Die Folgen der Corona-Krise dürften im Schweizer Detailhandel sehr unterschiedlich ausfallen. Besonders hart treffen wird es laut einer Analyse der Credit Suisse die stationären Läden ohne Lebensmittel. Im Onlinehandel wird dafür mit einem satten Umsatzplus gerechnet.
Die Grossbank prognostiziert in der am Montag publizierten Studie für den stationären Non-Food-Bereich einen Umsatzverlust von einem Fünftel. Regelrecht beflügelt durch den Lockdown werde hingegen der Onlinehandel. Hier erwarten die CS-Experten ein Umsatzplus von rund 30 Prozent. Die Erlöse von stationären Lebensmittelläden dürften sich derweil etwa auf dem Niveau des Vorjahres einpendeln.
Ein Fünftel weniger Umsatz
Angesichts der am Montag erfolgten Wiedereröffnung von Blumenläden und Baumärkten, gebe es zumindest für diese Branchen wieder einen Hoffnungsschimmer, so die Studie. Von Erleichterung könne allerdings keine Rede sein, denn die Ausfälle im stationären Non-Food-Bereich dürften auch unter der optimistischen Annahme, dass alle Geschäfte ihre Türen ab dem 11. Mai wieder öffnen dürfen, auf mindestens 15 Prozent des jährlichen Gesamtumsatzes belaufen.
Hinzu kommen laut Credit Suisse «Zweitrundeneffekte» wie die Eintrübung der Konsumentenstimmung, die weniger dynamische Nominallohnentwicklung und die reduzierte Einwanderung, die für das gesamte Jahr für ein Minus von rund 20 Prozent sorgen dürften.
Online-Handel als grosser Profiteur
Dagegen erfahre der Onlinehandel derzeit von mehreren Seiten her Auftrieb und dürfte gemäss den CS-Schätzungen dieses Jahr um rund 30 Prozent zulegen. Im Vergleich zum Vorjahr wäre dies in Franken ein Plus von rund 3 Milliarden. Die Grossbank prognostiziert dabei für die Monate März, April und Mai Online-Umsätze auf Vorweihnachtsniveau.
Auf Basis dieser Hochrechnungen geht die Credit Suisse von einem Online-Anteil am Gesamtumsatz bis Ende Jahr von fast 15 Prozent aus. Aber auch im Onlinehandel dürften sich die Umsätze im laufenden Jahr je nach Branche markant unterscheiden.
Eine klar unterdurchschnittliche Entwicklung sehen die Ökonomen in der Bekleidungsparte sowie in den Bereichen Freizeit, Haushalt und Möbel. Bedeutend besser laufen dürften hingegen die Bereiche Heimelektronik, Heimwerken und Gartenzubehör, hiess es.
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