Tötung von US-VersicherungschefPolizei vernimmt Verdächtigen – falsche Papieren gefunden
dpa/tpfi
9.12.2024 - 20:20
Ein Schütze nähert sich dem Versicherungsmanager Brian Thompson und streckt ihn nieder – mitten in Manhattan. Seither läuft die Suche nach dem Unbekannten.
DPA, dpa/tpfi
09.12.2024, 20:20
09.12.2024, 21:01
dpa
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der Geschäftsführer der Krankenversicherungsfirma UnitedHealth Group Inc, Brian Thompson, wurde vor einem Hotel in New York City erschossen.
Nun wurde ein verdächtiger Mann in Gewahrsam genommen.
Der Verdächtige habe eine Waffe in seinem Besitz, die jener ähnele, die bei der Tat benutzt worden sei.
Im Zusammenhang mit der Tötung des Versicherungsmanagers Brian Thompson hat die Polizei im US-Staat Pennsylvania einen Verdächtigen befragt. Wie ein Vertreter der Sicherheitsbehörden, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AP bestätigte, wurde der Mann am Montag zum Verhör in Gewahrsam genommen. Er befinde sich im Gebiet Altoona, etwa 375 Kilometer von der Millionenmetropole New York entfernt, in der die tödlichen Schüsse am vergangenen Mittwoch abgegeben wurden. Der Verdächtige habe eine Waffe in seinem Besitz, die jener ähnele, die bei der Tat benutzt worden sei. Die New Yorker Polizei (NYPD) schickte Ermittler nach Pennsylvania, die den Mann weiter befragen sollten.
Bei einem Verdächtigen haben Ermittler Schriften gefunden, die nach ersten Erkenntnissen Kritik an der Versicherungsindustrie üben. Das sagte ein Vertreter der Strafverfolgungsbehörden, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AP. Der Verdächtige habe zudem eine Waffe in seinem Besitz, die jener ähnele, die bei der Tat benutzt worden sei. Neben der Pistole fand die Polizei bei dem Verdächtigen demnach auch einen Schalldämpfer und falsche Papiere.
Der 50-jährige Thompson, Chef des Krankenversicherers UnitedHealthcare, war alleine auf dem Weg zur jährlichen Investorenkonferenz des Mutterkonzerns UnitedHealth Group gewesen, wie die Polizei mitteilte. Es habe sich um eine «dreiste, gezielte» Attacke gehandelt. Der Schütze habe allem Anschein nach einige Minuten auf der Lauer gelegen, sich seinem Opfer dann von hinten genähert und das Feuer eröffnet, sagte NYPD-Chefin Jessica Tisch. Er habe eine Pistole des Kalibers 9 mm benutzt, die nach Polizeiangaben jenen ähnelte, die Landwirte nutzen, um geräuscharm Tiere zu töten.
Ermittler durchkämmen Central Park
Auf Patronenhülsen, die am Tatort gefunden wurden, standen die Worte «deny», «defend» und «depose» (Etwa: verweigern/leugnen, verteidigen und absetzen/stürzen), mutmasslich in Anlehnung an eine Phrase, die Kritiker der Versicherungsindustrie nutzen.
Unterdessen kehrten am Montag Spürhunde und Taucher in den New Yorker Central Park zurück. Die Ermittler haben den Park seit Mittwoch durchkämmt und auch mindestens einen der dortigen Teiche in die Suche nach möglichen Beweismitteln, die dort entsorgt worden sein könnten, eingeschlossen. Am Freitag hatten die Ermittler in dem Park einen Rucksack gefunden, der nach ihrer Einschätzung vom Täter dort entsorgt wurde, als er vom Tatort zu einer Bushaltestelle flüchtete, von der aus er sich abgesetzt haben soll.