Fake News im Vereinigten Königreich: Britische Medien warnen mit falschen Informationen über die angeblich gestiegene Terrorgefahr in Spanien. Mallorca wehrt sich gegen Dutzende «tendenziöse Artikel».
Britische Medienberichte über eine angeblich gestiegene Terrorgefahr in Spanien kurz vor den Hochsommer-Monaten haben auf Mallorca Empörung und Proteste ausgelöst. Die Regierung der Balearen habe schnell reagiert und diese falschen Informationen im Vereinigten Königreich dementiert, wurde der Geschäftsführer der Balearischen Agentur für Tourismusstrategien (AETIB), Jaume Alzamora, am Donnerstag in der Zeitung «Última Hora» zitiert.
Die Medien hätten die Verstärkung der Polizeipräsenz in verschiedenen Urlaubsregionen, die in Spanien seit Jahren in den Sommermonaten routinemässig durchgeführt werde, mit einer erhöhten Terrorgefahr verwechselt, hiess es. Es habe «mehr als 45 tendenziöse Artikel gegeben», die auf Mallorca «für Unruhe» und «Alarm» gesorgt hätten, schrieb das «Mallorca Magazin».
Keine Veränderungen in den Reisewarnungen zu Spanien
Das britische Aussenministerium bestätigte in London auf Anfrage, dass es, anders als manche Medien berichteten, keine Veränderungen in den Reisewarnungen zu Spanien gegeben hatte. Die Boulevardzeitung «Daily Express» zum Beispiel hatte am Samstag getitelt: «HOHES RISIKO – Britische Touristen wurden gewarnt, nachdem Spaniens Terrorbedrohung auf STARK erhöht wurde».
Spanien hat den Terroralarm zuletzt im Sommer 2015 auf die zweithöchste Stufe 4 angehoben. Auf den Balearen, wo der Tourismus einen Anteil von rund 45 Prozent am Bruttoinlandsprodukt hat, befürchtet man, dass die falschen Berichte sich dennoch negativ auf die Last-Minute-Buchungen auswirken könnten. Die Buchungszahlen für den Sommer sind bisher deutlich hinter den Erwartungen geblieben.
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