Er wütete in KalifornienAuf den Spuren des Golden State Killers
Barbara Munker/dpa
22.8.2019
Als Mörder und Vergewaltiger zieht der Golden State Killer in den 70er und 80er Jahren durch Kalifornien. Die US-Krimiautorin Michelle McNamara jagt dem Täter hinterher. Erst im vergangenen Jahr wird ein heute 73-Jähriger festgenommen.
Er trug eine Skimaske und schreckte seine Opfer mit einer grellen Taschenlampe auf. Bei seinen nächtlichen Streifzügen durch ruhige Vororte in Kalifornien hatte er Messer, Pistolen, Seile und Schnürsenkel dabei. Oft fesselte er die Ehemänner, vergewaltigte die Frauen und brachte nach langen Quälereien beide um. Häufig verweilte er an den Tatorten, bediente sich am Kühlschrank und liess Gegenstände aus den Häusern mitgehen.
Mit seiner Kaltblütigkeit versetzte der Täter den Westküstenstaat zehn Jahre in Angst und Schrecken, mit Dutzenden Vergewaltigungen fing es 1976 im Raum Sacramento an, bis 1986 folgten brutale Morde im Süden Kaliforniens. An den vielen Tatorten hinterliess er DNA-Spuren, die ihm erst viel später zum Verhängnis wurden.
Michelle McNamara erspart ihren Lesern nichts. Auf mehr als 400 Seiten schildert die amerikanische Krimiautorin in ihrem Buch «Ich ging in die Dunkelheit. Eine wahre Geschichte von der Suche nach einem Mörder» (Atrium Verlag) die Gewalttaten des Mannes, der sich gut 40 Jahre dem Zugriff der Ermittler entzog. Dabei bekennt sie sich zu ihrer Besessenheit, den Killer aufzuspüren.
Schon 2006 hatte McNamara auf der Webseite «True Crime Diary» damit angefangen, über Cold Cases, also ungeklärte Verbrechen, zu schreiben. Dem nicht gefassten Serienmörder in Kalifornien verpasste sie den Namen «Golden State Killer». Im Februar 2018 erschien ihr Buch «I'll Be Gone in the Dark» in den USA, es wurde ein Bestseller. Zwei Monate später schlug die Polizei in einem Vorort von Sacramento zu. Der damals 72 Jahre alte Joseph James DeAngelo wurde als mutmasslicher Serienmörder festgenommen. Fündig wurden die Ermittler am Ende durch DNA-Spuren bei einer Plattformen für Ahnenforschung, die genetische Informationen eines Verwandten enthielten.
Zu seinem ersten Gerichtstermin erschien der gebrechlich wirkende Mann in einem Rollstuhl, 13 Morde werden ihm zur Last gelegt, der Prozess steht bevor. McNamara erlebte seine Festnahme im April 2018 nicht mehr. Mit 46 Jahren war die Autorin zwei Jahre zuvor überraschend an einer Arzneimittelwechselwirkung gestorben.
Recherche auf eigene Faust
Zu diesem Zeitpunkt hatte sie den Fall auf eigene Faust akribisch recherchiert, Kisten von Polizeiakten durchsucht, Ermittler und Zeugen interviewt, ihr Wissen in Blogs und Artikeln geteilt. Ihr Buch wurde posthum beendet, dabei halfen ihr Witwer, der US-Komiker Patton Oswalt (50), der Journalist Bill Jensen und der Rechercheur und Autor Paul Haynes mit.
«Michelles Buch spielte eine grosse Rolle bei der Festnahme, auch wenn wir DeAngelo zunächst nicht fanden», erzählt Haynes der Deutschen Presse-Agentur. McNamara habe die Ermittlungen in dem Cold Case am Laufen gehalten und den Fall immer wieder ins Rampenlicht geholt.
McNamara beschreibt Haynes in ihrem Buch als «der Kleine». Sie hatte den deutlich jüngeren Fan von Kriminalfällen in einem True-Crime-Forum kennengelernt und mit ihm Theorien gewälzt. Vier Jahre recherchiert er für sie, erstellt geografische Profile der Tatorte, gleichermassen besessen wie McNamara. «Man will dieses Puzzle einfach lösen», sagt der heute 37-Jährige.
«Ungelöste Mordfälle wurden für mich zur Obsession»
Als eine Nachbarin beim Joggen brutal ermordet wird, packt es McNamara schon mit 14 Jahren. «Ungelöste Mordfälle wurden für mich zur Obsession», schreibt sie in dem Buch. Diese Besessenheit spürt man, wenn sie schonungslos die blutverschmierten Tatorte beschreibt, doch sie ist nicht sensationslüstern. Die Autorin hat Empathie für die Opfer und die Angehörigen. Unter den vielen Mordopfern, deren Leben und Sterben sie beschreibt, ist auch eine gebürtige Frankfurterin, die 1981 im südkalifornischen Irvine in ihrem Bett erschlagen aufgefunden wurde.
McNamara hat auch ein packendes Gespür für den Zeitgeist und die beschaulichen Orte, in denen der Golden State Killer auf perfide Weise Angst und Panik verbreitete. Der Buchtitel «Ich ging in die Dunkelheit» lehnt sich an den Terror an, mit dem der Mörder seine Opfer einschüchterte. «Du sagst nie wieder etwas, und ich verschwinde in die Dunkelheit», drohte er einer Frau, in der sicheren Annahme, dass er wieder unerkannt entkommen werde.
Der geschiedene DeAngelo hatte vor seiner Festnahme bei einer seiner drei Töchter unauffällig gelebt. In den 70er Jahren arbeitete er als Polizist, später als Mechaniker. Haynes hat keine Zweifel daran, dass der 73-Jährige durch die DNA-Proben schuldig befunden wird. Bisher schweigt der Festgenommene, ein Prozesstermin steht noch nicht fest.
Doch Haynes hat sich den Mann bei einer Anhörung im Gericht schon angeschaut. «Da sitzt dieser unauffällige Knirps, ein grauer Niemand», erzählt Haynes. «Unvorstellbar, welchen Terror er jahrelang verbreitete, Kontrolle und Macht über seine Opfer ausübte, und das Leben so vieler Menschen veränderte.» Der Autor, der im Auftrag des Senders HBO an einer Doku-Serie zum Buch mitarbeitet, bedauert nur eines. «Es ist traurig, dass Michelle nie die Identität des Killers erfahren hat und ihren Erfolg auskosten konnte.»
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
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Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
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Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
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Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
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Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
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Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
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Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
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«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
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Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
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Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
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Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
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Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
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Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
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Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
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Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
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Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
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Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
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Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
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Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
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Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
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Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
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Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
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Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
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Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
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Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
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Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)