Ein Gericht in Bulgarien hat den Angeklagten im Fall der ermordeten Journalistin Viktoria Marinowa zu 30 Jahren Haft verurteilt. Laut der Staatsanwaltschaft beging der Mann die Tat aus sexuellen Motiven.
Ein halbes Jahr nach dem Mord an der bulgarischen Journalistin Viktoria Marinowa ist der Angeklagte zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht der nordbulgarischen Stadt Ruse sprach den Mann schuldig, die TV-Moderatorin vergewaltigt und ermordet zu haben.
Der 21-Jährige, der nach der Tat in Deutschland gefasst worden war, hatte sich vor dem Urteil am Montag schuldig bekannt und vermied damit eine lebenslange Haftstrafe.
Der Mord an der Journalistin hatte international Entsetzen ausgelöst. Der Täter hatte Marinowa im vergangenen Oktober am Ufer der Donau angegriffen, als die Journalistin joggen war. Der unter Alkoholeinfluss stehende Mann vergewaltigte und tötete die Moderatorin. Drei Tage später wurde er im niedersächsischen Stade festgenommen, wo er sich bei Verwandten aufhielt.
Der Staatsanwaltschaft zufolge lagen der Tat «sexuelle Motive» zugrunde und nicht der Beruf des Opfers. Die 30-Jährige arbeitete als Moderatorin für den Lokalsender TVN, der wenige Tage vor ihrer Ermordung ihre Interviews mit zwei investigativen Journalisten ausgestrahlt hatte. Die Reporter berichteten über ihre Recherchen zur mutmasslichen Veruntreuung von EU-Geldern in Bulgarien durch Geschäftsleute und Politiker.
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