Drohende Katastrophe in der Nordsee Brennender Frachter soll noch heute abgeschleppt werden

dpa/AFP//DA/uri

29.7.2023 - 12:05

Vorbereitung zum Abschleppen des brennenden Frachters begonnen

Vorbereitung zum Abschleppen des brennenden Frachters begonnen

Terschelling, 29.07.2023: Die niederländischen Einsatzkräfte haben die Vorbereitungen zum Wegschleppen des brennenden Autofrachters vor der Küste gestartet. Noch am Samstag solle die «Fremantle Highway» Richtung Osten zur Wattenmeerinsel Schiermonnikoog verlegt werden.

29.07.2023

Das seit mehreren Tagen im niederländischen Wattenmeer brennende Auto-Frachter soll bald abgeschleppt werden. Eine ökologische Katastrophe ist damit aber noch nicht gebannt. 

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  • Vor der niederländischen Insel Ameland ist in der Nordsee ein Autofrachter in Brand geraten.
  • Am Freitag ist es Bergungsspezialisten gelungen, an Bord zu kommen.
  • Am Samstag soll das Schiff an einen vorläufigen Ankerplatz geschleppt werden. 
  • Sollte das Abschleppen gelingen, sei die Gefahr einer Ölpest vorläufig gebannt, heisst es. 
  • Der Frachter gilt derzeit als stabil, ein Auseinanderbrechen kann aber nicht ausgeschlossen werden.

Die niederländischen Einsatzkräfte haben die Vorbereitungen zum Wegschleppen des brennenden Autofrachters vor der Küste gestartet. Noch am Samstag solle die «Fremantle Highway» Richtung Osten zur Wattenmeerinsel Schiermonnikoog verlegt werden, teilte ein Sprecher der Wasserbehörde in Den Haag mit. Das Schiff mit rund 3800 Autos an Bord liegt aktuell nördlich der Insel Terschelling.

Auf Schiermonnikoog ist man unterdessen besorgt. «Wir halten uns auf dem Laufenden und den Atem an», twitterte Bürgermeisterin Ineke van Gent am Samstag. Die Behörden hätten aber versichert, dass der Transport gut begleitet werde.

Die Behörde versicherte, dass alles getan werde, um Schäden zu verhindern. Das Schiff sei stabil, und es würden keine Folgen für die Inseln und das Naturschutzgebiet Wattenmeer erwartet. Der Frachter soll dann rund 16 Kilometer im Norden der Insel an einem provisorischen Ankerplatz liegen.

Schleppvorgang könnte bis zu 14 Stunden dauern

Sollte das Abschleppen gelingen, wäre die Gefahr einer Ölpest für das Wattenmeer und die Bewohner der Inseln zunächst wohl gebannt. Zuvor war es den Experten gelungen, eine stabile Verbindung zu einem Schlepper zu legen. 

Der Schleppvorgang dauert voraussichtlich zwischen 12 und 14 Stunden, wie es hiess. Nach einer Überprüfung der Situation soll das Schiff den Angaben zufolge dann irgendwann weiter in einen Hafen geschleppt werden. Welcher das sein werde, war demnach noch unklar.

Das Feuer auf dem Frachter hatte nach Informationen der Küstenwache am Freitag deutlich abgenommen, auch der Rauch war geringer geworden, und die Temperaturen gesunken. Doch der Brand wüte noch, teilte die Küstenwache mit.

Auseinanderbrechen muss vermieden werden

Die Berger mussten zuvor auch die Stabilität des Schiffes prüfen. Es war zunächst unklar, wie lange der Frachter der Hitze standhalten kann. Ein Auseinanderbrechen oder Kentern muss unter allen Umständen vermieden werden.

Der Frachter mit rund 3800 Autos an Bord war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur und befand sich rund 30 Kilometer nördlich der Wattenmeerinsel Ameland, als das Feuer in der Nacht zum Mittwoch ausbrach. Jetzt liegt er nach Angaben der Küstenwache weiter westlich, rund 23 Kilometer im Norden von Terschelling. Bei der Evakuierung der Besatzung war ein Mensch gestorben.

Brandherd könnte die Batterie eines E-Autos sein. Das ist aber noch nicht bestätigt worden. Der Frachter, der unter der Flagge Panamas fährt, hatte weit mehr elektrische Autos geladen, als zunächst gemeldet worden war. Nämlich knapp 500, statt 25.

Der brennende Autofrachter «Fremantle Highway» am 28. Juli 2023  in der Nordsee.
Der brennende Autofrachter «Fremantle Highway» am 28. Juli 2023  in der Nordsee.
Coast Guard Netherlands/dpa

dpa/AFP//DA/uri