Trotz Corona-Pandemie ist der Ansturm auf den höchsten Berg der Welt weitergegangen. Das zeigt negative Folgen für die Bewohner der Region: Nachweislich 167 Menschen des Sherpa-Stammes haben sich in der zweiten Welle infiziert.
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09.06.2021, 08:30
09.06.2021, 08:33
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In Dörfern rund um den Mount Everest sind während der heftigen zweiten Welle 167 Corona-Fälle gemeldet worden. Dort leben hauptsächlich Menschen des Sherpa-Volksstamms. Viele von ihnen führen ausländische Bergsteiger auf den Everest oder andere Berge, tragen deren Gepäck oder kochen für sie während der Expedition.
Seit die ersten von ihnen im April vom Everest-Basislager zurückgekehrt seien, habe es eine stetige Zunahme an Infektionen in Pasang Lhamu gegeben, sagte die Chefin der zuständigen Gesundheitsbehörde, Aarti Maya Tamang, der Deutschen Presse-Agentur. Die Kommune um den höchsten Berg der Welt zählt rund 9000 Einwohner. Das Gebiet sei nur teils mit Autos erreichbar.
2020 hatte Nepal kurz vor Beginn der Everest-Hauptsaison im Frühling den Berg wegen der Corona-Pandemie für Besteigungen dicht gemacht. Diesen Frühling liess die Regierung aber wieder ausländische Abenteurer rein – und stellte gar einer Rekordzahl von 408 von ihnen eine Genehmigung zur Besteigung für je 11'000 Dollar (rund 9900 Franken) aus. Nepal gehört nach UN-Angaben zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt und braucht das Geld aus dem Ausland.
In den vergangenen Wochen hatten Bergsteiger und Behördenmitarbeiter auf dem Berg von mindestens hundert Corona-Fällen auf dem Everest berichtet. Das nepalesische Tourismusministerium bestritt allerdings einen grösseren Corona-Ausbruch auf dem Everest. Die Frühlingssaison endete vergangene Woche. Dutzende Bergsteiger hatten ihre Expeditionen vor dem Start abgesagt oder abgebrochen. Der Mount Everest liegt auf der Grenze zwischen Nepal und China. Dieses Jahr hatte China keine Besteigungen zugelassen.
Nepal erlebt derzeit eine starke zweite Corona-Welle – wie kürzlich das Nachbarland Indien, mit dem Nepal eine 1770 Kilometer lange, relativ offene Grenze teilt.
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