Australien hat am Sonntag seinen nicht ganz unumstrittenen Nationalfeiertag begangen. Trotz der tobenden Brände und trotz Kritik der Ureinwohner feierten Menschen den Tag, der an die Ankunft der ersten Flotte mit Siedlern aus England im 18. Jahrhundert erinnert.
Für die Aborigines ist der 26. Januar ein schmerzhafter Tag und der Beginn der Unterdrückung. Es werde immer ein «finsteres» Datum bleiben, sagte Yvonne Weldon, eine angesehene Vertreterin der Aborigines, bei einer traditionellen Zeremonie zum Auftakt der Feierlichkeiten in Sydney. Bei Protestkundgebungen zum «Tag der Invasion», zu denen Vertreter der Aborigines geladen hatten, kamen in Sydney und Melbourne Zehntausende zusammen.
Am Hafen von Sydney wurde der Tag dagegen mit historischen Segelschiffen und klassischer Musik gefeiert. In vielen Städten gab es Strassenfeste, Paraden oder Konzerte. Für viele der rund 25 Millionen Australier ist er einfach ein grosses Sommerfest, zu dem die drei Bs gehören: «Beaches, Barbecues, Beers» (Strände, Grillpartys und Bier).
Weil in diesem Jahr auch die verheerenden Buschbrände hinzukommen, bei denen bislang mehr als 33 Menschen getötet wurden, ist die Stimmung aber ruhiger als sonst. Melbourne und Canberra hatten etwa das traditionelle Feuerwerk am Wochenende abgesagt. «Leider wird derzeit alles überschattet von den katastrophalen Auswirkungen der Buschfeuer auf das Land, insbesondere auf die Ostküste», sagte Margaret Beazley, Gouverneurin des besonders betroffenen Bundesstaates New South Wales, in ihrer Ansprache zum Australia Day.
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