Verheerende FeuerDer Ausnahmezustand dürfte in Australien bald zur Normalität werden
von Annett Stein, dpa/uri
12.1.2020
Explodierende Bäume, Feuerwolken, immer neue Brandherde: Die Waldbrände in Australien lodern in diesem Sommer so verheerend wie selten. Das Extrem könnte künftig zum Normalfall werden.
Extreme Waldbrände wie in diesem Sommer könnten für Australien zur traurigen Normalität werden. «Australien ist schon lange der Feuerkontinent schlechthin und die Wälder brennen in der betroffenen Gegend regelmässig», erklärt Kirsten Thonicke vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Mit der Zunahme extremer Dürren im Zuge des Klimawandels steige aber das Risiko für so gewaltige Brände wie derzeit mit 50, 60 Meter hohen, rasend schnell um sich greifenden Feuerwalzen.
Einer Analyse australischer Forscher zufolge habe es in der Region in vorindustrieller Zeit etwa einmal in 500 Jahren eine extreme Dürre gegeben, erklärt Thonicke. Inzwischen, mit einem Grad mittlerer Erdtemperatur mehr, passiere das etwa alle 50 Jahre. «Mit der weiteren Erwärmung wird die Häufigkeit wahrscheinlich weiter zunehmen», so Thonicke. «Das Pendel schwingt immer weiter aus, es gibt immer neue Rekorde bei Temperatur, Trockenheit, Hitzewellen-Dauer, Niederschlagsdefizit.»
Wärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen
In seinem jährlichen Klimabericht für 2019 erklärte das Amt für Wetterkunde, das vergangene Jahr sei das wärmste in Australien seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen. Dabei reicht der Vergleichszeitraum bis 1910 zurück. Amtschef Karl Braganza sagte: «Australiens Klima erwärmt sich.» Vor allem Hitzewellen würden häufiger und extremer.
Auch für den Klimawandel-Forscher Marc Howden von der Australischen Nationaluniversität stellen die diesjährigen Brände ein extreme Situation dar: «Was wir in dieser Brand-Saison sehen, sind aussergewöhnliche Feuer in Bezug auf die Anzahl, die betroffene Fläche und den sehr frühen Beginn.» Die Brände hätten bereits jetzt enorme Auswirkungen auf die Menschen, die Infrastruktur und die Umwelt.
Es kommen mehrere Faktoren zusammen
In diesem Sommer kamen in Australien mehrere Faktoren zusammen: extrem hohe Temperaturen von bis zu 49,9 Grad und grosse Trockenheit durch fehlenden Niederschlag bereits seit dem Frühjahr. Eine Ursache dafür ist eine natürlich vorkommende Schwankung im Indischen Ozean, der Indische-Ozean-Dipol. Er sorgte dafür, dass vor allem im Zentrum und Südosten Australiens im Winter und Frühling weniger Regen fiel.
Etwas Regen und Temperaturen um 23 Grad bescherten den Feuerwehrleuten jüngst zwar eine kleine Atempause. Doch der Kampf gegen die Flammen ist noch lange nicht vorbei. Aus dem heissen Inneren des Kontinents strömten starke Winde mit hoher Geschwindigkeit Richtung Küste, erklärt PIK-Expertin Thonicke. Das habe eine rasante Ausbreitung der Feuer zur Folge. «Waldbrände können sich mehrere Kilometer pro Stunde schnell voranfressen, in extremen Fällen sind auch 30 bis 40 Kilometer pro Stunde möglich.»
Und ein weiterer Faktor trägt dazu bei, dass in Australien so rasch immer neue Brände entstehen und sich rasant ausbreiten: Die für Australien typischen Eukalyptus-Bäume enthalten grosse Mengen ätherische Öle und Wachse. «Holz brennt erst bei etwa 300 Grad, die leicht flüchtigen Öle und Wachse schon bei wesentlich niedrigeren Temperaturen», sagt Thonicke. «Sie wirken als Brandbeschleuniger, oft explodieren die Bäume regelrecht.» Brennende Teile würden dabei hoch in die Luft geschleudert und vom Wind bis zu zehn Kilometer und mehr weit getragen – dort entstünden dann neue Brände.
Zudem begünstigt die immense Intensität der Feuer ein seltenes Phänomen: sogenannte Pyrocumolonimbus-Wolken, auch Feuerwolken genannt. Aufsteigende Luft reisst Asche- und Russpartikel mit nach oben. In grosser Höhe bilden sich Wolken – mit Wind und Regen, vor allem aber neue Brände entfachenden Blitzen als Folge.
Vor allem die Hitze wird ein Problem
So leblos und schwarz der Wald nach dem Durchzug einer Feuerwalze aber auch wirken mag: Eukalyptus-Bäume sind an regelmässige Feuer angepasst. «Sie treiben einfach wieder aus, bei manchen Arten wachsen sogar Blätter direkt aus der verkohlten Krone, als wäre nichts gewesen», sagt Thonicke. Auch für den Menschen seien langfristig betrachtet weniger die Brände das Problem. «Auch wenn jetzt akut Millionen von schlechter Atemluft und dem Verlust von Hab und Gut betroffen sind – langfristig sind die immer stärker werdenden Hitzewellen das Problem.»
Zwar ist Australien an Hitze gewöhnt, aber deren Ausmass wird massiv steigen. «Einerseits muss die Infrastruktur daran angepasst werden, andererseits muss die Regierung klimapolitisch umsteuern – weg von der Kohle zum Beispiel.» Bei den Bränden kamen bislang 26 Menschen ums Leben. Nach der jüngsten Schätzung eines Wissenschaftlers sind auch mindestens eine Milliarde Tiere gestorben. Die Angaben beziehen sich auf Reptilien, Vögel und Säugetiere – ausgenommen Fledermäuse. Seit Beginn der grossen Feuer brannten etwa 110'000 Quadratkilometer Land nieder – das ist mehr als die zweieinhalbfache Fläche der Schweiz.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
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Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
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Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
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Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
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Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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