Diplomatie USA warnen vor Reisen nach Bangladesch und ziehen Diplomaten ab

SDA

21.7.2024 - 04:16

Soldaten versuchten in Städten von Bangladesch zuletzt, die Unruhen im Keim zu ersticken. (Archivbild)
Soldaten versuchten in Städten von Bangladesch zuletzt, die Unruhen im Keim zu ersticken. (Archivbild)
Keystone

Das US-Aussenministerium hat angesichts der gewaltsamen Proteste in Bangladesch US-Bürger vor Reisen in das südasiatische Land gewarnt. Zudem kündigte das Ministerium den Abzug einiger Diplomaten und deren Familien an. Die Schweiz mahnte zur Vorsicht.

Reisende sollten wegen «anhaltender Unruhen» in der Hauptstadt Dhaka «nicht nach Bangladesch reisen», erklärte das US-Ministerium in einer Reisewarnung am Samstag. Damit verschärften die USA eine zuvor ausgegebene Reisewarnung, die zu einem Überdenken einer Reise nach Bangladesch geraten hatte.

Das Aussenministerium erlaube zudem die freiwillige Ausreise gewisser US-Regierungsmitarbeitenden und deren Familien, hiess es weiter.

Demonstrationen jederzeit möglich

«Lassen Sie grosse Vorsicht walten», riet das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) Reisenden nach und in Bangladesch. Vor und während der Reise solle man sich über die aktuelle Sicherheitslage informieren, hiess es im Reisehinweis auf der Webseite des EDA.

Demonstrationen jeder Art seien zu meiden, da Ausschreitungen möglich seien. Demonstrationen könnten jederzeit kurzfristig stattfinden. Die Lage in Bangladesch sei zurzeit unübersichtlich, schrieb das EDA weiter.

Mindestens 133 Menschen getötet

Bei den Protesten in Bangladesch wurden nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP bislang mindestens 133 Menschen getötet. Die Studierenden in Bangladesch demonstrieren seit Wochen fast täglich gegen ein Quotensystem der Regierung, das vorsieht, dass mehr als die Hälfte der gut bezahlten Stellen im öffentlichen Dienst bestimmten Bevölkerungsgruppen vorbehalten sind.

In den Städten patrouillierten zuletzt Soldaten, um die Unruhen im Keim zu ersticken. Bereitschaftspolizisten schossen auf Protestierende, die sich nicht an die von der Regierung verhängte Ausgangssperre hielten.