Sudan Schweizer können voraussichtlich mit Hilfe Deutschlands ausreisen

misc, sda

24.4.2023 - 16:44

Serge Bavaud, Chef des Krisenmanagement-Zentrums des EDA, an er Medienkonferenz in Bern.
Serge Bavaud, Chef des Krisenmanagement-Zentrums des EDA, an er Medienkonferenz in Bern.
Keystone

Mit einem Flug der deutschen Bundesluftwaffe werden am Montagabend voraussichtlich auch Schweizerinnen und Schweizer aus dem Sudan ausreisen können. Dies gab ein Vertreter des Aussendepartements am Montagnachmittag in Bern bekannt.

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In der Frage, ob die Durchführung des Fluges gewiss sei, wollte sich Serge Bavaud, Chef des Krisenmanagement-Zentrums im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), nicht festlegen. Unklar blieb auch, wie viele Plätze für Schweizer Staatsangehörige zur Verfügung stehen werden.

Zum Zielort des deutschen Evakuierungsflugs machte Bavaud keine Angaben. Er berief sich dabei auf Sicherheitsgründe. Ebensowenig äusserte er sich dazu, ob Angehörige des Aufklärungsdetachements 10 (AAD 10) der Schweizer Armee im Sudan oder in einem Nachbarstaat des Kriegslandes im Einsatz sind.

Keine Schweizerinnen und Schweizer befanden sich laut Bavaud auf einem Evakuierungsflug des italienischen Militärs am Sonntag. Man sei aber in der Sache mit Italien in Kontakt und arbeite gut zusammen, betonte Bavaud.

Der Schweizer Diplomat widersprach damit Aussagen des italienischen Aussenministers Antonio Tajani vom Vortag. Dieser hatte am Samstagnachmittag angekündigt, die italienische Luftwaffe werde auch Schweizer aus der sudanesischen Hauptstadt Khartum ausfliegen.

Bisher haben laut EDA rund dreissig Schweizer Staatsangehörige Interessen an einer organisierten Ausreise aus dem Sudan bekundet. Insgesamt sind beim Bund rund hundert Schweizerinnen und Schweizer als in Sudan lebend registriert.