Teurer Vogel Chinese legt für Taube Armando Millionenbetrag auf den Tisch

phi

19.3.2019

Man muss schon einen Vogel haben, um für eine Taube derart viel zu zahlen: Der belgische Flattermann Armando hat bei einer Versteigerung für 1,42 Millionen Franken das Nest gewechselt.

Wie heisst noch das Sprichwort? Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Damit will uns der Volksmund zurufen, dass wir auch mal mit dem zufrieden sein sollen, was wir haben. Dass die Kirschen in Nachbars Garten doch nicht immer schöner und besser sind. Dass der Schuster bei seinen Leisten bleiben soll.

Aber jetzt mal ehrlich: Wenn Sie hören, dass die Taube 1,42 Millionen Franken wert ist, werden sie diese Binsenweisheiten vergessen. Sie werden sich vielmehr darüber ärgern, dass sie dem blöden Spatzen die Stange halten, während die Taube ein sorgenfreies Leben verspräche. Vielleicht ballen Sie vor Wut die Faust. Dann haben Sie die Rechnung ohne den Spatzen gemacht und ein Malheur an der Hand.

Doch der Spatz sei nun aussen vor – geht es doch vielmehr um diese Taube, die den Rekorderlös für so ein Tier in ungeahnte Höhen geschraubt hat. Bis dato hat die teuerste ihrer Art dem Besitzer 425'000 Franken eingebracht – dann kam die Versteigerung auf der Website «Pigeon Paradise»  vom 17. März, berichtet «ABC News». Der Täuberich, der am Sonntag unter den Hammer kam, ist in Asien offenbar heiss begehrt ist. 

Ex-Besitzer nach Versteigerung im «Pigeon Paradise»

Armando ist ein Meister des Taubensports, bei dem die Vögel fernab ihres Heimatschlages ausgesetzt werden und möglichst schnell nach Hause zurückkehren müssen. Das fünf Jahre alte Tier hält einen Streckenrekord und ist ein ausgezeichneter Champion, der bei der Versteigerung ein Bieter-Gefecht unter Chinesen auslöst. Ein anonymer Käufer legt schliesslich 1,25 Millionen Euro für den Vogel hin, also etwa 1,42 Millionen Franken. «Niemand hat mit so etwas gerechnet», staunt auch Jorge Ferrari von der belgischen «Pigeon Paradise»-Seite über diesen Preis.

Wie der Mensch den einst grössten Vogel ausrottete:

Wer nun meint, dass 1,25 Millionen Euro von der Summe rausgeworfenes Geld ist, muss wissen, dass Taubenrennen in China siebenstellige Preisgelder einbringen. Ausserdem wurden auch einige Küken Armandos versteigert, die im Durchschnitt pro Schnabel 21'500 Euro kosteten, also etwa 24'300 Franken. Die Lebensdauer der Tiere beträgt etwa 20 Jahre.

Armando, der «Lewis Hamilton unter den Renntauben», ist mit seinen fünf Jahren weitere fünf Jahre in der Lage, Nachwuchs zu zeugen. Die Küken müssen später in grosse Fussstapfen, pardon, Krallenstapfen treten: Die Auktionsbeschreibung preist Armando als die «beste Langstrecken-Taube aller Zeiten». Und: «Das ist ein prächtiger Vogel mit ausserordentlicher Kraft. Worte können diese fantastische Taube nicht beschreiben.»

Nun noch die Bilder des Tages:

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