau selbst konnte einen Blick auf die dramatische Szenerie werfen. Als der Rollladen offen war, habe auch sie selbst den Hauseingang gesehen – und viele Polizisten. «Alles war blutig, der Mann stand mit nacktem Oberkörper vor dem Haus, als er verhaftet wurde.»

Tat kam aus dem Nichts

Nachbarn können es kaum fassen. «Das Ehepaar lebt seit über 20 Jahren hier, es sind sehr ruhige und nette Menschen», erzählt eine Nachbarin. «Es gab nie grosse Streitereien. Was passiert ist, tut mir sehr leid.»

Ein anderer Anwohner ist ebenfalls fassungslos: «Wir kennen uns im Quartier, der Mann hatte eine grosse Familie und war immer sehr ruhig und nett. Die Tat kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel.»

Um 7 Uhr habe sie Schreie gehört

Gegenüber dem «Blick» sagt eine weitere Nachbarin, dass sie die Familie vom Sehen her kenne. «Meine Tochter hat um sechs rübergeschaut, da war alles noch normal», sagt sie. Um 7 Uhr habe sie dann einen Schrei gehört und sei zu ihr gekommen. Um 7.30 Uhr haben sie dann gesehen, wie der alte Mann in Handschellen von der Polizei abgeführt wurde.

Durch die Türe haben sie viel Blut gesehen, erzählen sie. «Wir sind traumatisiert», sagt die Frau gegenüber «Blick». Die Familie würden sie ein bisschen kennen, erzählt die Frau. Der Sohn lebe in den USA und es sei wahrscheinlich die Schwiegertochter vor Ort gewesen. Der alte Mann sei gesundheitlich angeschlagen, meint sie. «Es waren schreckliche Bilder», sagt sie weiter.