Nach Murgang Auf der Axenstrasse droht erneut eine wochenlange Sperrung

SDA/uri/tjb

3.10.2019 - 15:53

Auf der Axenstrasse gibt es kein Durchkommen mehr – wieder einmal.
Auf der Axenstrasse gibt es kein Durchkommen mehr – wieder einmal.
Source: Keystone/Urs Flüeler

Sie ist eine Zufahrt zum Kanton Uri: die Axenstrasse. Nach einem Murgang ist sie aber erneut gesperrt, es drohen wieder Wochen des Stillstands. Ein Bauprojekt, das Abhilfe schaffen würde, ist durch Einsprachen blockiert.

Nach einem Murgang am späten Mittwochabend bleibt die Axenstrasse erneut während Wochen gesperrt. Denn Experten rechnen mit weiteren Murgängen. Damit ist eine der wichtigsten Strassenverbindungen in den Kanton Uri erneut lahmgelegt. Bereits Ende Juli war dies nach einem Steinschlag aus Sicherheitsgründen während mehrerer Wochen der Fall gewesen.

Derzeit werde abgeklärt, was alles unternommen werden müsse, damit die Überwachungs- und Alarmanlage wieder in Betrieb genommen werden könne, teilte das Bundesamt für Strassen (Astra) mit. Zwar hat die Strasse selber keinen Schaden genommen, doch der Murgang hat Sicherungssysteme beschädigt. Wie lange die Strasse gesperrt sein wird, kann aber noch nicht abgeschätzt werden. Es müsse jedoch erneut mit mehreren Wochen gerechnet werden.

Alarmsystem löste Sperrung aus

Der Murgang am Axen hatte sich am Mittwoch kurz vor 23 Uhr im Bereich Gumpisch ereignet. Mehrere Tausend Kubikmeter Gesteinsmasse stürzten zum Teil bis in den Urnersee hinunter. Verletzt wurde niemand. Das Überwachungs- und Alarmsystem löste umgehend die Sperrung der Strasse aus. Mehrere Fahrzeuge, die auf der Axenstrasse unterwegs waren, mussten wenden.

Die Strasse ist zwischen Flüelen und der Abzweigung Wolfssprung geschlossen. Die Zufahrten aus Richtung Nord bis Sisikon und Riemenstalden und aus Richtung Süden bis zur Tellsplatte sind möglich. Die Polizei empfiehlt, die gesperrte Axenstrasse grossräumig zu umfahren oder auf dem Zug auszuweichen.

1'000 Tonnen Fels donnerten im Juli runter

Beim Steinschlag im Juli stürzten zwei Blöcke von 200 und 300 Kubikmetern in eine Rinne direkt oberhalb der Strasse. Verletzt wurde niemand. Diese beiden Blöcke mit einem Gewicht von rund 1'000 Tonnen wurden Mitte August gesprengt. Weitere Sprengungen folgten.

Mitte September wurde die Strasse – vorerst mit Einschränkungen – wieder geöffnet. Um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer auf dem Strassenabschnitt im Gumpischtal gewährleisten zu können, wurde eine Überwachungs- und Warnanlage installiert. Diese erkennt Blöcke, die sich in Bewegung setzen, sowie Murgänge und veranlasst eine Sperrung der Axenstrasse.

Einsprachen blockieren Neubau

Eigentlich existiert unter dem Namen «A4 Neue Axenstrasse» längst ein Projekt, das die wichtige Verbindung entlang des rechten Ufers des Urnersees sicherer machen soll, seine Geschichte reicht rund fünf Jahrzehnte zurück. Der geplante Ausbau ist allerdings durch Einsprachen blockiert: Umweltverbände bemängeln, dass die Bauten zu einer –gesetzlich verbotenen – Kapazitätssteigerung auf der Strecke führen würden.

Auch wenn die Beschwerden dereinst beigelegt werden sollten, würde es noch lange dauern, bis die Strecke sicher wird: Die Bauzeit des rund eine Milliarde Franken teuren Projekts beträgt rund zehn Jahre.

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