Swiss und Edelweiss Wenn aggressive Passagiere im Flugzeug Ärger machen

uri

20.12.2019

Wegen eines renitenten Passagiers musste ein Flugzeug der Swiss ausserplanmässig Frankfurt zwischenlanden. (Symbolbild)
Wegen eines renitenten Passagiers musste ein Flugzeug der Swiss ausserplanmässig Frankfurt zwischenlanden. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Gleich auf zwei Flügen von und in die Schweiz machen aggressive Passagiere unrühmliche Schlagzeilen: Ein Swiss-Flug musste deshalb zwischenlanden – bei Edelweiss wurde ein Fluggast sogar gefesselt.

Am Donnerstag musste Flug LX 1327 der Swiss von Moskau nach Zürich wegen eines renitenten Passagiers in Frankfurt zwischenlanden, wie «20 Minuten» berichtet. Der Mann sei von der Polizei von Bord begleitet und anschliessend in Gewahrsam genommen worden, erklärte Stefan Vasic, Mediensprecher der Swiss.

Der Airbus A220 mit 71 Fluggästen und sechs Besatzungsmitgliedern landete deshalb mit rund zwei Stunden Verspätung in Zürich. Zum genauen Grund für den Zwischenfall konnte Vasic sich noch nicht äussern. Man müsse erst noch die Crew befragen.



Passagier musste drei Stunden lang gefesselt werden

Bereits einen Tag zuvor gab es laut «20 Minuten» auf einem Edelweiss-Flug von Zürich nach Punta Cana in der Dominkanischen Republik ebenfalls einen sogenannten «unruly passenger». Hier hatte sich ein Mann betrunken und wurde wütend, als ihn das Bordpersonal darauf hinwies, dass er langsam genug habe. Mitreisende beschimpfte der aggressive Passagier in der Folge angeblich als «Hurensöhne».

Der Mann wollte sich schliesslich eine Zigarette anzünden, man habe ihm allerdings sein Feuerzeug entwenden können. Daraufhin sprang er offenbar auf und schlug auf eine Stewardess ein. Andere Männer an Bord konnten den Tobenden schliesslich überwältigen. Gefesselt wurde er drei Stunden lang bis zur Ankunft in Punta Cana auf seinem Platz fixiert. Auch er wurde am Zielort von der Polizei in Empfang genommen.

Edelweiss bestätigte den Vorfall gegenüber «20 Minuten». Ein «offensichtlich betrunkener Passagier» habe demnach «auf dem Flug von Zürich nach Punta Cana mehrfach andere Passagiere und die Crew verbal und körperlich angegangen».

Um die Sicherheit an Bord zu gewährleisten, habe die Besatzung entsprechende Massnahmen eingeleitet, sagte der Sprecher der Fluglinie Andreas Meier. Solche Massnahmen würden «bei einem so schwerwiegenden Fall unter anderem eine kontrollierte Fesselung» vorsehen. Ausserdem würde ein solcher Vorfall an die Behörden der Zieldestination übergeben.



Alle drei Stunden ein Vorfall innerhalb der EU

Laut der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) verzeichnete die Europäische Luftfahrt im Jahr 2018 über ein Drittel mehr Fälle «störenden Verhaltens» durch Passagiere als noch im Vorjahr. Die Behörde teilte auch mit, dass die Sicherheit eines Flugs innerhalb der EU alle drei Stunden durch renitente Passagiere bedroht sei. Mindestens einmal pro Monat werde eine Fluglinie deshalb genötigt, eine ausserplanmässige Landung durchzuführen. 

Unter «störendem Verhalten» von Passagieren versteht man gemeinhin übermässiges Trinken, den Konsum von Drogen, verbale oder körperliche Gewalt gegen Mitreisende oder die Crew und die Verweigerung der Einhaltung von Anweisungen der Besatzung.

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