Einsatz gegen Banden 13 Tote bei Drogenrazzien in Rio de Janeiro

AP

21.8.2018

Militär patrouilliert am 20. August 2018 in Rio de Janeiro. 
Militär patrouilliert am 20. August 2018 in Rio de Janeiro. 
Keystone

Bei Schiessereien zwischen bewaffneten mutmasslichen Drogenhändlern und Angehörigen des Militärs sowie der Polizei sind in Rio de Janeiro 13 Menschen getötet worden.

Es handele sich um elf Verdächtige und zwei Soldaten, teilte das Militärkommando am Montagabend (Ortszeit) mit. Gewalt war im Laufe des Tages in mehreren Regionen der Metropole ausgebrochen. Soldaten stürmten den Angaben zufolge die Viertel Maré, Complexo do Alemão und Penha.

Der brasilianische Militärsprecher Carlos Cinelli meldete, bei einem Vorfall seien fünf Verdächtige getötet und zehn andere festgenommen worden. Ihm zufolge wurden Waffen und Marihuana beschlagnahmt. Die Polizei teilte mit, sechs andere Personen seien am Montag bei Auseinandersetzungen mit Beamten in Niterói getötet worden. Ein Feuergefecht sei ausgebrochen, als die Beamten eine Gruppe Verdächtige verfolgt hätten.

«Unser Ziel sind lediglich Festnahmen. Wenn es zu Toten kommt, sind die Kriminellen verantwortlich», sagte Cinelli über die Vorfälle. Die Soldaten hätten das Recht, sich zu verteidigen. Bei den Einsätzen seien insgesamt mehr als 4000 Militärangehörige aktiv gewesen, um in den betroffenen Gebieten gesuchte Drogenhändler aufzuspüren. Cinelli zufolge gingen den Behörden Pistolen, Granaten und 200 Kilogramm Marihuana ins Netz.

Seit Februar ist das Militär für die Sicherheit im brasilianischen Staat Rio de Janeiro zuständig, nachdem es bei den berühmten Karnevalsfeierlichkeiten in der Metropole Rio zu Überfällen und Fällen von Körperverletzung gekommen war. Menschenrechtler haben den Schritt kritisiert. Sie argumentieren, die Einsätze wirkten sich unverhältnismässig stark auf Schwarze in Armenvierteln aus.

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