Streit mit Denner-Personal 71-Jähriger wegen Angriff mit Stock vor Zürcher Gericht

olgr, sda

5.5.2022 - 06:21

Ein Rentner hat bei einem Streit mit einem Denner-Angestellten diesem zweimal mit voller Wucht seinen Stock auf den Kopf geschlagen. (Symbolbild)
Ein Rentner hat bei einem Streit mit einem Denner-Angestellten diesem zweimal mit voller Wucht seinen Stock auf den Kopf geschlagen. (Symbolbild)
Getty Images

Wegen Körperverletzung mit einem gefährlichen Gegenstand muss sich heute Donnerstag ein 71-jähriger Rentner aus dem Kosovo vor dem Zürcher Bezirksgericht verantworten: Er soll mit seinem Stock in einer Denner-Filiale einem Angestellten auf den Kopf geschlagen haben.

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Der Denner-Angestellte hatte den Rentner am 16. Februar 2021 um 20 Uhr kurz vor dem Ladenausgang aufgehalten: Weil er ihn verdächtigte, etwas gestohlen zu haben, wollte er dessen Tasche kontrollieren.

Daraufhin soll der 71-Jährige gemäss Anklageschrift mit seinem Gehstock, den er mit beiden Händen hielt, ausgeholt und zweimal mit voller Wucht auf den Mitarbeiter eingeschlagen haben. Der Mann erlitt unter anderem eine Schädelprellung und musste über vier Monate krankgeschrieben werden.

Die Staatsanwaltschaft will den Rentner nun hinter Gitter schicken. Sie beantragt eine zu vollziehende Freiheitsstrafe von 22 Monaten. Darin eingerechnet ist auch der Vollzug einer im Jahr 2019 bedingt verhängten Strafe, wegen einer Schussabgabe an der Langstrasse. Verletzt wurde damals niemand. Die Verteidigung wird ihre Anträge im Verlauf der heutigen Verhandlung stellen.

Der Rentner, der ursprünglich aus dem Kosovo stammt, sorgte schon im Jahr 2020 für Schlagzeilen: Damals war er Zuschauer beim Prozess gegen seinen Sohn. In der Pause hatte er einen anderen Zuschauer geschlagen, so dass ihn das Gericht vom Prozess ausschloss.

Der Sohn war wegen einer tödlichen Abrechnung auf einem Parkplatz angeklagt. Der heute 38-Jährige erhielt in zweiter Instanz eine Freiheitsstrafe von 16,5 Jahren wegen vorsätzlicher Tötung.

Als er verhaftet wurde, entbrannte im Kanton Zürich eine Debatte über das Sozialhilfesystem, weil der Sohn für sich und seine Familie während Jahren Sozialhilfe bezog und sich gleichzeitig weigerte, an Arbeitsprogrammen teilzunehmen. Seit seinem 12. Lebensjahr stand er mit dem Gesetz in Konflikt.