Cyberangriff in Basel 761 Personen sind von Datenklau auf Bildungsserver betroffen

scmi, sda

25.5.2023 - 12:59

Das Erziehungsdepartement Basel-Stadt an der Leimenstrasse in Basel: Hier wurde ein Rechner im Januar 2023 gezielt angegriffen – Hacker stellten sensible Daten von 761 Personen ins Darknet.
Das Erziehungsdepartement Basel-Stadt an der Leimenstrasse in Basel: Hier wurde ein Rechner im Januar 2023 gezielt angegriffen – Hacker stellten sensible Daten von 761 Personen ins Darknet.
Archivbild: Keystone

Hacker haben im Januar einen Cyberangriff auf das Basler Erziehungsdepartement verübt, um Geld zu erpressen. Jetzt hat das Erziehungsdepartement bekannt gegeben, wie viele Personen direkt betroffen sind.

Keystone-SDA, scmi, sda

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Auf einen Computer des Erziehungsdepartements Basel-Stadt war Ende Januar ein Cyberangriff erfolgt.
  • Die Hacker versuchen Geld zu erpressen.
  • Sie haben Daten im Darknet veröffentlicht.
  • Das Basler Erziehungsdepartement (ED) hat analysiert und nun bekannt gegeben, dass insgesamt 761 Personen betroffen sind.

Vom Datendiebstahl beim Basler Erziehungsdepartement (ED) sind 761 Personen betroffen. Darunter befinden sich 224 Schülerinnen und Schüler, 195 Lehrpersonen sowie 342 Mitarbeitende der Verwaltung. Dies teilte das ED am Donnerstag nach einer Analyse der im Darknet publizierten Daten mit.

Von den 761 Personen wurden Dateien «mit potenziell sensiblem persönlichen Inhalt» gestohlen und publiziert, wie es in der Mitteilung heisst. Von weiteren 372 Personen wurden lediglich unpersönliche Standarddateien publiziert, die keine sensiblen Inhalte haben.

Insgesamt sind im gehackten Netzwerk eduBS über 30'000 Nutzerinnen und Nutzer registriert. Von der Cyberattacke sind gemäss Mitteilung also rund 3 Prozent direkt betroffen. Eine Gruppe von Cyberkriminellen hat von insgesamt 1133 Accounts des Bildungsservers Daten entwendet und ins Darknet gestellt.

Wegen Datenschutz keine Inhaltsüberprüfungen

Die Abteilung Digitalisierung und Informatik des ED analysierte die Datenverzeichnisse. Diese geben Aufschluss über die Besitzerinnen und Besitzer der Daten und über die Dateinamen, nicht aber über die Inhalte. Aus Datenschutzgründen wurden diese nicht geprüft.

Die Dateien können Angaben zu Drittpersonen enthalten. Dies kann eine Adressliste einer Schulklasse sein. In diesem Fall ist die betroffene Lehrperson identifiziert, die diese Liste abgespeichert hat, nicht aber die aufgelisteten Schülerinnen und Schüler. Die Informatik-Abteilung hat die betroffenen User persönlich kontaktiert und sie um Unterstützung bei der Identifizierung von indirekt betroffenen Personen gebeten.

Nutzer*innen können Selbstcheck durchführen

Zudem haben die 30'000 Nutzerinnen und Nutzer des Netzwerks die Möglichkeit, per Mail einen Selbstcheck zu machen. Sie erhalten dann eine Antwort, ob sie vom Datendiebstahl betroffen sind.

Die Ransomware-Band Bianlian verübte im Januar 2023 einen Hackerangriff auf einen Computer im Netzwerk des Erziehungsdepartements. Dies mit dem Ziel, unter Androhung der Datenpublikation im Darknet Geld zu erpressen. Das ED ging nicht auf den Erpressungsversuch ein. Vor wenigen Wochen machten die Behörden die gestohlenen Daten im Darknet ausfindig.