Unwetter mit aussergewöhnlich viel Regen haben in Japan mindestens 83 Menschen in den Tod gerissen. 57 werden vermisst, wie der Nachrichtensender NHK am Sonntag berichtete. Sechs Verletzte befänden sich in kritischem Zustand.
Fotos zeigten schlimme Folgen des seit Donnerstag andauernden Regens: überflutete Strassen, verschlammte Häuser, Erdrutsche.
Laut Regierungssprecher Yoshihide Suga suchen insgesamt 54'000 Helfer - darunter Soldaten und Polizisten - nach eingeschlossenen, verletzten oder toten Menschen. Premierminister Shinzo Abe rief dazu auf, bei der Suche nichts unversucht zu lassen. "Es ist ein Kampf gegen die Zeit", sagte Abe am Sonntagmorgen Ortszeit.
Besonders betroffen von den starken Regenfällen war die Region um die Millionenstadt Hiroshima. Allein dort wurden 37 Tote und 40 Vermisste gemeldet. Auf der südwestlichen Hauptinsel Shikoku starben 22 Menschen. Die Zahl der Opfer könnte noch weiter steigen.
Weitere Erdrutsche und Hochwasser drohen
Berichten zufolge verliessen wegen der Wassermassen Hunderttausende ihre Häuser. Andere mussten sich auf die Dächer ihrer Häuser retten und harrten dort aus, bis die Rettungsteams sie erreichten.
Insgesamt waren rund 6 Millionen Menschen in 19 Präfekturen aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen, darunter alleine 1,8 Millionen in Hiroshima. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete, wurden Hunderte Häuser beschädigt.
Die Wetterbehörde warnte vor weiteren Erdrutschen und Hochwasser. Vor allem in den Präfekturen Kyoto und Gifu gebe es "noch nie da gewesene Niederschläge". In der vom Regen betroffenen Region im Westen Japans befinden sich die Grossstädte Fukuoka, Nagasaki und Hiroshima.
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