Trotz Corona im Glück94-Jähriger joggt 45 Kilometer – jede Woche
Von Nils Bastek und Marijan Murat, dpa/uri
24.4.2020
Am 23. Mai wird Alfred Meyer 95 Jahre alt. Wegen der Coronavirus-Pandemie muss die Feier wohl ausfallen. Aber das trifft ihn nicht besonders hart - solange er weiter laufen kann.
Demnächst wird Alfred Meyer 95. Doch weder das hohe Alter noch die Coronavirus-Pandemie bremsen den rüstigen Schwaben aus: Dreimal in der Woche steigt er in seine Laufschuhe und absolviert jeweils eine Strecke von 15 Kilometer.
Alfred Meyer hebt die Füsse bei jedem Schritt nur ganz leicht, sein Oberkörper beugt sich gegen die Anstrengung nach vorne. Mit einem Taschentuch in der rechten Hand wischt er seine Nase ab, es könnte für ihn nichts Schöneres geben. Seine minimal geöffneten Augen kämpfen gegen das frühe Licht der Sonne, ansonsten regt sich in seinem Gesicht fast nichts. Meyer ist 94 Jahre alt. Er hat noch 14 Kilometer vor sich.
Es ist noch kühl an diesem Aprilmorgen in einem Wald in der Nähe von Stuttgart. Ein Grossteil des Waldes liegt noch im Schatten, die Sonne schickt nur vereinzelt ihre Strahlen durch das dichte Astwerk der Bäume. Zu den modernen Laufschuhen trägt Meyer einen blau-roten Jogginganzug, seine grauen Haare hat er akkurat nach hinten gekämmt. Die kleinen Steine des Weges knirschen unter jedem seiner Schritte. Er geht mehr, als er joggt, aber das spielt eigentlich keine Rolle.
Kürzlich das Esszimmer rasch kanariengelb gestrichen
«Das gibt mir sehr viel. Ich werde wohl langsamer, aber die Freud' lässt nicht nach», erzählt er nach seinem Lauf. Dreimal die Woche läuft er. Dienstags, donnerstags und samstags. Jede Woche. Immer mindestens 15 Kilometer. Fast drei Stunden. «Laufen ist für mich wie für Andere die Medizin, die sie vom Arzt verschrieben bekommen», sagt er. Sein Sohn, der Orthopäde Peter Meyer, sagt: «Es wäre für ihn eine Katastrophe, wenn er nicht mehr laufen könnte.»
Es gibt in Zeiten der Coronavirus-Pandemie viele Sorgen, die man sich um ältere Menschen machen kann. Ein Grossteil der in Deutschland an Covid-19 Gestorbenen war laut Robert Koch-Institut (RKI) 70 Jahre oder älter. Pflegeheime wurden abgeriegelt, um die Menschen dort vor einer möglichen Ansteckung durch ihre Angehörigen zu schützen. Ab einem Alter von 50 bis 60 Jahren steigt laut RKI stetig das Risiko für einen schwerwiegenden Verlauf der Krankheit.
Alfred Meyer läuft auch in diesen Zeiten weiter. Er geht auch weiterhin einkaufen; er bügelt, räumt seine Wohnung auf, kocht, erstellt Fotobücher an seinem Computer oder putzt. Seit dem Tod seiner Frau im Jahr 2015 lebt er allein. Neulich hatte er eine ganz aussergewöhnliche Idee, wie sein Sohn erzählt. Die Farbe in seinem Esszimmer gefiel Meyer nicht mehr. Es strich die Wände kurzerhand in Kanariengelb. Nur an der Decke scheiterte er. Als er sich mit dem Pinsel strecken wollte, fuhr es ihm ins Kreuz. Da musste kurzfristig eine Enkelin aushelfen.
«Viele Leute würden noch mit dem Auto auf's WC fahren»
Auf seiner Strecke durch den Wald grüssen ihn die wenigen Menschen, denen er hier begegnet. Er hebt meist kurz die Hand, dann versinkt er wieder in seinem Lauf. Die Arme schwingen zu jeder Bewegung leicht mit, den Blick richtet er gerade nach vorn. Er lässt sich keine Anstrengung anmerken. «Es gibt viele Leute, die würden noch mit dem Auto auf's WC fahren, wenn sie es könnten», sagt Alfred Meyer. Er sieht es nicht als Problem, dass er sich durch seine Selbstständigkeit in Corona-Zeiten einem Ansteckungsrisiko aussetzt, sondern dass die Bevölkerung sich in seinen Augen zu wenig bewegt.
«Gerade bei älteren Menschen nehmen Muskelmasse und Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems so schnell ab, dass man das nicht mehr auffangen kann», sagt Axel Klein, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention. «Wenn er alleine läuft, wenn er das regelmässig tut, wenn er auf seinen Körper hört, sollte er das unbedingt beibehalten.»
Meyer kann nicht ohne Bewegung
Alfred Meyer kann nicht ohne Bewegung. Mit 36 Jahren hörte er auf, Fussball zu spielen. Als Angestellter des Autobauers Daimler rief er anschliessend zusammen mit einem Kollegen einen Lauftreff ins Leben. Es gab drei verschiedene Gruppen. Die ganz Schnellen, die in Stuttgart die Berge hoch und runter rannten. Die etwas Moderateren, bei denen auch Alfred Meyer mitlief. Und die Langsamen. «Die haben unterwegs noch die Fische im Teich am Bahnhof gefüttert», erzählt er. Meyer war irgendwann so fit, dass er 1987, im Alter von 62 Jahren, in München seinen ersten Marathon lief.
Jeden Morgen um halb sechs wacht er jetzt ohne Wecker auf, «ich habe die innere Uhr», sagt Meyer. Höchstens zwei, drei Minuten hält er es dann noch im Bett aus, ehe die Ungeduld ihn hinaustreibt. Wenn er laufen geht, isst er noch vor dem Waschen eine Banane und trinkt ein Glas Sprudel. Kurz vor dem Start macht er Liegestütze und Bauchmuskelübungen an einer Holzbank auf dem Waldparkplatz. Nach dem Lauf isst er einen Schokoladenriegel mit 70 Prozent Kakaoanteil.
Das Lachen kehrt in sein Gesicht zurück, als die Strecke geschafft ist: «Bei schönstem Frühlingswetter konnten wir 17 Kilometer unter die Hufe nehmen, eine wahre Wonne.» Leichter Schweiss steht auf seiner Stirn, die Haare sind ein klein wenig durcheinandergeraten. «Auf was ich mich am meisten freue, wenn ich nach Hause komme, ist die Dusche», sagt er. «Dann werde ich wieder Mensch.»
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
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Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
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Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
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Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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