Hilfe für krebskranke KinderBesteigung des Mont Blanc für den guten Zweck endet tödlich
Philipp Fischer
16.7.2024
Mit der Besteigung des Mont Blanc wollte der Italiener Michele Raule Geld für krebskranke Kinder sammeln. Doch die karitative Gipfel-Mission endete in einer Tragödie.
Philipp Fischer
16.07.2024, 19:05
Philipp Fischer
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der italienische Bergsteiger Michele Raule ist am Mont-Blanc-Massiv tödlich verunglückt.
Bei der Überquerung einer Schlucht in der Nähe der Gonella-Schutzhütte rutschte Raule aus und stürzte in die Tiefe.
Mit der Bergtour wollte der dreifache Familienvater Spendengelder für krebskranke Kinder sammeln.
Der italienische Bergsteiger Michele Raule hatte ein grosses Ziel: Mit einer aussergewöhnlichen Bergtour sollten Spendengelder für krebskranke Kinder zusammenkommen. Doch sein Vorhaben endete am Sonntagabend mit einem tödlichen Absturz auf dem Mont-Blanc-Massiv. Rettungskräfte konnten am Montag im unwegsamen Gelände nur noch die Leiche des Mannes bergen.
Zusammen mit seinem Bruder und zwei weiteren Begleitern war der dreifache Familienvater gerade in der Nähe des Gletschers Ghiacciaio del Dôme unterwegs. Als das Quartett eine Schlucht in der Nähe der Gonella-Schutzhütte auf 3071 Metern überqueren wollte, geschah das Unglück. Der 50-Jährige rutschte aus und stürzte in die Tiefe. Weder seine Begleiter noch die sofort alarmierte Alpenrettung konnten dem Verunglückten zu Hilfe eilen. Raule war wohl sofort tot.
7000 Höhenmeter für den guten Zweck
Zuvor plante Raule akribisch und voller Elan sein nobles Vorhaben. Auf Facebook kündigte er vor Beginn der Tour an: «Am 12. Juli werde ich eine für mich ‹extreme› Mission wagen: vom Meer zum Gipfel des Mont Blanc, ohne zu schlafen, nur mithilfe meiner Beine. Ich werde um fünf Uhr morgens von Genua aus mit dem Velo losfahren, das ich beim Val Veny abstellen werde, um zu Fuss zum Gipfel weiterzugehen. Ich habe viel trainiert, bin mir aber nicht sicher, ob ich es schaffe.»
Insgesamt 7000 Höhenmeter wollte Raule auf seiner Tour von Genua auf den Gipfel des Mont Blanc überwinden. Er startete mit dem Velo in der Hauptstadt der Region Ligurien und legte bis zum Fusse des Mont Blanc in 30 Stunden 300 Kilometer auf dem Zweirad zurück. Danach sollte es rund 15 Kilometer auf den höchsten Berg der Alpen gehen.
Verein trauert um den Bergsteiger
Die Idee zu seiner Spenden-Tour war Raule bereits im Jahr 2022 gekommen. Er beschloss, die höchsten Berge in Italien, Slowenien, Österreich, Frankreich und der Schweiz für den guten Zweck zu besteigen.
Die Einnahmen wollte er dann dem Verein für die Hilfe krebskranker Kinder und Jugendlicher in Bologna übergeben. Nun trauert die Organisation um den verstorbenen Bergsteiger. «Wir sind Michele unendlich dankbar für seine enorme Grosszügigkeit», teilte der Verein mit.