Bezirksgericht BremgartenEltern töten behindertes Kind (3) – 8 Jahre Gefängnis
hael, sda
13.9.2024 - 10:05
Acht Jahre Freiheitsentzug für eine 32-jährige Frau, die 2020 mit ihrem Partner die gemeinsame schwer behinderte Tochter getötet hat: Das Bezirksgericht Bremgarten sprach sie am Freitag der vorsätzlichen Tötung und Versuchs dazu schuldig.
Keystone-SDA, hael, sda
13.09.2024, 10:05
13.09.2024, 10:24
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Acht Jahre Freiheitsentzug für eine 32-jährige Frau, die 2020 mit ihrem Partner die gemeinsame schwer behinderte Tochter getötet hat.
Das Bezirksgericht Bremgarten sprach sie am Freitag der vorsätzlichen Tötung und Versuchs dazu schuldig.
Am 6. Mai 2020 hatten die heute 32-jährige Frau und der 34-jährige Mann ihre dreijährige Tochter mit Ecstasy betäubt und anschliessend erstickt. Weil er das Ecstasy besorgt hatte, wurde der Mann auch wegen Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt.
Schuldsprüche erfolgten auch wegen Tötungsversuchs. Im Oktober 2019 hatten die Eltern bereits einmal versucht, das Kind mit einer Überdosis Schlafmittel im Schoppen zu töten. Es wachte aber wieder auf. Das Gericht ordnete für die beiden Deutschen Landesverweisungen von je zehn Jahren an.
Das Kind litt seit seiner Geburt an einer schweren zerebralen Beeinträchtigung. Es hätte sein Leben lang intensive Betreuung rund um die Uhr benötigt.
Die Eltern machten geltend, sie hätten ihre Tochter aus Liebe von ihren zunehmend schlimmer werdenden Schmerzen, Krämpfen, Lähmungen und weiteren Leiden erlöst. Ihre Verteidiger hatten auf Totschlag und teilbedingte Freiheitsstrafen von je drei Jahren plädiert. Die Beschuldigten hätten unter grosser seelischer Belastung gehandelt.
Freispruch für Grossmutter
Die Staatsanwältin hatte Freiheitsstrafen von je 18 Jahren wegen Mordes gefordert. Für das Kind es hätte durchaus Möglichkeiten für Fortschritte gegeben. Es sei den Beschuldigten aber lästig gewesen, sie hätten es loswerden wollen. Damit hätten sie krass egoistisch und skrupellos gehandelt.
Die Grossmutter des getöteten Kindes wurde vom Vorwurf der Gehilfenschaft freigesprochen. Die Anklage hatte ihr vorgeworfen, sie habe ihre Tochter und deren Freund nicht von der Tötung abgehalten.
Sie selbst hatte geltend gemacht, sie habe nicht gewusst, was tun. Sie habe von der Tat dringend abgeraten und die junge Familie so viel unterstützt, wie irgend möglich.
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