Umfrage-Ergebnisse Achtung, hier kurven die schlechtesten Fahrer Europas herum

uri

28.5.2022

Mit dem Auto ins Ausland: Neben anderen Regeln und Gesetzen gilt es auch Mentalitätsunterschiede zu beachten. (Symbolbild)
Mit dem Auto ins Ausland: Neben anderen Regeln und Gesetzen gilt es auch Mentalitätsunterschiede zu beachten. (Symbolbild)
Getty Images

Andere Länder, andere Sitten: Wer mit dem Auto in die Ferien fährt, kann sein blaues Wunder erleben – wegen der anderen Verkehrsteilnehmer. Eine aktuelle Umfrage zeigt, wo du dich besonders in Acht nehmen solltest.

uri

28.5.2022

Anders als die Werbung der Autohersteller suggeriert, ist das Autofahren häufig kein Anlass zur Freude. Das gilt natürlich nicht nur im Stau, wenn sich gefühlt die ganze Welt mit einem auf der Strasse drängt. Wobei es natürlich immer die anderen Fahrer*innen sind, die einem den Fahrspass vermiesen, während man selbst ja alles richtig macht.

Wer so denkt, ist in bester Gesellschaft. Laut einer aktuellen Umfrage, die der französische Autobahnbetreiber Vinci Autoroutes gemeinsam mit dem Umfrageinstitut Ipsos durchgeführt hat, haben ganze 79 Prozent der befragten Europäer*innen eine schlechte Meinung zu den Fahrkünsten der anderen Verkehrsteilnehmer*innen. Vom eigenen Können hinter dem Lenkrad sind hingegen 97 Prozent überzeugt.

Elf europäische Länder erfasst

Für das zwölfte «Baromètre de la conduite responsable» wurden 12'400 Autofahrer*innen (mindestens 1000 pro Land) aus den elf europäischen Ländern Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Grossbritannien, Italien, Niederlande, Polen, Schweden, Slowakei und Spanien befragt. Die Schweiz wird in der Umfrage nicht berücksichtigt.

Glaubt man den Umfrageergebnissen, erhält man am ehesten in Polen das Gefühl, nach den Gesetzen des Dschungels zu fahren, berichtet der US-Sender CNN. Hier sind nämlich 42 Prozent der Befragten der Meinung, im Auto gelte das Motto «jeder für sich». Am zivilisiertesten ging es in diesem Punkt in Spanien zu, wo dieser Aussage nur 7 Prozent der Befragten zustimmten.

Ebenfalls wurden zahlreiche nationale Klischees bedient, wie der Sender schreibt. So fanden etwa lediglich 16 Prozent der Fahrer*innen in Italien, dass es im dortigen Verkehr höflich und zivilisiert zugehe. Die Brit*innen hingegen betrachteten sich selbst als besonders zurückhaltend hinter dem Lenkrad. In Deutschland – wo traditionell am meisten gerast wird – blickt man relativ positiv auf die Fahreigenschaften von Ausländern. Dort waren die Befragten der Meinung, dass lediglich 30 Prozent der ausländischen Lenker in Deutschland aggressiv oder verantwortungslos fuhren.

Negativ-Spitzenreiter Griechenland

Besonders schockierend dürfte es für autofahrende Tourist*innen gemäss der Umfrage in Griechenland werden. Hier stand man dem Fahrkönnen von Menschen aus anderen Ländern mit 91 Prozent am kritischsten gegenüber.

Doch auch die Griech*innen selbst belegen laut Selbsteinschätzung den unrühmlichen Spitzenplatz in einer ganzen Reihe von Kategorien, wie das belgische Nachrichtenmagazin Moustique aus der Umfrage herausliest.

Demnach waren Griechen top beim Fahren auf der mittleren Spur bei freiem rechten Fahrstreifen (71 Prozent gaben dieses Verhalten zu), beim Überfahren einer durchgehenden Linie zum Überholen oder Wenden (64 Prozent), beim Tragen eines Helms oder Kopfhörers während der Fahrt (50 Prozent), beim Telefonieren während der Fahrt ohne Freisprechanlage (41 Prozent), beim Fahren ohne Sicherheitsgurt (48 Prozent), beim Fahren auf einer Busspur (37 Prozent) und beim Fahren auf dem Pannenstreifen (27 Prozent). 

Auch Schweden und Polen sind gut dabei

Allerdings sind die Griechen selbstverständlich nicht allein, was problematisches Fahrverhalten angeht. Und auch das sei angemerkt: Womöglich sind sie und andere Negativ-Spitzenreiter auch einfach besonders ehrlich.

Einige der Verkehrssünder-Rekorde halten demnach auch die Schwed*innen, die sonst nicht gerade als Draufgänger verschrien sind: Mangelnder Sicherheitsabstand (71 Prozent), Telefonieren während der Fahrt über Freisprechanlage (62 Prozent), kein Blinken beim Überholen (59 Prozent), Arbeitsgespräche am Telefon während der Fahrt (24 Prozent), Parkieren auf Plätzen für Elektrofahrzeuge (16 Prozent).

Auch Lenker*innen aus Polen konnten gleich in einigen Kategorien Spitzenplätze einheimsen, darunter: Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung (wie die Griechen 41 Prozent), Einstellen der Routenplanung während der Fahrt (57 Prozent), Schreiben von Nachrichten am Smartphone (33 Prozent), Videos anschauen während der Fahrt (zwölf Prozent), übermüdet am Steuer sitzen (47 Prozent). Zudem fahren sie mit mehr als vier Stunden am Stück und ohne Pause länger als alle anderen.