Österreich Van der Bellen als Bundespräsident bestätigt

dpa

9.10.2022 - 17:59

Alexander Van der Belle erhielt bereits im ersten Wahlgang die nötigen Stimmen für das Amt des Bundespräsidenten in Österreich.
Alexander Van der Belle erhielt bereits im ersten Wahlgang die nötigen Stimmen für das Amt des Bundespräsidenten in Österreich.
Bild: Theresa Wey/AP/dpa

Der ehemalige Grünen-Chef lag schon in Umfragen weit vorn. Jetzt muss er nicht einmal in die Stichwahl.

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen bleibt ohne Stichwahl im Amt. Nach Angaben des Senders ORF gewann der 78-Jährige bereits in der ersten Wahlrunde am Sonntag eine absolute Mehrheit mehr als 55 Prozent der Stimmen. Die Fehlermarge wurde mit weniger als zwei Prozent angegeben. Danach ist eine Stichwahl nicht mehr nötig. Van der Bellens schärfster Konkurrent, der Kandidat der rechtspopulistischen FPÖ, Walter Rosenkranz, erhielt etwa 18 Prozent.

Die Amtszeit des österreichischen Bundespräsidenten beträgt sechs Jahre. Normalerweise ist das Amt wie in Deutschland weitgehend zeremonieller Natur, doch Van der Bellen erlebte in seiner ersten Amtszeit fünf Bundeskanzler, was ihn bei den Vereidigungen immer wieder ins Rampenlicht rückte.

Unterstützung von allen Parteien – nur von der FPÖ nicht

Van der Bellen hatte sich im Wahlkampf als sichere Wahl in unsicheren Zeiten präsentiert. Mit Ausnahme der FPÖ unterstützen ihn alle wichtigen Parteien. Hätte der früherer Vorsitzende der österreichischen Grünen die absolute Mehrheit verfehlt, war eine Stichwahl gegen den Zweitplatzierten am 6. November nötig geworden.

Insgesamt gab es sieben Kandidaten. Zu ihnen zählten zählen Dominik Wlazny, bekannt als Marco Pogo, von der linksgerichteten satirischen Bierpartei, sowie eine Reihe von rechtsgerichteten Bewerbern und Anhängern von Verschwörungstheorien. Stimmberechtigt waren knapp 6,4 Millionen Menschen.

Favoritensieg

Vor sechs Jahren hatte Van der Bellen den prominenten FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer in einer vom Verfassungsgerichtshof angeordneten zweiten Stichwahl mit 53,8 zu 46,2 Prozent der Stimmen geschlagen. In einer ersten Stichwahl war sein Vorsprung extrem knapp gewesen, die FPÖ hatte Unregelmässigkeiten geltend gemacht.

Ein ähnlich knappes Rennen zeichnete sich diesmal nicht ab. Bereits Umfragen vor der Wahl sagten einen riesigen Vorsprung für Van der Bellen voraus. Wenn alles gut gehe, werde er mehr Stimmen als alle sechs seiner Gegenkandidaten zusammen erhalten, erklärte Van der Bellen vor wenigen Tagen.

dpa