«Such!» - mit knappem Befehl schickt der Hundeführer in der kenianischen Savanne den fünf Monate alten Bloodhound auf die Fährte. Shakaria schnüffelt hochkonzentriert am Boden und findet kurz darauf im hohen Gras einen Ranger, der bei diesem Training im Schutzgebiet Massai Mara einen Wilderer spielt.
Die Hündin gehört zu einer Gruppe von fünf Welpen, die von US-Experten als Mantrailer ausgebildet werden. Sie spielen eine zentrale Rolle im Kampf gegen die Wilderei im Mara-Dreieick, Teil des riesigen Massai Mara-Ökosystems im Süden Kenias, das in Tansania in die Serengeti übergeht.
Auf der Grossen Tierwanderung wandern hier jedes Jahr mehr als eine Million Gnus und Zehntausende andere Tiere über die Grenze von Tansania nach Kenia und locken dabei Scharen von Touristen an - aber auch Wilderer auf der Suche nach leichter Beute. Während der illegale Elfenbeinhandel im Zentrum der allgemeinen Aufmerksamkeit steht, ist hier vor allem der Handel mit Wildfleisch Ursache der Wilderei, wie der Massai Lema Langas von der Fährtenhund-Einheit betont. Das getrocknete Fleisch von Wildtieren werde bis nach Uganda oder Ruanda exportiert.
Tausende von tödlichen Schlingen
Ein Regierungsbericht aus dem Jahr 2014 warnt, der weitgehend unbeachtete Handel habe "beispiellose Ausmasse angenommen" und könne zur Ausrottung zahlreicher Arten führen. In einem Fall wurde ein Fahrzeug mit sechs Tonnen Fleisch aus der Massai Mara im Wert von umgerechnet 11'100 Franken beschlagnahmt.
"Thomson-Gazellen, Impalas, Giraffen, Büffel und während der Wanderung auch Gnus sind ein leichtes Ziel. Wilderer legen Drahtschlingen oder treiben sie in die Täler und erlegen sie mit Macheten", erzählt Langas. Während der Wanderungsszeit im Juli und August finden die Ranger Tausende der tödlichen Schlingen, in denen sich auch Elefanten oder Löwen verfangen. 2017 etwa entdeckten sie an einem einzigen Tag 511 Drahtschlingen.
Früher hatten die Ranger Probleme, die Wilderer in der flachen, scheinbar endlosen Savanne zu finden. Seit 2009 gab es zwei Spürhunde, inzwischen besteht die Einheit aus sechs Tieren. Vier von ihnen spüren im Park Wilderer auf, zwei hochspezialisierte Hunde erschnüffeln an den Ein- und Ausgängen des Parks Waffen und Elfenbein. "Sie sehen mit ihren Nasen, nicht wie wir mit den Augen", schildert Langas. "Manchmal sieht man keine Fussabdrücke, aber wenn man eine Fährte vermutet und den Hund darauf ansetzt, dann hat man schliesslich den Wilderer."
Ausgeraubte und entkleidete Touristen
Die Welpen werden von den ehemaligen US-Polizisten Linda Porter und John Lutenberg ausgebildet. 2009 brachten sie die ersten Hunde nach Kenia, die neuen Welpen wurden hier geboren. Während die Tiere tagsüber im Kampf gegen Wilderer helfen, werden nachts Wärmebildkameras eingesetzt. Auch Scouts und Späher haben sich als wirksam erwiesen: Sobald die umliegenden Gemeinden von illegalen Jagdplänen erfahren, melden sie dies, erzählt Langas.
In den späten 90er Jahren grassierte im Mara-Dreieick, das ein Drittel des gesamten Reservats ausmacht, hemmungslose Wilderei und Unsicherheit. Ein Ranger erinnert sich, wie "Touristen ausgeraubt, entkleidet und am Strassenrand zurückgelassen wurden". Seit der Jahrtausendwende wird das Reservat von der Mara Conservancy verwaltet, einer Public-Private Partnership mit den örtlichen Massai-Gemeinden.
Mehr als 4000 Wilderer wurden in den vergangenen 18 Jahren in der Massai Mara festgenommen, schätzt die japanische Tierärztin Asuka Takita, die beim Aufbau der Spürhunde-Einheit half. Doch das aktuelle Ausmass der illegalen Jagd bereitet ihr noch immer Sorge: "Es gibt noch viel zu tun."
Antilope gerät in eine tödliche Falle
Leben und Sterben am Wasserloch
Im flandrischen Bokrijk hat sich eine Katze in eine mehr als missliche Lage gebracht: Mit dem Kopf in einer Chipstüte steckend, geriet sie auf das brüchige Eis eines zugefrorenen Sees.
Passanten erspähten das Tier in Not und organisierten Hilfe.
Die Rettungsaktion verlief erfolgreich, auf dem Katzenleben-Konto der Büsi mussten allerdings Abstriche gemacht werden. Weitere skurrile wie dramatische Begegnungen in der Wildnis zeigen die Fotos im Folgenden.
Bullenhaie, wie diese beiden Exemplare vor der Küste von Florida, gelten als aggressiv und unberechenbar.
