Aus drei grossen Feuern im australischen Busch ist über Nacht ein «Mega-Brand» geworden. Kühlere Temperaturen und Regen könnten den ermatteten Feuerwehrleuten jetzt eine Verschnaufpause bescheren. Doch eine Ministerin fürchtet gleich die nächste Katastrophe.
In Australien sind die schlimmsten Befürchtungen wahr geworden: An den Grenzen der beiden Bundesstaaten New South Wales und Victoria vereinten sich in der Nacht zum Samstag drei Buschfeuer zu einem «Mega-Brand» mit einer Fläche von 600'000 Hektar. Das entspricht etwa einem Sechstel der Grösse der Schweiz. In einigen betroffenen Gebieten hatten die Temperaturen am Freitagabend 44 Grad erreicht. Dazu wurden Windgeschwindigkeiten von 90 Stundenkilometern registriert.
Bewohner der Stadt Wodonga in Victoria mussten wegen der Brände in Sicherheit gebracht werden. In New South Wales waren mehr als 3500 Feuerwehrleute im Einsatz. Dort loderten am Samstagmorgen noch immer mehr als 140 Brände. Doch das Wetter kühlte etwas ab, an einigen Orten regnete es. Die ermatteten Feuerwehrleute hofften auf Erholung.
Zehn Millionen Hektar verbrannt — 26 Tote
Seit Beginn der Buschfeuer im Oktober verbrannten in ganz Australien mehr als zehn Millionen Hektar Land. Tausende Häuser wurden zerstört. Mindestens 26 Menschen kamen ums Leben.
Der Feuerwehrchef von New South Wales, Shane Fitzsimmons, teilte mit, bei den Bränden am Freitag seien mehrere Menschen verletzt worden. Ersten Berichten zufolge seien aber keine weiteren Häuser abgebrannt. Er hoffe, dass die kühleren Temperaturen in der kommenden Woche für eine Atempause sorgen würden. «Es werden wahrscheinlich die besten sieben Tagen werden, die wir bisher gehabt haben», sagte Fitzsimmons.
Die Regierung von Victoria wollte den Katastrophenzustand um Mitternacht aufheben. Gebannt ist die Gefahr trotzdem nicht. Mehr als 20 Feuer brennen in dem südlichen Bundesstaat weiter. Für den Mount-Buffalo-Nationalpark und seine Umgebung gab es eine Notfallwarnung.
Schafe grasen auf einem von Rauchschwaden umhüllten Feld. Seit Beginn der Buschfeuer im Oktober verbrannten in ganz Australien mehr als zehn Millionen Hektar Land.
Durch verschiedene Buschbränden verursachte Qualmwolken wehen von der südaustralischen Känguru-Insel aufs Meer.
Durch Buschbrände verursachter Rauch liegt über der berühmten Oper in Sydney.
Australiens Premier Scott Morrison im Brandgebiet: Die Wut der Australier über den Regierungschef wächst.
Feuerwehrmänner beobachten aufsteigende Rauchwolken eines Buschfeuers bei Penrose südlich von Sydney.
Seit Beginn der grossen Buschfeuer im Oktober verbrannten in Australien mehr als zehn Millionen Hektar Land.
Erschöpfte Feuerwehrleute ruhen sich während eines Einsatzes gegen Buschbrände bei Adelaide aus.
Buschfeuer in Australien vereinen sich zu «Mega-Brand»
Schafe grasen auf einem von Rauchschwaden umhüllten Feld. Seit Beginn der Buschfeuer im Oktober verbrannten in ganz Australien mehr als zehn Millionen Hektar Land.
Durch verschiedene Buschbränden verursachte Qualmwolken wehen von der südaustralischen Känguru-Insel aufs Meer.
Durch Buschbrände verursachter Rauch liegt über der berühmten Oper in Sydney.
Australiens Premier Scott Morrison im Brandgebiet: Die Wut der Australier über den Regierungschef wächst.
Feuerwehrmänner beobachten aufsteigende Rauchwolken eines Buschfeuers bei Penrose südlich von Sydney.
Seit Beginn der grossen Buschfeuer im Oktober verbrannten in Australien mehr als zehn Millionen Hektar Land.
Erschöpfte Feuerwehrleute ruhen sich während eines Einsatzes gegen Buschbrände bei Adelaide aus.
Die für Katastrophen zuständige Ministerin, Lisa Neville, nannte den Regen am Samstag «willkommen», warnte aber zugleich vor möglichen plötzlichen Überschwemmungen. «Es klingt bizarr in einer solchen Brandsituation. Aber es ist auch aussergewöhnlich gefährlich für unsere Feuerwehr- und Rettungsleute», sagte sie Reportern in Melbourne.
«Rauchflecken könnten ganze Jahrgänge zerstören»
Auch wirtschaftlich dürften die Brände Folgen haben, warnte die unabhängige Abgeordnete Helen Haines. Victoria als Weinanbauregion sorge sich wegen der Rauchbelastung. «Rauchflecken könnten ganze Jahrgänge zerstören», sagte sie dem Sender ABC. Zudem leide der Tourismus. Das Verwaltungsgebiet Alpine Shire habe bereits Verluste in Höhe von mehr als 90 Millionen Australische Dollar (rund 56 Mio Euro) gemacht. Bilder der Nasa zeigen, wie der Rauch in Australien 17 Kilometer in die Atmosphäre steigt.
Dieser Rauch belastet aus Sicht eines deutschen Arztes auch die Gesundheit der Bevölkerung. Rauch plus Hitze sei «eine immense gesundheitliche Gefährdung», sagte der Lungenspezialist Leif Sander vom Grosskrankenhaus Charité in Berlin. «Extremtemperaturen sind eine zusätzliche Belastung, vor allem für chronisch kranke Patienten.»
Beeinträchtigt werden könnten auch Sportveranstaltungen wie die Australian Open, die am 20. Januar in Melbourne beginnen. Für alle Fälle haben die Organisatoren des Tennis-Turniers drei Plätze mit Dach und acht Hallenplätzen bereitgestellt, wie sie diese Woche bei Twitter mitteilten. Im Falle zu schlechter Luftqualität würden die Dächer geschlossen und die Partien dann fortgesetzt.
Das RTL-Dschungelcamp, das an der Ostküste Australiens gedreht wird, startete am Freitagabend ungeachtet der Kritik in Deutschland. Der Kölner Privatsender reagierte mit einer Spendenaktion für das Rote Kreuz in Australien: Man selbst wolle 100'000 Euro (rund 110'000 Franken) an die Opfer der Brände spenden, hiess es in einer Mitteilung.
Ein namhafter Umweltforscher warnte unterdessen davor, nach den Bränden die abgebrannten Bäume und Sträucher gleich wegzuräumen. Die beschädigte Vegetation biete weiterhin einen wichtigen Lebensraum für Tiere, erklärt David Lindenmayer von der Australian National University in Canberra in einer Stellungnahme am Samstag. Menschen mit guten Absichten verspürten zuweilen den Drang aufzuräumen, «um etwas Konstruktives zu tun». Doch selbst ein einziger überlebender Baum könne dazu beitragen, dass sich eine Gegend schneller erhole.
Bilder des Tages
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
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