Übernahme-StreitMusk wirft Twitter in Gegenklage Betrug vor
dpa
5.8.2022 - 19:39
Der Milliardär sieht sich von der Plattform getäuscht. Das Unternehmen spricht dagegen von einer Schutzbehauptung, mit der ein vereinbartes Geschäft aufgekündigt werden solle.
DPA
05.08.2022, 19:39
dpa
Im Zuge seiner gescheiterten Übernahme von Twitter hat US-Milliardär Elon Musk in einer Gegenklage der Führung des Social-Media-Unternehmens Betrug vorgeworfen. Musk beschuldigte Twitter, Informationen zurückgehalten und sein Team über die Art und Zahl der Nutzer getäuscht zu haben, wie aus der Klageschrift hervorging.
Der Vorstandsvorsitzende von Tesla warf in seiner Gegenklage vom Donnerstag Twitter Betrug, Vertragsbruch und einen Verstoss gegen das texanische Wertpapiergesetz vor. Die Klage wurde von Musk in der vergangenen Woche vertraulich eingereicht und am späten Donnerstag bei Gericht in Delaware veröffentlicht.
Gegenseitige Vorwürfe
Musk hatte zunächst ein Übernahmeangebot für Twitter vorgelegt, das akzeptiert wurde. Dann versuchte er, aus dem Geschäft auszusteigen, indem er angab, auf der Plattform seien deutlich mehr falsche Konten und sogenannte Spam-Bots aktiv, als von Twitter offengelegt worden sei. Der Konzern reichte Klage ein, um ihn zu zwingen, die Übernahme abzuschliessen. Musk reagierte nun mit der Gegenklage.
Die Anwälte des Milliardärs argumentierten, falsche Darstellungen des Unternehmens hätten den Wert von Twitter verzerrt und Musk dazu veranlasst, dem Kauf zu einem überhöhten Preis zuzustimmen. Twitters eigene Offenlegungen zeigten, dass das Unternehmen 65 Millionen weniger monetarisierbare täglich aktive Nutzer habe, denen Werbung gezeigt werden könne, als angegeben. In der Klage hiess es ausserdem, dass die meisten Twitter-Anzeigen nur einem Bruchteil der Nutzerbasis gezeigt würden.
Twitter wies die Anschuldigungen bereits zurück, bevor der Inhalt von Musks Klage bekannt wurde. Das Unternehmen bezeichnete die Argumentation als eine ausgedachte Geschichte, mit der Musk eine Vereinbarung aufkündigen wolle, die er nicht mehr attraktiv finde. Der Fall soll ab dem 17. Oktober vor Gericht verhandelt werden.