Vögel Ausgewildertes Bartgeierweibchen kollidiert mit Transportkabel

rl, sda

13.1.2022 - 12:12

Das im Juni 2021 in Obwalden ausgewilderte Bartgeierweibchen Donna Elvira hat sich schwer verletzt. Es kollidierte mit einem Transportkabel und wird nun im Tierpark Goldau SZ gepflegt. Ob der Vogel wieder in die Freiheit entlassen werden kann, ist offen.

rl, sda

Donna Elvira war im letzten Sommer im Alter von 95 Tagen in der Nähe der Melchsee-Frutt ausgesetzt worden. Fliegen konnte der Vogel damals noch nicht. Als er flügge war, verbrachte er aber mehrere Monate im Berner Oberland, in den Kantonen Glarus und Wallis sowie im Gebiet Domodossola in Italien, wie die Stiftung Bartgeier am Donnerstag mitteilte.

Ende 2021 kehrte der mit einem Sender ausgestattete Bartgeier nach Obwalden zurück. Die Stiftung Bartgeier stellte fest, dass Donna Elvira sich seltsam verhielt. Die Flugmanöver seien auffällig gewesen, schliesslich habe sie auf einer Wiese in Kerns OW übernachtet.

Der örtliche Wildhüter konnte den Vogel einfangen und so vor dem Tod retten. Es habe sich herausgestellt, dass Donna Elvira mit einem Transportkabel kollidiert und sich dabei verletzt habe, teilte die Stiftung Bartgeier mit.

Das Vogelweibchen wird nun im Natur- und Tierpark Goldau gepflegt. Noch sei unklar, wie gut es sich erholen werde, hiess es weiter. Könne es nicht wieder ausgewildert werden, werde es in das internationale Zuchtprogramm aufgenommen.

In der Zentralschweiz wurden seit 2015 dreizehn junge Bartgeier ausgewildert. 2018 kollidierte Bartgeier Alois im Kanton Nidwalden mit einem freihängenden Kabel einer Transportbahn und verletzte sich dabei tödlich.

Adler abgeschossen

Donna Elvira ist nicht der einzige Wildvogel, den der Natur- und Tierpark Goldau zur Zeit pflegt. In seiner Obhut ist auch ein Steinadler, der im Dezember 2021 im Kanton Uri mit Schrot beschossen worden war.

Der Adler sei im Gebiet Rynächtflue in der Gemeinde Schattdorf aufgefunden worden, teilte die Kantonspolizei Uri am Donnerstag mit. Er habe Knochenbrüche erlitten. Falls der Heilungsprozess zufriedenstellend verlaufe, sei eine Auswilderung wieder möglich. Bislang gebe es keine Hinweise zur Täterschaft und zum Ort des Abschusses.