Belästigungen bei RTS Zwei Mitarbeiter freigestellt, Untersuchungen laufen

mf, sda

1.7.2021 - 11:43

RTS hat eine externe Anwaltskanzlei beauftragt, die Zeugenaussagen einzuholen und die Belästigungsvorwürfe zusammenzutragen.
RTS hat eine externe Anwaltskanzlei beauftragt, die Zeugenaussagen einzuholen und die Belästigungsvorwürfe zusammenzutragen.
Keystone/Martial Trezzini

Ein externer Bericht hat im Westschweizer Radio und Fernsehen RTS zahlreiche weitere Vorwürfe wegen Belästigungen zusammengetragen. Gegen zwei weitere Mitarbeiter laufen Untersuchungen.

Keystone-SDA, mf, sda

Das mit dem Einholen von Zeugenaussagen zu den Belästigungen im Westschweizer Radio und Fernsehen RTS beauftragte Anwaltskollektiv hat in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht zahlreiche weitere Vorwürfe aufgezeigt. Gegen zwei weitere Mitarbeiter laufen Untersuchungen.

Aus der Analyse der Zeugenangaben ergäben sich viele Persönlichkeitsverletzungen in der Vergangenheit, weist das Kollektiv aus. Beschwerden über die aktuelle Situation gebe es hingegen nicht, die eine Untersuchung von Vorfällen in den letzten Monaten nötig machen würden.

Zwei Untersuchungen wurden indessen eröffnet. Dabei geht es darum, ob zwei aktuellen Mitarbeiter von Radio Télévision Suisse (RTS) sich Belästigungen zuschulden kommen liessen. Die beiden Mitarbeiter würden vorübergehend freigestellt, solange die Untersuchungen laufen, schreibt die NZZ.

Auch ehemalige Mitarbeiter werden genannt

Auch eine Analyse des Arbeitsklimas in zwei Abteilungen empfehlen die Anwälte. Zudem schlagen sie fünf Treffen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen zum Thema Null-Toleranz für Übergriffe und Diskriminierungen vor.

Im weiteren gab das Kollektiv ein potenziell unangemessenes Verhalten von neun pensionierten oder ausgetretenen Mitarbeitenden bekannt. Diese werden über die Zeugenaussagen informiert. Die Verantwortlichkeit der Unternehmensführung für erhärtete Fälle wird abgeklärt.

RTS-Direktor Pascal Crittin gab seinem Bedauern für die Vorfälle, die sich während zwanzig Jahren zutrugen, Ausdruck und entschuldigte sich in einem Communiqué bei den Betroffenen. Das Westschweizer Radio und Fernsehen werde den Empfehlungen des Anwaltskollektivs Folge leisten. Ein Aktionsplan solle helfen, Fehlverhalten künftig auszuschliessen.