Bundesanwaltschaft Anklage gegen ehemaligen Gunvor-Angestellten erhoben

zs, sda

26.9.2023 - 13:07

Gegen einen früheren Mitarbeiter des Erdölhändlers Gunvor wurde Anklage erhoben (Archivbild).
Gegen einen früheren Mitarbeiter des Erdölhändlers Gunvor wurde Anklage erhoben (Archivbild).
Keystone/Martial Trezzini

Die Bundesanwaltschaft (BA) hat gegen einen früheren Mitarbeiter des Rohstoffhändlers Gunvor Anklage beim Bundesstrafgericht eingereicht. Der Beschuldigte soll zwischen 2010 und 2011 aktiv bei der Bezahlung von Bestechungsgeldern mitgewirkt haben.

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  • Die Bundesanwaltschaft klagt einen ehemaligen Mitarbeiter des Rohstoffhändlers Gunvor an. Gelder wurden mit dem Ziel bereitgestellt, einem Genfer Unternehmen den Zugang zum Erdölmarkt im Kongo zu ermöglichen.
  • Die Anklage basiert auf Informationen aus einem seit Oktober 2015 laufenden Verfahren, das mit einem Strafbefehl im Oktober 2019 gegen den Rohstoffhändler Gunvor endete.

Die Gelder sind mit dem Ziel geflossen, dem Genfer Unternehmen Zugang zum Erdölmarkt der Republik Kongo zu verschaffen. Dies schreibt die BA in einem am Dienstag veröffentlichten Communiqué.

Die Anklage basiert auf Erkenntnissen, die in einem seit Oktober 2015 laufenden Verfahren gewonnen wurden, schreibt die BA weiter. Diese stehen wiederum im Zusammenhang mit einem im Oktober 2019 ergangenen Strafbefehl. Damit wurde der Rohstoffhändler Gunvor zu einer Zahlung von total rund 94 Millionen Franken verurteilt, vier Millionen Franken davon als Busse.

Reise nach Paris

Die BA wirft dem Angeklagten laut Medienmitteilung vor, mindestens in der Zeit zwischen Juni 2010 und Dezember 2011 bei der Bezahlung der ausländischen Amtsträger mitgewirkt zu haben, respektive die reibungslose Abwicklung der Zahlungen kontrolliert zu haben. Ziel sei gewesen, Verträge im Zusammenhang mit Lieferungen von kongolesischem Erdöl zugunsten von Gunvor zu erwirken.

Als die geschäftlichen Beziehungen mit Kongo zwischenzeitlich abbrachen, soll der ehemalige Mitarbeiter versucht haben, einen neuen Korruptionsplan umzusetzen. Dafür sei er laut BA im Frühling 2014 nach Paris gereist, um sich mit einem kongolesischen Beamten zu treffen. Diesem sollten Vorteile angeboten werden, um neue Rohöltransporte für Gunvor zu erreichen.