Leuggern Aargauer Dorf schwimmt dank EuroMillions-Gewinnerin im Geld 

SDA/uri

31.10.2019

Pfarrkirche und ehemalige Johanniterkommende in Leuggern. 
Pfarrkirche und ehemalige Johanniterkommende in Leuggern. 
Bild: Roland Zumbuehl CC BY-SA 4.0

Der Lotterie-Gewinn einer Einwohnerin hat der 2'000-Einwohner-Gemeinde Leuggern einen unerwarteten Steuersegen gebracht. Besonders viel ändern soll dadurch aber nicht im Dorf.

Die kleine Aargauer Gemeinde Leuggern will wegen «ausserordentlicher Steuereinnahmen» von 23,7 Millionen Franken den Steuerfuss senken. Der Steuersegen stammt mutmasslich von einer Einwohnerin, die bei EuroMillions 184 Millionen Franken gewonnen hat.

Die Steuereinnahme habe «diverse Auswirkungen», schreibt der Gemeinderat in seinen Informationen zur Gemeindeversammlung vom 13. November. Die «Aargauer Zeitung» berichtete am Mittwoch als Erstes über den unerwarteten Steuersegen für die am Klingnauer Stausee im Norden des Aargaus gelegenen Gemeinde.

Wegen des Persönlichkeitsschutzes darf die Gemeinde keine genaueren Angaben machen. Im vergangenen März war jedoch bekannt geworden, dass eine Frau im Kanton Aargau bei den EuroMillions den Jackpot im Oktober 2018 geknackt hatte. Sie gewann 183,6 Millionen Franken. Die Gewinnerin, die mit einem Einsatz von 24,50 Franken gespielt hatte, will anonym bleiben.

Der Gemeindeammann will sparen

Wie «20 Minuten» schreibt, will Gemeindeammann und Banker Stefan Widmer mit dem unerwarteten Geldsegen aber keine neuen Projekte anstossen, sondern zuvorderst sparen: «Das Geld haben wir bei verschiedenen Banken angelegt. So müssen wir keine Negativzinsen zahlen»‚ erklärte Widmer. Von dem Geld solle die «Gemeinde noch jahrelang profitieren», schliesslich wisse man nicht, wie lange die Multimillionärin im Ort bleiben werde.

Allerdings sollen mit dem neuen Geld ältere Vorhaben umgesetzt werden. So können die Einwohner Leuggerns schon in der nächsten Woche über den möglichen Umbau ihres Dorfkerns abstimmen. Viele Parkplätze könnten dann einer Begegnungszone weichen.

Steuerfuss soll um zehn Prozent gesenkt werden

Der Gemeinderat des Dorfes mit 2'132 Einwohnerinnen und Einwohnern möchte zudem den Steuerfuss auf nächstes Jahr um zehn Prozentpunkte auf 109 Prozent senken. Das Budget 2020 sieht einen Überschuss von 190'101 Franken – für das laufende Jahr sind es keine 10'000 Franken.

Der Geldsegen hat indes auch eine Kehrseite: Leuggern rechnet mit «sehr hohen» Beiträgen an den Finanz- und Lastenausgleich für die Jahre 2021 bis 2023. Die Gemeinde, die mit dem Slogan «Leben, Arbeiten, Geniessen» für sich wirbt, will 4,5 Millionen Franken zurückstellen.

Vom EuroMillions-Gewinn profitierte neben Leuggern auch der Kanton Aargau mit rund 23 Millionen Franken und der Bund mit 21 Millionen Franken.

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