Schifffahrt 20 Monate Gefängnis wegen Ölkatastrophe an der Küste vor Mauritius

SDA

28.12.2021 - 00:40

Der Kapitän eines Frachters, der im Juli letzten Jahres die grösste Ölkatastrophe des afrikanischen Inselstaates Mauritius ausgelöst hatte, muss für 20 Monate ins Gefängnis. (Archivbild)
Der Kapitän eines Frachters, der im Juli letzten Jahres die grösste Ölkatastrophe des afrikanischen Inselstaates Mauritius ausgelöst hatte, muss für 20 Monate ins Gefängnis. (Archivbild)
Keystone

Der Kapitän des Frachters «MW Wakashio», durch den im Juli 2020 die schwerste Ölkatastrophe in der Geschichte der Insel Mauritius ausgelöst wurde, ist am Montag zu 20 Monaten Gefängnis verurteilt worden.

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Der indische Kapitän Sunil Kumar Nandeshwar sagte nach Angaben der Justizbehörden in Port Louis aus, er habe vor dem Schiffsunglück «einige Gläser getrunken» und deshalb nicht bemerkt, dass sich das Schiff so nahe an der Insel befinden könne.

Eine 20-monatige Gefängnisstrafe wegen Gefährdung der «Sicherheit der Seefahrt» wurde auch gegen Nandeshwars Stellvertreter Hitihanillage Subhoda Janendra Tilakaratna aus Sri Lanka verhängt. Das Gericht berücksichtigte, dass die beiden Angeklagten ihre Schuld in dem Prozess eingestanden hatten.

Nach Angaben von Kushal Lobine, der den Schiffsversicherer Japan P&I vertrat, wurde den beiden Verurteilten die Reststrafe von vier Monaten Haft wegen guter Führung und der bereits 16-monatigen Untersuchungshaft erlassen. Beide Männer könnten in Kürze in in ihre Heimatländer zurückkehren, erklärte Lobine.

Auf Grund gelaufen

Das japanische Schiff war vor anderthalb Jahren auf der Fahrt von Singapur Richtung Brasilien auf ein Korallenriff im Südosten von Mauritius aufgelaufen. Rund tausend Tonnen Schweröl liefen in das kristallklare Wasser aus.

Mauritius ist auf seine Gewässer angewiesen – für die Ernährung der Bevölkerung und für den Tourismus. Zu der Insel gehören einige der schönsten Korallenriffe der Erde, darunter das bei Experten bekannte Riff Blue Bay und die Pointe d'Esny mit ihren Mangroven. An der Beseitigung der Ölverschmutzung hatten sich tausende Einwohner von Mauritius beteiligt.

Der Minister für Fischerei, Sudheer Maudhoo, teilte am Sonntag mit, dass mehreren hundert Beschäftigten des Fischereisektors umgerechnet jeweils 2200 Franken Entschädigung gezahlt werden sollen.

Das Wrack des Unglücksschiffs brach schliesslich in zwei Teile. Der grössere Teil befindet sich inzwischen 15 Kilometer vor der Küste der Insel. Die Bergung des Hecks, das noch immer an dem Riff festhängt, musste mehrfach wegen schlechter Wetterbedingungen unterbrochen werden.