Es ist ein Kriminalfall, der die US-Öffentlichkeit seit langem in Atem hält: Michael Skakel, ein Mitglied der berühmten Kennedy-Dynastie, wurde vor mehr als 15 Jahren dafür verurteilt, als Teenager eine Gleichaltrige ermordet zu haben.
Später wurde das Urteil aber aufgehoben. Nun hat das Oberste Gericht des Landes die Annullierung des Mordurteils bestätigt.
Der Fall datiert in das Jahr 1975 zurück, als die 15-jährige Martha Moxley in einem wohlhabenden Viertel der Stadt Greenwich im Ostküstenstaat Connecticut nach einer Halloween-Party totgeschlagen wurde. In einem nahe des Tatorts gefundenen Golfschläger vermuteten die Ermittler die Tatwaffe. Der Schläger stammte laut den damaligen Ermittlungen aus dem Besitz der Skakel-Familie.
Michael Skakel, ein Neffe des 1968 bei einem Attentat ermordeten früheren Justizministers und Senators Robert F. Kennedy, wurde aber erst 27 Jahre nach dem Verbrechen, im Alter von 41 Jahren, wegen der Tat verurteilt - nachdem ein Buch das Interesse an dem Fall neu geweckt hatte.
Im damaligen Prozess stützte sich die Staatsanwaltschaft vor allem auf Zeugenaussagen, wonach Skakel die Tat zugegeben und sich mit seinen Verwandtschaftsverhältnissen gebrüstet habe, die ihn vor einer Strafverfolgung schützen würden.
Mehrere Wendungen
Skakel wurde zu mindestens 20 Jahren Haft verurteilt, von denen er mehr als zehn Jahre absass. Er kam im Jahr 2013 auf freien Fuss, nachdem ein Richter entschieden hatte, dass Skakel in seinem Prozess nicht angemessen von seinem Anwalt vertreten worden war.
Danach nahm der Fall noch mehrere Wendungen. 2016 setzte das Oberste Gericht von Connecticut das Mordurteil wieder in Kraft, im Mai 2018 hob dann dasselbe Gericht das Urteil auf.
Diese Entscheidung focht wiederum ein Staatsanwalt von Connecticut vor dem Obersten Gericht in Washington an - das an diesem Montag beschied, dass es den Fall nicht zur Verhandlung annimmt. Dies teilte der Supreme Court - wie bei dieser Art von Entscheidungen üblich - ohne Begründung mit.
Die Aufhebung des Mordurteils gegen Sakels hat damit Bestand. Die einzige verbleibende Option für die Staatsanwaltschaft von Connecticut ist nun, den Fall komplett neu aufzurollen. Da das Verbrechen bereits fast 45 Jahre zurück liegt, wäre dies allerdings ein höchst schwieriges Unterfangen.
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