Todesstrafe droht Uganda klagt erstmals Mann nach neuem Homosexuellengesetz an

dpa

29.8.2023 - 21:23

Ein Mann ist während der dritten jährlichen Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen- und Transgender Pride-Feierlichkeiten im Jahr 2014 in Entebbe, Uganda, zu sehen.
Ein Mann ist während der dritten jährlichen Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen- und Transgender Pride-Feierlichkeiten im Jahr 2014 in Entebbe, Uganda, zu sehen.
Archivbild: Rebecca Vassie/AP

In Uganda ist ein junger Mann wegen «schwerer Homosexualität» angeklagt worden, wofür er laut einem im Mai in Kraft getretenen Gesetz mit dem Tode bestraft werden könnte. Der 20-jährige Landwirt soll im Osten des Landes mit einem 41 Jahre alten Mann in einen Sportstadion Geschlechtsverkehr gehabt haben.

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Er sei am 18. August angeklagt worden, hiess es in einem in Soroti veröffentlichten Polizeidokument. Was den ersten nach dem neuen Gesetz angeklagten Fall zu einem besonders schweren macht, ging daraus nicht hervor.

Das Gesetz spricht von schwerer Homosexualität, falls Minderjährige oder andere gefährdete Personen in gleichgeschlechtliche Beziehungen verwickelt sind, oder falls der Täter Aids hat.

«Ungeheuerlichen Verletzung der Menschenrechte»

Das Gesetz geniesst in Uganda breite Unterstützung, wird aber im Ausland scharf kritisiert. UN-Experten sprachen von einer «ungeheuerlichen Verletzung der Menschenrechte», Amnesty International nannte das Gesetz drakonisch und übermässig weit gefasst. Die Weltbank kündigte im August an, wegen des Gesetzes keine neuen Kredite mehr an Uganda zu vergeben.

Mehr als 30 der 54 Staaten Afrikas haben Homosexualität unter Strafe gestellt. Einige Afrikaner halten sie nicht für sexuelle Orientierung, sondern eine aus dem Ausland importierte Verhaltensweise.