Nahe der Grenz zur SchweizAngestellte von Restaurant in Frankreich auf Estrich eingepfercht
Helene Laube
11.4.2025 - 04:51
Eine Lohnabrechnung des chinesischen Restaurants Number Wok machte die Polizei stutzig.
Bild:Google Maps
Die Betreiber eines chinesischen Restaurants in Frankreich – etwa 10 Kilometer von der Grenze zur Schweiz entfernt – sind festgenommen worden. Sie sollen nach Angaben der Staatsanwaltschaft acht illegal Beschäftigte unter unwürdigen Bedingungen auf dem Estrich untergebracht haben.
Keystone-SDA, Helene Laube
11.04.2025, 04:51
11.04.2025, 05:00
SDA
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Die Betreiber eines chinesischen Restaurants in Frankreich sind festgenommen worden.
Sie sollen nach Angaben der Staatsanwaltschaft acht illegal Beschäftigte unter unwürdigen Bedingungen auf dem Estrich untergebracht haben.
Das chinesische Restaurant befindet sich in Pontarlier, etwa 10 Kilometer von der Grenze zur Schweiz entfernt.
Wie die französische Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte, drohen dem aus China stammenden Paar wegen Schwarzarbeit und der schlechten Wohnbedingungen für Angestellte bis zu zehn Jahre Haft.
Wie die französische Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte, drohen dem aus China stammenden Paar wegen Schwarzarbeit und der schlechten Wohnbedingungen für Angestellte bis zu zehn Jahre Haft. Demnach stammten die Beschäftigten des Restaurants Number Wok in Pontarlier von den Philippinen, aus Tibet, Nepal, Bangladesch und Afghanistan und verfügten weder über eine Aufenthaltsgenehmigung noch waren sie angemeldet.
Sie seien in Kammern unter dem Dach «ohne Fenster, ohne Lüftung» untergebracht gewesen, von denen einige nur sechs Quadratmeter gross seien, erklärte der zuständige Staatsanwalt. Die Matratzen hätten teilweise auf dem Boden gelegen, in einer der Unterkünfte habe es eine Toilette gegeben, in einer anderen seien die Betroffenen gezwungen gewesen, «in Flaschen zu urinieren».
Von Kameras überwacht
Abends seien die Beschäftigten in dem Gebäude eingeschlossen worden, das sich in einem Gewerbegebiet befinde – «bewacht von der Mutter des Betreibers, die vor Ort in einem grossen Zimmer wohnte» und mit Hilfe von Kameras die Betroffenen überwacht habe, hiess es von der Staatsanwaltschaft.
Die Behörden seien bei einer Grenzkontrolle auf das Restaurant aufmerksam geworden. Die Polizei sei dabei auf eine Lohnabrechnung gestossen, die für ein ganzjährig geöffnetes Restaurant mit 200 Plätzen sehr niedrig gewesen sei, wie der Staatsanwalt weiter mitteilte.