Gegen frauenfeindliches Klima Tamedia-Journalistinnen protestieren gegen Diskriminierung

mt, sda

7.3.2021 - 16:57

Aussenansicht des TX Group Hauptsitzes an der Werdstrasse in Zuerich, aufgenommen am 8. Januar 2020. Die Zuercher Mediengruppe Tamedia heisst seit 1. Januar 2020 TX Group.
Aussenansicht des TX Group Hauptsitzes an der Werdstrasse in Zuerich, aufgenommen am 8. Januar 2020. Die Zuercher Mediengruppe Tamedia heisst seit 1. Januar 2020 TX Group.
Bild: Keystone

Bei Tamedia werden Frauen «ausgebremst, zurechtgewiesen und schlechter entlohnt» als Männer. Das schreiben 78-Tamedia-Journalistinnen in einem Brief an Chefredaktion und Geschäftsleitung.

7.3.2021 - 16:57

An Sitzungen kämen Frauen weniger zu Wort, ihre Vorschläge würden nicht ernst genommen oder lächerlich gemacht, heisst es in dem am Wochenende auf Twitter veröffentlichten Brief. Es herrsche eine von Männern geprägte Betriebskultur.

Männer seien auf den Redaktionen in der Überzahl und besetzten fast alle Schlüsselpositionen. Männer würden aufsteigen und Frauen übergangen. Die Probleme seien strukturell.

Die Frauen protestieren gegen das frauenfeindliche Klima im Verlagshaus. Es herrsche ein Firmenkultur, die auf Sexismus und Einschüchterungen basiere, so die Journalistinnen. «Frauen werden ausgebremst, zurechtgewiesen oder eingeschüchtert. Sie werden in Sitzungen abgeklemmt, kommen weniger zu Wort, ihre Vorschläge werden nicht ernst genommen oder lächerlich gemacht. Frauen werden seltener gefördert und oft schlechter entlohnt», heisst es . «Sie werden in Sitzungen abgeklemmt, kommen weniger zu Wort, ihre Vorschläge werden nicht ernst genommen oder lächerlich gemacht».



Die Unterzeichnerinnen des Briefes fordern sofortige Massnahmen, damit sich ihre Lage verbessert. «Wir erwarten, dass die Beleidigungen und Beschimpfungen aufhören; wir erwarten, mit Anstand und Respekt behandelt zu werden», schrieben sie.

Offenbar sieht auch die Chefredaktion einen Handlungsbedarf. Tamedia-Chefredaktor Arthur Rutishauser erklärte am Sonntag gegenüber persoenlich.com: «Wir sind uns bewusst, dass die bisherigen Massnahmen zur Steigerung des Frauenanteils in den Redaktionen und insbesondere in Führungspositionen nicht ausreichen und es Zeit für eine verbindliche Strategie ist.»

mt, sda