Verfahren gegen Trump in Georgia Staatsanwalt Nathan Wade zieht sich überraschend zurück

dpa/tcar

15.3.2024 - 21:31

Sonderermittler Nathan Wade soll eine Affäre mit Staatsanwältin Fani Willis gehabt haben, dies behaupten Anwälte aus dem Trump-Lager nachdem Details aus Wades laufender Scheidung bekannt geworden waren.
Sonderermittler Nathan Wade soll eine Affäre mit Staatsanwältin Fani Willis gehabt haben, dies behaupten Anwälte aus dem Trump-Lager nachdem Details aus Wades laufender Scheidung bekannt geworden waren.
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Überraschung im Fall um versuchten Wahlbetrug des früheren US-Präsidenten Donald Trump: Staatsanwalt Nathan Wade hat sich zurückgezogen. Es geht um den Vorwurf einer früheren Liaison von Wade mit der Bezirksstaatsanwältin Fani Willis.

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  • Aus dem Fall um versuchten Wahlbetrug des früheren US-Präsidenten Donald Trump 2020 in Georgia hat sich Staatsanwalt Nathan Wade zurückgezogen.
  • Wade reagierte damit am Freitag auf eine Entscheidung von Richter Scott McAfee.
  • Die leitende Anklägerin, Bezirksstaatsanwältin Fani Willis, soll laut Verteidigung durch eine frühere Liaison mit Wade in einen Interessenskonflikt geraten sei.

Aus dem Fall um versuchten Wahlbetrug des früheren US-Präsidenten Donald Trump 2020 in Georgia hat sich Staatsanwalt Nathan Wade zurückgezogen. Wade reagierte damit am Freitag auf eine Entscheidung von Richter Scott McAfee. Dieser hatte sich mit einem Vorwurf der Verteidigung befasst, wonach die leitende Anklägerin, Bezirksstaatsanwältin Fani Willis, durch eine frühere Liaison mit Sonderstaatsanwalt Wade in einen Interessenskonflikt geraten sei.

Diese Anschuldigung wies McAfee zwar ab, stellte jedoch fest, dass ein «Anschein von Unangemessenheit» bestehen bleibe. Daher müssten sich entweder Willis oder Wade aus dem Fall zurückziehen.

Wade bot der Bezirksstaatsanwältin später in einem Brief seinen Rücktritt an. Er tue dies «im Interesse der Demokratie, in Hingabe an die amerikanische Öffentlichkeit, und um diesen Fall so schnell wie möglich voranzutreiben», schrieb er. Willis nahm Wades Rücktritt mit sofortiger Wirkung an. Sie würdigte seine «Professionalität und Würde». Wade habe sowohl Drohungen gegen sich und seine Familie als auch ungerechtfertigte Attacken in den Medien und im Gericht auf seinen Ruf als Anwalt ausgehalten.

Willis hat Trump und 18 weitere Personen im vergangenen Sommer wegen deren Versuchen angeklagt, das Ergebnis der Präsidentenwahl 2020 in Georgia zugunsten des damaligen Amtsinhabers zu kippen. Mehrere Angeklagte haben sich inzwischen im Rahmen von Prozessabsprachen für schuldig erklärt. Trump und die Übrigen plädieren auf nicht schuldig.