Wassermangel und TrockenheitSpanien will Strandduschen verbieten
ai-scrape
16.6.2025 - 19:51
In Sanxenxo, Galicien, wurden Strandduschen abgeschaltet, um das Bewusstsein für Wassersparen zu fördern. (Archivbild)
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In einem innovativen Schritt hat ein Badeort in Galicien, Spanien, beschlossen, Strandduschen abzuschalten, um Wasser zu sparen. Diese Massnahme könnte als Modell für ganz Spanien dienen.
In Sanxenxo, einem beliebten Küstenort in Galicien, Spanien, wurden die Strandduschen abgeschaltet. Der Grund: es ist Teil eines Pilotprojekts, das darauf abzielt, die Menschen zu einem bewussteren Umgang mit Wasser zu erziehen. Trinkwasser soll als kostbare Ressource gesehen werden, erklärt die freie Journalistin Julia Macher dem SRF.
In Galicien regnet es häufig. Hier fehlt kein Wasser. Doch in anderen Teilen Spaniens, insbesondere entlang der Mittelmeerküste, wird es oft kritisch. Der Klimawandel verschärft die Trockenheit in diesen Regionen. Beispielsweise in Barcelona. Die Trinkwasserknappheit ist ein bekanntes Problem. Die Menschen haben sich daran gewohnt, sparsam mit Wasser umzugehen, erklärt Macher weiter.
Die spanische Organisation für Umwelterziehung und Konsumentenschutz (ADEAC) prüft nun, den Wasserhahn an allen Stränden des Landes zuzudrehen. Die öffentlichen Strandduschen seien ineffizient, erklärte ADEAC-Präsident José Palacios Aguilar kürzlich gegenüber der Zeitung «Ultima Hora». Ein Verbot solle auch dazu dienen, die Menschen für die Schonung der natürlichen Ressourcen zu sensibilisieren.
Tourismus steht vor einer Herausforderung
Der Tourismus ist eine wichtige Säule der spanischen Wirtschaft. Dieser steht jetzt vor einer Herausforderung, die Gäste für das Thema Wassersparen zu sensibilisieren, ohne sie abzuschrecken.
Macher sagt SRF, dass viele Touristen sich der Wasserknappheit weniger bewusst sind und einen verschwenderischen Umgang mit Wasser pflegen. Die Behörden sind bestrebt, das Bewusstsein der Besucher zu schärfen, um den Wasserverbrauch zu reduzieren und die natürlichen Ressourcen zu schonen.
Die Debatte über Wassersparen ist in Spanien allgegenwärtig und gewinnt an Dringlichkeit. In Katalonien führte eine Dürreperiode im letzten Jahr dazu, dass die Regierung den Notstand ausrief und Massnahmen wie das Abschalten von Strandduschen und Springbrunnen ergriff.