Uralte Tradition in SpanienWarum Schafherden Madrid durchqueren
dpa
23.10.2022 - 21:21
Madrid: Ganz schön Schaf
Tausende Schafe werden durch die spanische Hauptstadt getrieben. Neben der Folklore wollen die Hirten auch auf Probleme hinweisen.
23.10.2022
Rund 1200 Schafe und 200 Ziegen sind am Sonntag durch die Innenstadt von Madrid gezogen.
DPA
23.10.2022, 21:21
23.10.2022, 21:22
AP/toko
Rund 1200 Schafe und 200 Ziegen sind am Sonntag durch die Innenstadt von Madrid gezogen. Seit 1994 ist das ein nostalgisches Fest, das an die jahrhundertealte Tradition der Wanderweidewirtschaft in Spanien erinnert. Die Madrilenen genossen sichtlich den ungewohnten Anblick, viele Kinder versuchten, die Tiere zu streicheln.
Die Tradition gebietet, dass die Schäfer für die Passage eine Gebühr bezahlen – 50 Goldmünzen der mittelalterlichen Währung Maradevi sind in einer Vereinbarung zwischen Stadt und Hirten seit 1418 festgeschrieben. Beim Festival in der Neuzeit ist dieser Obolus nur noch symbolisch zu entrichten.
Madrid war immer Teil des 125'000 Kilometer langen Wanderwegenetzes, das Schäfer mit ihren Herden seit dem Mittelalter benutzen. Die Schafhaltung hat sich seitdem völlig geändert – nur eine kleine Gruppe hält die Tradition der Wanderweidewirtschaft noch aufrecht. Ähnliche Feste wie in Madrid gibt es auch in italienischen und französischen Städten sowie in Kalifornien.