Australien 270 Grindwale gestrandet – ein Drittel wohl verendet

dpa/uri

22.9.2020

Vor der australischen Insel Tasmanien ist die Rettungsaktion einer grossen Gruppe gestrandeter Grindwale angelaufen. Für ein Drittel der Tiere kommt die Hilfe aber wohl zu spät.

Von den rund 270 an der australischen Insel Tasmanien gestrandeten Grindwalen ist nach Einschätzung von Experten mindestens ein Drittel verendet. Die Rettung der übrigen Tiere war am Dienstagmorgen (Ortszeit) in vollem Gange, wie Mitarbeiter des Meeresschutzprogrammes der tasmanischen Regierung mitteilten.

Eine kleine Zahl von Walen konnte nach Behördenangaben bereits gerettet werden. Die Tiere waren am Montag in der Gegend um die abgelegene Macquarie-Bucht im Westen der Insel gestrandet.

Die meisten Wale seien mit Booten nicht zu erreichen, sagte der Biologe Kris Carlyon vor Journalisten. Rund 60 Retter konzentrierten sich nun auf die Wale, die die besten Überlebenschancen hätten. «Einige Tiere sind vielleicht einfach zu gross oder an einem ungeeigneten Ort», sagte Carlyon. Es sei eine der schwierigsten Rettungsaktionen verglichen mit frühere Massenstrandungen in Tasmanien.

Rettung dürfte sich über Tage hinziehen

Die Rettung werde sich wohl einige Tage hinziehen, sagte Carlyon weiter. Langflossen-Grindwale seien aber robuste Tiere und könnten bei kühlen Temperaturen mehrere Tage überleben. «Wenn man bedenkt, dass sie nass sind, dass sie kühl sind, dann haben wir hier tatsächlich geeignetes Wetter.» An der Rettung beteiligt seien vor allem Experten der tasmanischen Behörde für Naturschutz, ausgebildete Freiwillige und die Polizei.

Grindwale sind sehr soziale Tiere, mehrere Hundert Wale können gemeinsam auf Wanderschaft sein. Dabei folgen die Gruppen – Schulen genannt – einzelnen Leittieren. Diesen schwimmen sie auch in flaches Wasser nach, wo sie sich nicht mehr orientieren können. Bei solchen Massenstrandungen, deren Ursachen noch weitgehend unklar sind, stirbt meist ein Grossteil der Tiere.

Strandungen von Walen kommen in Tasmanien recht häufig vor, meist sind aber weit weniger Tiere betroffen. Zuletzt war in der Gegend eine kleinere Gruppe von Pottwalen an die Küste geraten.

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