Warum die Art so einen schlechten Ruf hat, muss einer der mächtigen Raubfische am eigenen Leib erfahren: Er wird vom Artgenossen ganz direkt ins Gesicht gebissen.
Sichtlich gezeichnet – und man möchte fast meinen, auch mit Entsetzen im Gesicht – ergreift der gebissene Bullenhai die Flucht. Weitere skurrile wie dramatische Begegnungen in der Wildnis zeigen die Fotos im Folgenden.
Ein majestätischer Raubadler, auch Savannenadler genannt, hat im südlichen Afrika endlich ein freies Plätzchen für ein kühles Bad im Wasserloch gefunden.
Allerdings schläft die Konkurrenz nicht: Kaum im kühlen Nass angelangt, wird der Raubvogel prompt von einem grösseren Sekretär attackiert.
Und es kommt noch dicker: Auch ein Gnu fühlt sich durch die Anwesenheit des Vogels provoziert.
Die Kuhantilope geht sofort zum Angriff über und versucht, den Adler zunächst auf die Hörner zu nehmen …
... und dann niederzutrampeln.
Nach Angaben des Fotografen hat der Adler die Attacke überlebt, allerdings sei er durch Tritte des Gnus etwas in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Vogel sei später mit geknicktem Stolz und humpelnd ans Wasserloch zurückgekehrt.
Ein hungriger Schwarzhalsreiher hat in einem Naturreservat in Südafrika einen schmackhaften Happen in einer Wiese erwischt.
Die Wasserschlange ist jedoch nicht gewillt, kampflos beizugeben.
Kunstvoll knotet sich die Schlange um den Schnabel des Vogels – allerdings kann sie auch so nicht verhindern, dass sie zuletzt doch im Magen des Angreifers landet.
Am Cuando-Fluss in Botswana bahnt sich ein Revierkampf zwischen ausgewachsenen Flusspferd-Bullen an.
Die teils mehrere Tonnen schweren Tiere versuchen es dabei zunächst mit Imponiergehabe.
Doch der Konflikt kann rasch eskalieren. Dann werden die mächtigen Kiefer zu gefährlichen Waffen.
Mit den Eck- Und Schneidezähnen im rund 50 Zentimeter breiten Maul wird dann erbarmungslos auf den Gegner eingebissen. Die Hippos gelten nicht umsonst auch als das für den Menschen gefährlichste Tier auf dem afrikanischen Kontinent. Jährlich sollen der Art 100 Personen zum Opfer fallen.
Im nördlichen Minnesota, kurz vor der Grenze zu Kanada, sind dem Fotografen Jim Zuckerman ein Kojoten-Weibchen mit ihren zwei Jungen vor die Kamera gelaufen.
Auch wenn es auf den ersten Blick so erscheinen könnte, will die kleine Steppenwolf-Familie kein Wellness-Programm absolvieren.
Die heutige Lektion ist bedeutend wichtiger: Es geht um Kojoten-Kommunikation. Mit ihrem charakteristischen Heulen stecken die Hundeartigen unter anderem auch ihr Revier ab.
Lektion ist gelernt und mit ein bisschen Übung kann er es sicher bald so gut wie ein Grosser.
Grösse schützt nicht notwendigerweise vor einem heimtückischen Angriff – diese Erfahrung macht ein Afrikanischer Ochsenfrosch im südafrikanischen Pilanesberg-Nationalpark.
Bei der Begegnung mit einer Boomslang wehrt sich der bis zu 1,4 Kilogramm schwere Froschlurch nach allen Kräften.
Doch gegen das Gift der Schlange aus der Art der Nattern hat der Ochsenfrosch keine Chance: Nach rund zwei Minuten ist er so weit paralysiert, dass die Schlange ihn von der Strasse ziehen und anschliessend verschlingen kann.
Im Naturreservat Marazion Marsh in Cornwall, Grossbritannien, gerät ein Hermelin ausser Rand und Band.
Zunächst schiesst der Marder auf Krähen los.
Dann sucht er sich neue Beute.
Zwischendurch gibt es eine akrobatische Einlage.
Laut dem Fotograf Bob Sharples machte das Hermelin zuletzt noch einen Fang: Er schnappte sich einen Hasen, den er sogleich in einem Erdloch vor anderen Räubern in Sicherheit brachte.
Im Walter Sisulu National Botanical Garden bei Krugersdorp in Südafrika bahnt sich ein erbarmungsloses Duell an.
Zwei Agamen sind sich alles andere als grün.
Innerhalb von Sekunden eskaliert der Streit zwischen den Schuppenechsen
Die Agamen zeigen, dass es mit einfachen Bissen nicht getan ist und liefern sich einen filmreifen Fight.
Dieser Streit endet in bester Bruce-Lee-Manier. Allerdings ist ob der Ähnlichkeit der zwei Exemplare leider schwer auszumachen, wer hier eigentlich wen auf den Rücken gelegt hat. Weitere skurrile wie dramatische Begegnungen in der Wildnis zeigen die Fotos im Folgenden.
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