Bluttat von Rupperswil Täter von Rupperswil wehrt sich gegen Verwahrung

(sda)

13.9.2018 - 09:37

Der wegen des Vierfachmordes von Rupperswil zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe Verurteilte (links) wehrt sich gegen die ordentlicher Verwahrung.
Der wegen des Vierfachmordes von Rupperswil zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe Verurteilte (links) wehrt sich gegen die ordentlicher Verwahrung.
Source: KEYSTONE/SIBYLLE HEUSSER

Im Verfahren zum Vierfachmord von Rupperswil AG hat der Beschuldigte Berufung eingelegt. Damit kommt der Fall vor das Aargauer Obergericht.

Der Beschuldigte wende sich einzig gegen die vom Bezirksgericht Lenzburg angeordnete ordentliche Verwahrung, teilten die Gerichte Kanton Aargau mit. Er beantrage, diese sei ersatzlos aufzuheben.

Lebenslängliche Freiheitsstrafe

Die Staatsanwaltschaft, die auf eine Berufungserklärung verzichtete, hat nun Gelegenheit, innert 20 Tagen Anschlussberufung zu erheben. Die Staatsanwaltschaft hatte im April zunächst angekündigt, ebenfalls in Berufung gehen zu wollen.

Das Bezirksgericht Lenzburg hatte den 34-jährigen Angeklagten am 16. März wegen Mordes und weiterer Verbrechen zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt. Zudem verhängte das Gericht eine ordentliche Verwahrung und verpflichtete den Schweizer zur Zahlung von mehr als einer Million Franken für Zivilforderungen, Verfahrenskosten, Gebühren und weitere Kosten.

Für die von der Anklage geforderte lebenslängliche Verwahrung fehle eine wichtige Voraussetzung, hiess es bei der Urteilsbegründung. Der Beschuldigte sei nicht, wie vom Gesetz verlangt, von zwei unabhängigen Gutachtern als dauerhaft untherapierbar bezeichnet worden.

Abscheuliche Tat

Der Mann hatte sich am 21. Dezember 2015 mit gefälschten Schreiben, die ihn als Schulpsychologen auswiesen, Einlass in ein Haus in der Nachbarschaft in Rupperswil AG verschafft. Dort lebte ein 13-jähriger Bub, der im Zentrum seines pädophilen Begehrens stand.

Unter Drohung mit einem Messer brachte er den Buben, dessen 48-jährige Mutter, den noch schlafenden 19-jährigen Sohn und dessen 21-jährige Freundin in seine Gewalt, fesselte und knebelte sie. Die Mutter zwang er, Geld von zwei Banken zu holen.

Dann verging er sich aufs Übelste am 13-Jährigen. Anschliessend tötete er alle vier Personen, zündete das Haus an und ging weg. Kurz danach suchte er im Internet erneut Knaben, die ihm gefielen, und spähte ihre Familien aus.

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