Bevölkerungsentwicklung 2019 weniger Geburten, mehr Todesfälle

SDA

25.6.2020 - 11:32

In der Schweiz ereignete sich 2019 das Wunder der Geburt knapp 2 Prozent weniger oft als im Jahr davor. Obwohl 1 Prozent mehr Todesfälle dazukamen, blieb unter dem Strich dennoch ein Geburtenüberschuss von 18'400 Menschen. (Archivbild)
In der Schweiz ereignete sich 2019 das Wunder der Geburt knapp 2 Prozent weniger oft als im Jahr davor. Obwohl 1 Prozent mehr Todesfälle dazukamen, blieb unter dem Strich dennoch ein Geburtenüberschuss von 18'400 Menschen. (Archivbild)
Source: Keystone/DPA-Zentralbild/ROBERT MICHAEL

In der Schweiz gab es letztes Jahr 1700 Geburten weniger und 700 Todesfälle mehr als im Jahr davor. Unter dem Strich blieb dennoch ein Geburtenüberschuss von 18'400 Menschen. Dieser Beitrag zum Bevölkerungswachstum lag aber 11,4 Prozent tiefer als im 2018.

Das Vorurteil, dass Migrantinnen überdurchschnittlich viele Kinder auf die Welt stellen, erwies sich als falsch: Der Geburtenrückgang betrug bei Ausländerinnen 2,5 Prozent, bei Schweizerinnen nur 1,5 Prozent. Die durchschnittliche Anzahl Kinder pro Frau ist von 1,52 im Jahr 2018 auf 1,48 im Jahr 2019 leicht gesunken. Lediglich in den fünf Kantonen Neuenburg, Aargau, Glarus, Appenzell Innerrhoden und Jura klopfte der Klapperstorch häufiger an als im Vorjahr.

Der Trend zur immer späteren Mutterschaft setzte sich 2019 fort: Während die Anzahl Erstgeburten bei den verheirateten Frauen unter 30 Jahren um fast 7 Prozent zurückgegangen ist, hat sie insbesondere bei den Frauen zwischen 30 und 34 Jahren zugenommen (+1,3 Prozent). Das Durchschnittsalter der Erstgebärenden stieg deshalb leicht von 30,9 auf 31,1 Jahre.

Drum prüfe, wer sich ewig bindet...

Rückläufig war letztes Jahr das Vertrauen in die Institution Ehe, wie die definitiven Zahlen zur natürlichen Bevölkerungsbewegung des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigen: Eheschliessungen nahmen um 4,3 Prozent ab, Scheidungen um 2,1 Prozent zu.

Der Trend zur späten Scheidung setzte sich fort: Eheauflösungen nach 15 bis 19 Jahren nahmen um 5,1 Prozent zu. Die Anzahl Ehen, die nur maximal 5 Jahre hielten, blieb dagegen konstant; Scheidungen von Paaren, die es 5-9 Jahre zusammen ausgehalten haben, nahmen sogar um 2 Prozent ab.

Im Gesamtdurchschnitt gab es 4,3 Prozent mehr Eheauflösungen als 2018. Die Zunahme blieb sich in etwa gleich und es gilt wie damals: Bei unverändertem Scheidungsverhalten ist davon auszugehen, dass zwei von fünf Ehen eines Tages mit einer Scheidung enden.

Die Zahl der eingetragenen Partnerschaften betrug unverändert etwa 700, was aber prozentual einem Rückgang von 3,7 Prozent entspricht. Frauenpaare folgten dem Trend zum Ehe-Skeptizismus, 7,3 Prozent weniger gingen eine gegenseitige Verpflichtung ein. Bei den Mann-Mann-Paaren waren es nur 1,4 Prozent weniger. Männerpaare lösten ihre Vereinbarungen dafür öfter auf als Frauenpaare.

Schweizer starben öfter, Migranten seltener

Auch ohne Covid-Pandemie stieg 2019 die Zahl der Todesfälle um ein Prozent von 67'100 auf 67'800. 1,5 Prozent mehr Schweizer Männer und 1,1 Prozent mehr Schweizer Frauen segneten das Zeitliche. Die Zunahme wurde teilweise kompensiert durch die geringere Anzahl Todesfälle bei Eingewanderten: Unter Migranten sanken die Sterbefälle um 1,4 Prozent, bei Ausländerinnen aber nur um 0,2 Prozent.

Zurück zur Startseite